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Der persistierendeDuctus arteriosus botalli (PDA)

Beim PDA handelt es sich um die häufigste angeborene Herzerkrankung beim Hund. Eine fehlerhafte Verbindung zwischen Körperschlagader (Aorta) und Lungenschlagader (Pulmonalarterie) ist die Ursache für diese Erkrankung. Bei jedem Säugetierembryo besteht diese Verbindung vor der Geburt. Sie sollte sich einige Stunden bis Tage nach der Geburt verschliessen. Wenn dieser Verschluss allerdings ausbleibt spricht man von PDA. Dies führt dazu das ein Teil der aus der Lunge und dem linken Herzen kommenden Blutes von der Aorta in die Pulmonalarterie fließt, erneut die Lunge passiert und wieder dem linken Herzen zugeführt wird. (anstatt nur in den Körperkreislauf zu gelangen) Dies führt zu einer Vergrößerung der linken Herzhälfte. Ist die Verbindung sehr gross kann es zum Rückstau von Blut mit Wasseransammlungen in der Lunge kommen. Symptome sind Husten und/oder Atemnot. Es hängt von der anatomischen Grösse und Form der Verbindung ab ob und wann ein Tier Symptome hat. Wenn man die Verbindung operativ frühzeitig verschließt, hat das Tier in der Regel eine normale Lebenserwartung.

Ursachen:

Der PDA angeboren und wird veerbt. Tiere die PDA haben sollten nicht zur Zucht verwendet werden. Auch Geschwister sollten auf den Defekt hin untersucht werden. Auch Eltern der betroffenen Tiere sollten nicht weiter in der Zucht eingesetzt werden.

Symptome:

– laute Herzgeräusche
– Husten aufgrund eines Lungenödems
– Leistungsschwäche

Verlauf:

Es hängt von der anatomischen Grösse der Verbindung ab ob und wann Symptome auftreten. Diese kann im Herzultraschall untersucht werden. Der Verlauf der Erkrankung reicht von asymptomatisch bis hin zu Verläufen mit schweren Komplikationen. Je früher die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird, desto besser ist die Prognose. Wenn bei einem jungen Tier Herzgeräusche festgestellt werden sollte man mittels Herzultraschall untersuchen was sich genau dort abspielt.

Typ I PDA: Durch diesen kleinen PDA fliesst nur wenig Blut von der Aorta in die Pulmonararterie. Morphologische Veränderungen des Herzens bleiben meist aus und es vergrößert sich nicht. Es kann u. U. auf einen Verschluß und eine medikamentöse Therapie verzichtet werden. Es sollten allerdings immer wieder echokardiographische Kontrollen durchgeführt werden.

Typ II PDA: Bei diesem Typ besteht eine relativ große Verbindung zwischen Aorta und Pulmonalarterie und relativ viel Blut kann rezirkulieren. Es kommt i. d. R. dazu das sich die linke Herzhälfte deutlich vergröpert. Aufgrund des Rückstaus des Blutes in die Lunge kann es zu einem Lungenödem kommen. (Wasser in der Lunge) Der Patient zeigt einen schnell schlechter werdenden Husten und/oder Atemnot. Es kann ausserdem zu Herzrythmusstörungen (Vorhofflimmern) oder einer Pumpschäche des Herzens kommen. Leider ist bei diesen Komplikationen die Prognose weniger günstig. Es sollte auf jeden Fall operiert und die Verbindung verschlossen werden. Wenn ein Lungenödem und Vorhofflimmern vorliegen müssen diese erst behandelt und der Patient stabilisiert werden bevor ein Verschluss vorgenommen werden kann.

Typ III PDA: Beim Typ III PDA ist die Verbindung zwischen Aorta und Pulmonalarterie extrem groß. Blut kann ungehindert von der Aorta in die Pulmonalarterie fließen. Dadurch können die Lungenarterien durch diesen vermehrten Blutfluss dauerhaft und irreversibel geschädigt werden. Es kommt zur Umkehr des Blutflusses (von der Pulmonalarterie in die Aorta) und zur Vermischung von sauerstoffreichem Blut mit sauerstoffarmem Blut im Körperkreislauf (= rechts-links PDA, Shuntumkehr). Diese Tiere zeigen meist eine Hinterhandschwäche und bläuliche Schleimhäute in der hinteren Körperregion. Es kann in diesem Stadium kein Verschluß mehr vorgenommen werden. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch.