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Ernährung bei Nierenerkrankungen

Im Handel und beim Ta gibt es eine grosse Auswahl an Nierendiätfuttermitteln. Auf diese Futtermittel soll hier nicht näher eingegangen werden, lassen sie sich von ihrem Ta beraten wenn sie auf diese Futtermittel zurückgreifen möchten. Es ist sicher ratsam nicht die billigste Marke zu wählen sofern es ihr Geldbeutel zulässt. Ein nierenkranker Hund braucht hochwertiges Futter!

Ich möchte hier nur auf die Rohfleischernährung eingehen. Bei dieser Ernährungsweise habe ich es einfach selbst in der Hand was mein Hund bekommt und es kann es besser an seine Bedürfnisse anpassen. Ausserdem werden viele Nierendiätfuttermittel nicht gern von den Hunden gefressen, Rohfleisch findet da schon größere Akzeptanz.

Übrigens führt die Verfütterung von zu viel tierischem Eiweiß nicht zu einer Niereninsuffizienz!

Es ist wichtig Eiweiss mit einem hohen Nettostickstoffnutzen (NNU) zu füttern, das ist Muskelfleisch und Eier.

Pflanzliche Eiweiße und Milcheiweiß dagegen haben nur einen geringen NNU Wert und können die Nieren stark belasten.

Eiweiß:

Angangsstadium

nur reines Muskelfleisch, Fett und Gemüse füttern
ca. 60-70 % der Gesamtration reines Muskelfleisch

Fortg. Stadium

ein Teil des Muskelfleisches durch MAPs ersetzen (Aminosäurepresslinge)
je fortg. desto mehr MAPs (ein MAP steht für 30g Eiweiß)

Achtung: Wenn der Proteingehalt im Futter zu stark reduziert wird kommt es zum Muskelabbau, nachlassen der Enzymaktivität, Störungen des Immunsystems. (dies ist meist in den im Handel erhältlichen Nierendiätfuttermitteln der Fall)

Fett:

Studien haben gezeigt das Fettsäuremuster in der Nahrung in Zusammenhang mit dem Verlauf einer Niereninsuffizienz stehen. Fischöl hat dabei am besten abgeschnitten, Distelöl am schlechtesten.

Bis zu 20 % kann der Gesamt Fettgehalt der Gesamtration ausmachen. Zu erreichen ist das mit Fischöl, Butterschmalz, Rindertalg, Kokosfett. Keine pflanzlichen Öle mit vielen Omega-6-Fettsäuren wie Distelöl oder Sonnenblumenöl füttern!!!!

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Ernährung bei Erkrankungen

Nierenerkrankungen

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Impfungen

Tetanusimpfung

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Tetanusimpfung

Eine Tetanusimpfung beim Hund wird nicht empfohlen, das Paul-Ehrlich Institut berichtet über Nebenwirkungen die nach Tetanusimpfungen bei Hunden aufgetreten sind. U. a. wurden folgende Nebenwirkungen bei Hunden festgestellt: Fieber, Festliegen, Hinterhandschwäche, Lethargie, Apathie, Fressunlust, Ödeme an der Einstichstelle, Fressstörung, Teilnahmslosigkeit, Müdigkeit, starkes Speicheln.

Die Impfung gegen Tetanus bei Hunden wird von der StIKo Vet nicht empfohlen. Derzeit steht in Deutschland kein für den Hund zugelassener Tetanusimpfstoff mehr zur Verfügung. Das Risiko für Hunde an Tetanus zu erkranken ist sehr gering.

Wer es genauer wissen möchte: https://www.deutsches-tieraerzteblatt.de/fileadmin/resources/Bilder/DTBL_05_2018/PDFs/DTBl_05_2018_Tetanusimpfung.pdf

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Der persistierendeDuctus arteriosus botalli (PDA)

Beim PDA handelt es sich um die häufigste angeborene Herzerkrankung beim Hund. Eine fehlerhafte Verbindung zwischen Körperschlagader (Aorta) und Lungenschlagader (Pulmonalarterie) ist die Ursache für diese Erkrankung. Bei jedem Säugetierembryo besteht diese Verbindung vor der Geburt. Sie sollte sich einige Stunden bis Tage nach der Geburt verschliessen. Wenn dieser Verschluss allerdings ausbleibt spricht man von PDA. Dies führt dazu das ein Teil der aus der Lunge und dem linken Herzen kommenden Blutes von der Aorta in die Pulmonalarterie fließt, erneut die Lunge passiert und wieder dem linken Herzen zugeführt wird. (anstatt nur in den Körperkreislauf zu gelangen) Dies führt zu einer Vergrößerung der linken Herzhälfte. Ist die Verbindung sehr gross kann es zum Rückstau von Blut mit Wasseransammlungen in der Lunge kommen. Symptome sind Husten und/oder Atemnot. Es hängt von der anatomischen Grösse und Form der Verbindung ab ob und wann ein Tier Symptome hat. Wenn man die Verbindung operativ frühzeitig verschließt, hat das Tier in der Regel eine normale Lebenserwartung.

Ursachen:

Der PDA angeboren und wird veerbt. Tiere die PDA haben sollten nicht zur Zucht verwendet werden. Auch Geschwister sollten auf den Defekt hin untersucht werden. Auch Eltern der betroffenen Tiere sollten nicht weiter in der Zucht eingesetzt werden.

Symptome:

– laute Herzgeräusche
– Husten aufgrund eines Lungenödems
– Leistungsschwäche

Verlauf:

Es hängt von der anatomischen Grösse der Verbindung ab ob und wann Symptome auftreten. Diese kann im Herzultraschall untersucht werden. Der Verlauf der Erkrankung reicht von asymptomatisch bis hin zu Verläufen mit schweren Komplikationen. Je früher die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird, desto besser ist die Prognose. Wenn bei einem jungen Tier Herzgeräusche festgestellt werden sollte man mittels Herzultraschall untersuchen was sich genau dort abspielt.

Typ I PDA: Durch diesen kleinen PDA fliesst nur wenig Blut von der Aorta in die Pulmonararterie. Morphologische Veränderungen des Herzens bleiben meist aus und es vergrößert sich nicht. Es kann u. U. auf einen Verschluß und eine medikamentöse Therapie verzichtet werden. Es sollten allerdings immer wieder echokardiographische Kontrollen durchgeführt werden.

Typ II PDA: Bei diesem Typ besteht eine relativ große Verbindung zwischen Aorta und Pulmonalarterie und relativ viel Blut kann rezirkulieren. Es kommt i. d. R. dazu das sich die linke Herzhälfte deutlich vergröpert. Aufgrund des Rückstaus des Blutes in die Lunge kann es zu einem Lungenödem kommen. (Wasser in der Lunge) Der Patient zeigt einen schnell schlechter werdenden Husten und/oder Atemnot. Es kann ausserdem zu Herzrythmusstörungen (Vorhofflimmern) oder einer Pumpschäche des Herzens kommen. Leider ist bei diesen Komplikationen die Prognose weniger günstig. Es sollte auf jeden Fall operiert und die Verbindung verschlossen werden. Wenn ein Lungenödem und Vorhofflimmern vorliegen müssen diese erst behandelt und der Patient stabilisiert werden bevor ein Verschluss vorgenommen werden kann.

Typ III PDA: Beim Typ III PDA ist die Verbindung zwischen Aorta und Pulmonalarterie extrem groß. Blut kann ungehindert von der Aorta in die Pulmonalarterie fließen. Dadurch können die Lungenarterien durch diesen vermehrten Blutfluss dauerhaft und irreversibel geschädigt werden. Es kommt zur Umkehr des Blutflusses (von der Pulmonalarterie in die Aorta) und zur Vermischung von sauerstoffreichem Blut mit sauerstoffarmem Blut im Körperkreislauf (= rechts-links PDA, Shuntumkehr). Diese Tiere zeigen meist eine Hinterhandschwäche und bläuliche Schleimhäute in der hinteren Körperregion. Es kann in diesem Stadium kein Verschluß mehr vorgenommen werden. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch.

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Herzerkrankungen

Angeborene Herzerkrankungen:

Der persistierende Ductus arteriosus botalli (PDA)

Herzerkrankungen beim Hund kommen leider häufig vor. Ungefähr jeder zehnte Hund ist davon betroffen. Erkrankungen des Herzmuskels und der Herzklappen sind dabei die häufigsten. Kleinere und mittlere Rassen (z. B. Schnauzer, Terrier, Rauhaardackel) neigen eher zu Herzklappenerkrankungen und grosse Hunderassen (z. B. Dobermänner, Doggen, Boxer) eher zu Herzmuskelerkrankungen.

Herzklappenerkrankungen werden oft erst im hohen Alter entdeckt und sind u. a. durch Verhaltensänderungen erkennbar, eine genaue Beschreibung der Symptome findest Du bei den einzelnen Erkrankungen. Herzmuskelerkrankungen können in jedem Alter auftreten. Natürlich spielen auch Alter, Lebensweise und Körpergewicht eine große Rolle.

Wie arbeitet ein gesundes Hundeherz

Der Weg des Blutes durch das Herz und den Körper:

Sauerstoffarmes Blut fliesst durch die obere und untere Hohlvene in den rechten Vorhof
durch die Trikuspidalklappe (Segelklappe)
in die rechte Kammer
durch die Pulmonalklappe (Taschenklappe)
in den Stamm der Lungenschlagader
in immer kleiner werdende Lungenarteriolen
in die Lungenkapillaren die um die Lungenbläschen liegen
hier erfolgt der Gasaustausch
über kleine Lungenvenolen
in grössere Lungenvenen
in den linken Herzvorhof
durch die Mitralklappe (Segelklappe)
in die linke Herzkammer
durch die Aortenklappe
in die Aorta
in die Arterien
Arteriolen
Kapillaren (von denen erfolgt die Versorgung der Zellen)
Venolen
Venen
obere und untere Hohlvene

Blutdruck messen beim Hund:

Blutdruckwerte:

oberer (systolischer) Blutruck 110 bis 140 mmHg
unterer (diastolischer) Blutdruck 60 bis 80 mmHg

Beim Hund misst man den Blutdruck entweder an der Vordergliedmasse oder am Schwanzansatz, die Messung wird meist gut toleriert. Abweichungen vom Blutdruck deuten beim Hund immer auf eine Erkrankung hin. Analoge Blutdruckmessgeräte für Tiere gibt es schon ab 30 Euro. Es ist sogar sinnvoll eins zu Hause zu haben, weil man dort viel genauer messen kann als beim Tierarzt. Ausserdem ist eine tägliche Messung möglich die dem Tierarzt vielleicht bei der Diagnose weiterhelfen kann, bzw können viele Krankheitsverläufe besser überwacht werden. Bei Tierarzt sind auch viele Hunde sehr aufgeregt was immer höhere Werte zur Folge hat.

Puls messen beim Hund:

Pulswerte:
normaler Puls beim kleinen Hund: ca. 100 – 120 Schläge pro Min.
normaler Puls beim grossen Hund: ca. 80 – 100 Schläge pro Min.

Der Hund sollte entspannt sein und dabei am besten auf der Seite liegen. Üben sie das ein paar Mal, es fällt vielen schwer den Puls sofort zu finden. Man ertastet ihn an der Beinschlagader auf der Innenseite des Oberschenkels.

Den Herzschlag ertastet man seitlich an der Brust hinter dem Ellbogen.

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Brustgeschirr oder Halsband???

Diesen Text habe ich auf der Seite der Treibballschule von Frau Bärbl Runggaldier gefunden und durfte ihn auf meiner Seite veröffentlichen, vielen Dank dafür!!!!

Während früher Hunde fast ausschließlich über das Halsband geführt wurden, sieht man heute immer mehr Hunde, die ein Brustgeschirr tragen. Leider hört man dazu immer noch veraltete Meinungen wie z.B.: „Mit einem Brustgeschirr zieht der Hund doch erst richtig an der Leine“ oder auch: „Mit einem Brustgeschirr kann man einem Hund doch nichts beibringen“. In manchen Hundeschulen ist das Tragen eines Brustgeschirrs gar nicht erst erlaubt. Dabei beruhen diese Meinungen immer noch auf der irrigen Annahme man könne einen Hund nur mit Hilfe des Leinenrucks erziehen. Die moderne Hundeerziehung kommt allerdings schon lange und sehr gut ohne das veraltete Hilfsmittel „Leinenruck“ aus!

Zahlreiche Untersuchungen und Studien haben in den letzten Jahren eindeutig belegt, dass das Tragen eines Brustgeschirrs die Gesundheit ihres Hundes schont. Ein gut sitzendes Brustgeschirr schont die Halswirbelsäule Ihres Hundes. Die Wirbelsäule eines Hundes ist genauso aufgebaut wie die menschliche Wirbelsäule, ein äußerst sensibler Teil des Körpers, der empfindlich auf mechanischen Einwirkungen von außen reagiert.

Und nicht nur die Halswirbelsäule leidet durch das Führen am Halsband:

Jeder Druck wird durch die gesamte Wirbelsäule weitergeleitet und führt auch hier zu Schädigungen. Der Tierarzt Are Thoresen wies in einer norwegischen Studie nach, dass 78% der von ihm untersuchten Hunde unter Problemen im Halswirbelbereich und großen Schmerzen litten. 98 % (!) dieser Hunde wurden am Halsband geführt!

Bitte bedenken Sie, dass sich dauerhafter Schmerz sehr negativ auf das Verhalten Ihres Hundes auswirken wird! Zu deckungsgleichen Ergebnissen kam auch der schwedische Verhaltensforscher und Humanpsychologe Anders Hallgren.

In seinem Buch „Rückenprobleme beim Hund“ warnt er eindringlich vor der Verwendung eines Halsbandes.

Der Kehlkopf und die oberen Atemwege bleiben durch das Tragen eines Brustgeschirrs ebenfalls unbelastet. Leider sind Kehlkopfquetschungen durch die Einwirkung über das Halsband nicht so selten wie man vielleicht denkt.

Heute weiß man, dass neben diesen klar ersichtlichen Auswirkungen zahlreiche weitere Schäden verursacht werden können.

Durch die Manipulation über das Halsband wird nicht nur die empfindliche Halsregion geschädigt, wir müssen den Körper als Ganzes sehen. Jede Bewegung setzt sich durch den ganzen Körper fort und so können sich Störungen unterschiedlichster Art entwickeln.

Oft kommt es so zu Schonhaltungen, verursacht durch Entzündungen z.B. des Nervengewebes.

Bereits 2006 ergab eine Studie des Department of Surgical Sciences, School of veterinary medicine an der Universität von Wisconsin-Madison, dass Hunde, die mit einem Halsband geführt werden, häufiger zu grauem Star neigen.

Für Hunde die unter einer Erhöhung des Augeninnendrucks leiden, kann das Tragen eines Halsband katastrophale Folgen haben.

Ein weiteres, wichtiges Organ, das durch die Manipulationen über das Halsband erheblich in Mitleidenschaft gezogen wird, ist die Schilddrüse unserer Hunde.

Bereits 2003 ergab eine Studie der Piedmont Pathology, Hickory, North Carolina, dass Menschen bei einem Autounfall durch den Sicherheitsgurt Verletzungen an der Schilddrüse erlitten. Der Sicherheitsgurt in unseren Autos verläuft auch bei uns, wenn wir angeschnallt sind, über die empfindliche Hals-partie. (Nachzulesen bei: Dickey, Parker and Feld, Endocr Pract 2003, Jan-Feb; 9 (1): 5-11) Identisch verhält es sich mit dem am Halsband laufenden Hund.

Hals Hund (c) die Treibballschule, das Original von Bärbl Runggaldier

Unterschied zwischen Halsband und Geschirr eines ziehenden Hundes. Deutlich zu sehen ist der Druck beim Tragen eines Halsbandes auf den Halsbereich. Meine Hunde haben alle um den Hals Zeckenbänder, keine Halsbänder!

Hund mit Geschirr

Das Schulterblatt darf nicht eingeschnürt sein. Dieses Geschirr sitzt locker!!, etwas schwer sichtbar auf dem Bild. Geschirre sollen nicht einengen, das Schulterblatt braucht Bewegungsfreiheit.

Zusammengefasst hier einige Symptome unter denen Hunde leiden, wenn sie am Halsband geführt werden:

Verletzungen des Kehlkopfes

Kehlkopf und Halsmuskulatur bleiben durch das Tragen eines Brustgeschirrs ebenfalls unbelastet. Das Tragen eines Halsbandes dagegen belastet beides sehr stark. Durch den Zug des Halsbandes werden sowohl der Kehlkopf, als auch die oberen Atemwege beeinträchtigt. Kehlkopfquetschungen sind leider gar nicht so selten. Die einzige Möglichkeit für den Hund Kehlkopf und Atemwege freizuhalten besteht darin, die Halsmuskulatur stark anzuspannen und so das Halsband durch die Muskulatur von diesen Organen fernzuhalten. Muskelverspannungen sind dadurch nicht aufzuhalten.

In diesem Muskelbereich liegt auch der Unterkiefer, die Zunge, der Schlund und das Brustbein, die mit den Muskeln und den knorpeligen Verbindungen direkt mit dem Halsbereich verbunden sind. Folgen, die in diesem Bereich durch tragen des Halsband entstehen, vor allem mit dem ständigen Zug der ausgewirkt wird, kann man sich denken. Schluck- und Kaubeschwerden können das Ziehen mit dem Halsband die Folge sein.

Beeinträchtigung der oberen Atemwege

Ständiges Husten, Röcheln und Keuchen sind durch die Halsverletzung, oder besser gesagt durch Verletzungen der Weichteile nicht selten. Zu beachten ist, dass Weichteile aus Bindegewebe bestehen, welche mit dem ganzen Körper verbunden sind. Dadurch kann es zu Symptome auf einen ganz anderen Bereich des Körpers kommen wo wiederum die Ursache, Druck auf dem Hals, nicht erkannt wird.

Schwindel, Seh- und Wahrnehmungsstörungen

Klinische Studien haben ergeben, dass die dadurch entstehenden Verspannungen in der Halswirbelsäule zu der gleichen Symptomatik wie beim Menschen führen: Kopfschmerz, Schwindelgefühl, Übelkeit, Konzentration und Wahrnehmungsprobleme, Müdigkeit und Nervosität, Zahnschmerzen, oder Schmerzen im Maul-, beim Menschen im Mundbereich, Augen und Ohrendruck, Schmerzen in der Wirbelsäule, welche zu Lahmheit vor allem im vorderen Körperbereich führen können. Schonhaltungen, um den Druck des Halszuges zu umgehen, wurden auch beobachtet. Im Gegensatz zu uns kann der Hund sich jedoch nicht mitteilen, er kann uns nicht sagen: Heute ist mir schwindelig und ich habe Kopfweh. Dieses beständige Unwohlsein und die andauernden Schmerzen sind oft für aggressives Verhalten verantwortlich.

Augenprobleme

Auch Hunde haben Grauen Star, erhöhten Augendruck und andere Erkrankungen der Auges, welche durch den ständigen Zug des Halsbandes ausgelöst oder verstärk werden können. Es kann zu verengten Pupillen oder Hängen der Augenlieder kommen, was einem Laien oft gar nicht auffällt. 5

Bei ständigem Druck auf den Hals arbeitet die Schilddrüse
nicht mehr richtig, ebenso Arterien, Hirnnerven, Venen, Speiseröhre, Lymphknoten und Luftröhre. Es entstehen Probleme, die man nicht sofort erkennt und zuordnen kann. Eine abgerissene Kralle, oder einen Bruch kann man sehen und entsprechend verarzten. Eine Krankheit oder ein „Defekt“ der obengenannten Weichteile wird oft erst dann entdeckt oder behandelt, wenn es schon zu spät ist.

Schmerzen am gesamten Bewegungsapparat, speziell der Wirbelsäule

Bandscheibenvorfälle sind oft der Grund von Beißvorfällen, die der Mensch ganz fehl interpretiert. Die Schmerzen führen aber zu einer Abwehrhaltung..

Gleichgewichtsstörungen
Kopfschmerzen

werden sogar bei Menschen durch das Tragen schwerer Halsketten oder schwerer Rucksäcke ausgelöst. Der Menschen hat jedoch den Vorteil, dass er eine Lösung und Behebung der Schmerzen finden kann. Der Hund hat keine Möglichkeit, sein Wohlbefinden eigenständig zu verbessern. Folgen können unkonzentriertes Arbeiten, Schlappheit, Müdigkeit, Resignieren oder Aggression des Hundes zur Folge haben.

Kommunikationsprobleme zwischen Mensch und Hund

Der Hals als soziales Organ des Hundes sollte vor unnötigen Einwirkungen geschützt werden. Der Hals spielt in der taktilen Kommunikation der Hunde eine wesentliche Rolle:

Berührungen an der Oberseite des Halses drücken in der Hundesprache Dominanz aus. Berührungen an der Unterseite des Halses dagegen Subdominanz/Unterwerfung. Die Seitenpartien des Halses sind nur ganz guten Freunden vorbehalten (Pflegeverhalten). Trägt der Hund ein Halsband stumpft die Empfindsamkeit für diese Signale ab, da der Hund praktisch ständig irgendwo am Hals Impulse erhält.

Das Chaos, Gezupfe und Herumfuchteln mit der Leine,das Menschen oft veranstalten führt zur Übermittlung von einer Anzahl von Signalen, was irgendwann den Hund abstumpfen lässt und ihn dazu zwingt, seinen Menschen nicht mehr ernst zu nehmen, er stumpft ab und reagiert nicht mehr.

Falsche Informationen bringen Ärger, das wissen wir aus unserem Berufsleben sowie im sozialen Bereich, also auch mit Hunden.

Druck auf den Menschenhals bringt Beklemmung und Angst mit sich.

Die Gefahr von Fehlverknüpfungen ist beim Führen des Hundes am Halsband sehr hoch. Unter anderem lernen Hunde über Assoziationen. Assoziation heißt, dass der Hund einen Reiz, den er gerade wahrnimmt mit dem Gefühl das er gerade hat, in Verbindung bringt. Das bedeutet, dass das was der Hund als Reiz wahrnimmt, gedanklich mit all den zeitgleich passierenden Empfindungen verbunden wird.

Beispiel: Sieht der Hund gerade ein Kind und gerade in diesem Augenblick wird mit dem Halsband auf seinem Körper Druck ausgeführt, verbindet er es mit dem Anblick des Kindes, was ihm Kinder nicht gerade sympathisch macht, sondern die Vorstellung, Kinder -> bedeutet Ruck am Hals -> Schmerzen.

Ebenso am Beispiel der Leinenaggression gegenüber Artgenossen ist das einfach zu erklären. Ihr Hund sieht einen Artgenossen. Weil er den anderen Hund gern begrüßen würde, oder flüchten will, zieht er an der Leine. Im schlimmsten Fall rucken Sie Ihren Hund zurück. Schnell lernt Ihr Hund: Oh, immer wenn andere Hunde in meinem Blickfeld erscheinen, bekomme ich keine Luft mehr und ich habe Schmerzen…

Manche Hundehalter halten ihre Hunde in diesen Begegnungen so kurz, dass die Hunde nach oben gezogen werden, oder sogar auf den Hinterbeinen laufen. In diesem Fall ändert sich die Körpersprache ihres Hundes gravierend. So manche, ausgewachsene Leinenaggression hat so ihren Anfang genommen.

Über die Halsregion regeln Hunde deutlich ihre sozialen Bedürfnisse, negative (u.a. Streit, totschütteln) wie positive (u.a. Pflege, Zärtlichkeit). Wenn wir Menschen unkontrolliert am Hals rucken, bauen wir beim Hund bestimmt kein soziales Vertrauen auf. Für ihn wird somit eine Kommunikation unmöglich.

Diese recht unangenehmen Auswirkungen durch das Tragen eines Halsbandes, versucht der Hund sich oftmals zu entziehen. Wodurch versucht er das? Durch Flucht nach vorn und so entsteht das Ziehen an der Leine. Viele Menschen versuchen nun dem Hund durch Leinenruck dieses Ziehen abzugewöhnen. Der unangenehme Leinenruck wird vom Hund, da er einen Impuls an der Halsunterseite bekommt, als plötzlicher Angriff angesehen und löst so eine erneute Fluchtreaktion aus. Häufig gibt es aus diesem Kreislauf kein Entkommen mehr. Durch das Tragen eines Brustgeschirrs wird dieser unangenehme Druck vom Hals des Hundes genommen. Bei ca. 20% der Fälle gibt sich das Ziehen durch das Tragen eines Brustgeschirrs von ganz allein, mit dem entsprechenden Programm zur Leinenführigkeit ist dem Hund das Ziehen an der Leine auch ohne Leinenruck abzugewöhnen.

Nicht zu verachten ist, dass sich auch die Körpersprache beim Hund wesentlich durch das stark an der Leine ziehen oder gezogen werden stark verändert, was anderen Hunden nicht als eindeutige Körpersprache seitens des Hundes angezeigt wird. Im Gegenteil, diese nach vorne gezogene Haltung wirkt provokativ und Kampf ansagend.

Geschirr für Gos D`Atura

Das Tragen eines Brustgeschirrs birgt viele Vorteile.

Durch den auf dem Rücken liegenden Steg können Sie den Hund viel besser und schneller festhalten. Dieser Griff ist, besonders bei langhaarigen Hunden viel besser zu erreichen als ein Halsband das irgendwo im dichten Fell liegt. Für den Hund ist das Halten am Rückensteg ebenfalls viel angenehmer. Verletzungen an der Hand des Hundehalters durch einen sich im Halsband windenden Hund werden vermieden.

Hundebegegnungen sind mit einem Geschirr besser kontrollierbarer, als wenn man ins Halsband greifen muss. In den Nacken fassen, bedeutet für den Hund Angriff, was dann zu der unangenehmen Hundebegegnung noch mehr Druck aufbaut, was auch zu einer noch größeren Abwehr führen könnte.

Müssen Hunde aus einer Gefahrensituation herausgezogen werden, geht das am Geschirr bedeutend besser als würgen, ziehen und zerren am Halsband. Muss man einen Hund aus einem Loch oder Wasser ziehen, könnte das Halsband über den Kopf schlüpfen oder der Hund gedrosselt werden, was beim Geschirr nicht so leicht passiert. Wir legen den Sicherheitsgurt vom Auto doch auch nicht um unseren empfindlichen Hals, warum dann beim Hund???

Viele Hundehalter haben die Befürchtung, sie können am Geschirr ihren Hund kräftemäßig nicht halten und ziehen deshalb das Halsband vor. Ich bin aber der Meinung, dass das Führen des Hundes Erziehung und Führtechnik ist, nicht ein Kräftemessen. Wenn man zum Halten des Hundes darauf angewiesen ist, ihm die Luft abzuschnüren, dann ist von Vornherein was falsch gelaufen.

Beim Kauf und Anpassen eines Brustgeschirrs sollten folgende Dinge beachtet werden.

– Es sollte aus weichem, leichten und reißfesten Material sein, das sich dem Körper anschmiegt. Das Material und auch die Nähte und Schließen dürfen nicht einschneiden. Nylongeschirre mit Polsterung haben sich besser bewährt als Ledergeschirre.

– Das Material sollte weich, haltbar und waschbar sein.

– Die Verschlüsse sollten sicher, strapazierfähig und der Körperform angepasst sein (abgerundet).

– Der Rückensteg sollte fest vernäht sein, damit er beim Laufen nicht hin und her rutscht.

– Das Geschirr sollte seitlich zu öffnen sein, damit der Hund nicht mit der Pfote “einsteigen” muss. Dies kann bei Verletzungen, oder alten Hunden zum Problem werden. Es soll so sitzen, dass locker die Hand unter das Geschirr passt, bei kleinen Hunden 2 Finger. es darf auch nicht vorne auf das Brustbein drücken.

– Der Rücken- und der Bauchsteg sollten lang genug gearbeitet sein. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Verstellbarkeit des Bauchsteges. Ist er zu kurz, kommen die Seitenteile zu nah hinter den Ellbogen hoch und können dort scheuern.

– Die Breite der werden Gurte sollte dem Gewicht und der Größe des Hundes angepasst sein.

– Manche Hunde, die das Tragen eines Brustgeschirrs noch nicht gewohnt sind, knabbern gern an den Stoffgurten herum. Deshalb den Hund besonders in der Gewöhnungsphase nicht mit dem angezogenen Geschirr allein lassen, es immer nur unmittelbar vor dem Spaziergang anlegen und sofort nach dem Spaziergang wieder abnehmen.

– Daheim und über Nacht soll das Geschirr ausgezogen werden.

Es ist für uns Menschen eine Verantwortung den Hund vor den oben genannten Schäden zu bewahren.

www.dietreibballschule.de
Bärbl Runggaldier