Hunde in der Gesellschaft

Tipps, Tricks und Probleme bei der Erziehung eines Briard
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Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Enie » 3. Sep 2018, 12:06

Seit einiger Zeit (und verstärkt, seit Betty bei uns ist) schwebt mir immer wieder der Gedanke im Kopf rum, wie Hunde in unserer Gesellschaft angesehen werden.
Hunde sollen perfekte Familienmitglieder sein; sie sollen überall mit hinkommen aber dort dann bitte ganz lieb und artig nichts tun. Es sei denn, der Mensch möchte bespaßt werden, dann könnte der Hund ja bitte mal sitz, platz, pfötchen, rolle, männchen machen. Um zu zeigen, wie toll der Hund "erzogen" ist.
Wir denken nicht/ nicht genug darüber nach, wer unsere Hunde eigentlich sind. Hütehunde, Apportierhunde, Jagdhunde.. außer bei Kampfhunden, da weiß jeder sofort bescheid.
Ein Hütehund möchte vielleicht nicht immer an der Leine direkt am Fuß des Menschen laufen, er muss die Herde im Blick haben, schauen ob alles ok ist. Wenn Mensch das nicht möchte, dann kann er dies unterbinden... aber vergessen wir da nicht manchmal, das wahre Wesen der Hunde??
Ein Labrador ist doch der Familienhund schlechthin. Aber wer weiß eigentlich noch, dass es eigentlich Apportierhunde sind, die nach der Jagd die Beute eingesammelt haben?

Wenn wir in der Stadt unterwegs sind, dann darf Betty nach zwei Stunden des rumliegens gerne sagen, dass sie jetzt bitte nach Hause möchte. Oder wenigstens was spannendes machen. Die Blicke der Menschen, die sind das schlimme... Hunde die bellen, wo gibt es denn sowas noch? Muss wohl ein ganz schlimmes Exemplar sein.

Nicht, dass ich mißverstanden werde... wir üben solche Sachen (im Café unterm Tisch liegen etc.) mit Betty. Denn es ist besser, sowas zu können wenn man es mal braucht. Uns geht es darum, dass Betty in solchen Momenten einfach keinen Stress empfindet wenn es wirklich mal nicht anders machbar ist.

Vielleicht habt ihr ja Lust, mal eure Gedanken zu dem Thema loszuwerden. Ich bin interessiert!
Mareike & Betty
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von jassac » 3. Sep 2018, 13:03

Hier in der Innenstadt lässt sich nicht immer vermeiden, dass HUND keinen Spaß empfindet und eher gestresst ist.
Dieses Beispiel von dir, dass HUND nach 2 Stunden brav unterm Tisch liegen müssen.....auch mal Pieps sagt, also Wuff oder eben aufsteht, kennt wohl jeder von uns .
Die goldene Mitte ist wie so oft bei vergleichbaren Gedanken, mein Weg.
Beispiel :
Auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt geht es über einen großen Park, da ist Pogo Tanz mit Spiel Hampel ohne Hundeleinen usw.angesagt,
dann am Weihnachtsmarkt angekommen, müssen sich 3 Briards brav unter´m Tisch legen und die Klappe halten,
nach 2 - 3 Glühweintassen (für uns :lol: ) geht es dann zurück und wieder über den Park, also wieder Spaß und Spiel für Hundis.

Oder zum Biergarten am Abend,
da ist vorher viel viel Auslauf angesagt, im Biergarten angekommen sollten/ müssten die 3 Briards für mindestens 1 1/2 Stunden chillen .

So oder so ähnlich machen wir es hier in Berlin, wir nehmen bewusst die Hunde zu Fuß mit
und Hund und Mensch haben ihren Spaß ;)

Gruß Jassac
Frieda ist am 06.06.2020 verstorben.

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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Enie » 3. Sep 2018, 13:57

@jassac,

ich finde es auch wichtig, dass beide Parteien was davon haben!
Vorher und/oder hinterher toben ist super.

Sicherlich gibt es auch nochmal Unterschiede zwischen Stadt und Land?

Wir leben hier in einem kleinen Dorf, ganz am Ende quasi. Wir begegnen -egal zu welcher Tageszeit- in der Woche vielleicht einem Hund... wir sind viel auf dem Hof unterwegs, Betty kann sich hier austoben, immer frei rumlaufen.

Meine Gedanken gehen vor allem dahin, dass Menschen, die bellende Hunde haben immer schräg angeschaut werden. Der Hund muss sich von allen anfassen lassen und wenn er das nicht tut, dann ist das aber ein seltsamer Hund.
Mir begegnet das vor allem bei Menschen, die keine Erfahrungen haben mit Hunden. Beugen sich von oben über den Hund und tätscheln den Kopf.. einige Hunde gehen weg, manche grummeln, andere würden vielleicht sogar Zähne zeigen. Aber wieso ist es in der Gesellschaft so verankert, dass Hund sich das alles gefallen lassen muss??
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von jassac » 3. Sep 2018, 14:38

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Aber wieso ist es in der Gesellschaft so verankert, dass Hund sich das alles gefallen lassen muss??
...na ja, wenn Briard ohne Leine latscht, dann gibt es eben diesen Eindruck, dass er sich alles gefallen lässt.
Hinzu kommt dann noch der Kuschelfaktor, also das Aussehen des Briard.

Ich hatte 12 Jahre einen Rottweilerrüden in Berlin,
jetzt rate doch mal wie oft ( selten) jemand den schwarzen Brocken streicheln wollte ;)
und der Kerl hätte sich sogar über Streicheleinheiten gefreut ohne Zähne zu zeigen.

Meine Briard-Frieda hingegen wollte und will nicht angesprochen, nicht angeglotzt, nicht angegrapscht werden :lol:

Gruß Jassac
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von KimbaBatida » 3. Sep 2018, 20:31

Hallo,

also ich handhabe das immer so das wir alle Spass haben bei allem was wir zusammen machen. Leider meist nicht im Sinne meines Mannes. Ich seh das wohl etwas lockerer als er :D . Es sind sozusagen meine Hunde, er liebt die beiden, aber mit Erziehung, spazieren gehen und co will er nix zu tun haben. Ist aber auch völlig in Ordnung, ich wollte Hunde haben und ich bin eigentlich auch ganz froh sie ganz für mich allein zu haben. :mrgreen:
Aber wir ecken regelmässig an, ich bin der Meinung die Wuffels haben auch ein Recht drauf in der Stadt einen tollen Spaziergang zu haben mit an jeder Ecke schnüffeln und co. Aber er ist immer genervt, das wir nicht vorwärts kommen.... Wenn wir es eilig haben, habe ich da vollstes Verständnis für und nehme sie bei Fuss. Aber sonst.... sollen sie doch auch mal Zeitung lesen und Leserbriefe schreiben... keine Sorge, nicht an Hauswände und so :D. Die Stadt ist für die zwei zwar vielleicht ein bisschen stressig, aber auch wahnsinnig interessant, soviele Hundegerüche, herrlich. Wir leben am Wald wo kaum einer mit Hund spazieren geht, also auch kaum mal andere Hundgerüche. In der Stadt sind sie voll beschäftigt :lol: .

Beide bleiben im Restaurant und co lieb liegen, werden dabei aber immer belohnt weil da rein zufällig was runterfällt, ups. Sie betteln nicht lauthals oder so, man merkt sie gar nicht. Apropos Bellen, sie kläffen wenn wir aus dem Haus gehen, wenn wir aus dem Auto aussteigen, aber immer nur solange bis es dann endich losgeht. Mein Mann findet das schrecklich, ich lasse sie. Ja, vielleicht ist das nicht die perfekte Hundeerziehung, aber wenn es nicht passt, wie zum Beispiel im Mehrfamilienhaus meines Stiefvaters wenn ich ihn besuche, dann sind sie auch ruhig wenn ich es ihnen sage. Aber ansonsten, sollen sie sich doch lauthals freuen wenn sie wollen. Mein Mann will immer das ich ihnen das beibringe das sie ruhig sind, och nöööö, will keine Machinen haben, wohnen so das es keinen juckt, also Mädels, kläfft doch vor Freude, yeahhhh.

Ich finde man muss alles nicht so ernst nehmen. Hab vieles ausprobiert, vom Mantrailing über Apportiertraining bis hin zum Treibball, was meinen Mädels Spass macht, das machen wir weiter, alles andere nicht. Ein Hund muss auch mal Hund sein dürfen, in der Stadt, Zuhause usw, wem das nicht passt wie meine Wuffels sind, dann eben nicht, ist mir wurscht. Will damit sagen sie dürfen auch mal laut sein, auch mal aus der Reihe tanzen, auch mal völlig flippig sein wenn es grad nicht passt....
Tanja, Kimba und Teddy

Die blamabelste Angelegenheit der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort Tierschutz überhaupt geschaffen werden musste.


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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Enie » 3. Sep 2018, 21:09

KimbaBatida hat geschrieben:also Mädels, kläfft doch vor Freude, yeahhhh.
... jawoll :lol:

Mir gefällt deine Einstellung zum "Hund sein"...


jassac hat geschrieben:Ich hatte 12 Jahre einen Rottweilerrüden in Berlin
da hast du wirklich vollkommen Recht! Schade, dass es immer noch bestimmte Hunderassen gibt, die so voller Vorurteile sind. Ich hätte den Rottweiler gern geknuddelt :>
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Lottikarotti » 4. Sep 2018, 06:53

Wir machen das ja fast täglich durch.........
Ich gehe ja Jedem aus dem Weg, nicht weil Amy nicht an anderen Hunden oder so vorbei geht, sondern weil ich auf die Konfrontation mit dem Besitzer verzichten kann. Ich habe einen Hund der komplett auf alle die sie nicht kennt, und auch nicht kennen lernen will, verzichten möchte. Tja und das ist oft beim menschlichen Gegenüber ein Problem. Und das menschliche Gegenüber kann dann oft nicht anders mich zu belehren was ich alles mit meinem Hund falsch mache, was Amy doch für ein armer Tropf ist usw........
Tja was hat sich in der Gesellschaft geändert das viele meinen, jeder Hund müsse lieb sein, zu allem und Jedem, müsse alles mitmachen und muss alles das toll finden was sich der Mensch so ausdenkt. Sicher überspitzt dargestellt, aber es gibt davon zunehmend mehr.
Warum schiessen immer mehr Designerhunde aus dem Boden ? Warum zahlen Leute für so einen Puggle, Aussidoodle, Goldendoodle doodleige 2500€ ??? Für einen Mix, damit sie sich abheben von der breiten Masse, damit sie was Besonderes haben ?! Die Menschheit verliert gerade so ein bissl den normalen Umgang mit der Natur, mit ihrem Gegenüber, mit der Umwelt. Es wird oberflächlicher..........
Das hört beim Hund nicht auf.
Ich hatte das hier schonmal geschrieben, passt nur gerade zum Thema.
Amy ist ja sehr wehrhaft. Sie sass mal hinten im Kofferraum als ein Bekannter kam, sich mit uns unterhielt und dann so in den offnen Kofferraum schaute. Ich stand dabei. Amy fletschte vom Feinsten und er schaute mich an und sagte GUTER HUND ! Tja, so geht's auch ! Jas es gibt sie noch, die die wissen das ein Hund Zähne hat, nicht extra für Flyball geboren wurde, die verstehen das ein Hund auch hündisch spricht und eben kein Menschersatz aus 4 Beinen ist.
Trotzdem muss auch meine Amy mal in die Zivilisation, sprich, man kann sie eigentlich überall mit hinschleppen, macht ihr Nix aber bringt ihr eben auch keinen Spaß. Manchmal muss sie da aber eben auch durch. Sie hat es von Klein auf gelernt und macht es ungestresst mit. Es muss sich alles die Waage halten.
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Lottikarotti » 4. Sep 2018, 07:43

KimbaBatida hat geschrieben:.... sollen sie doch auch mal Zeitung lesen und Leserbriefe schreiben... ...
so einen zweibeinigen Mitläufer habe ich hier auch. Er geht die Hunderunde und vergisst aber für WEN er die HUNDErunde geht. Für Hunde ist eben die Runde eine ganz andere, wie für den Mensch.
Ich warte auch immer nett bis Amy fertig hat. Ist ja IHRE Zeit. Sicher gibt's auch mal ne flotte Runde aber in der Regel gehe ich ja mit Amy raus, damit Amy raus kommt und nicht damit ich raus komme :mrgreen: da kanns dann auch m al länger dauern, weil Amy unheimlich viel Zeit verplempert mit Eichhörnchen, Hasen und Rehe gucken.....wir können viel von unseren Hunden lernen, in Sachen Stressabbau !
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Enie » 4. Sep 2018, 09:34

Lottikarotti hat geschrieben:WDie Menschheit verliert gerade so ein bissl den normalen Umgang mit der Natur, mit ihrem Gegenüber, mit der Umwelt. Es wird oberflächlicher..........
Das hört beim Hund nicht auf.
Das unterschreibe ich sofort!
Den Verlust zur Natur bemerke ich hier immer wieder bei der Arbeit.
Ich bin Ergotherapeutin, wir leben und arbeiten auf einem großen Öko-Bauernhof, mit vielen Tieren, die nicht speziell für die Menschen da sind. Wir haben viele Fruchthecken, Nusssträucher, viel "wilde Natur"... Ich war geschockt, als Kinder Eicheln nicht mehr von Kastanien unterscheiden konnten. Und ein Großteil meiner Patienten kommt ebenfalls vom Land...
Die Vermenschlichung der Tiere, insbesondere der Hunde finde ich noch erschreckender. Ein weiterer Hund hier auf dem Hof bellt viel, es ist so ein brummendes Gemurmel, als würde sie wirklich reden, Besucher sind oft genervt oder haben gar angst vor diesem Hund, weil das irgendwie vergessen wurde, dass Hunde auch eine Stimme haben.

Ich freue mich immer über Gleichgesinnte, die ebenfalls ein ähnliches Verständnis für das Sein des Hundes haben... denn nichtmal unter Hundebesitzern ist es selbstverständlich, dass diese noch wissen wer oder was ihr Hund ursprünglich war...
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von KimbaBatida » 4. Sep 2018, 18:56

Lottikarotti hat geschrieben:Ich habe einen Hund der komplett auf alle die sie nicht kennt, und auch nicht kennen lernen will, verzichten möchte. Tja und das ist oft beim menschlichen Gegenüber ein Problem. Und das menschliche Gegenüber kann dann oft nicht anders mich zu belehren was ich alles mit meinem Hund falsch mache, was Amy doch für ein armer Tropf ist usw........
So ein Exemplar hab ich hier auch grad unterm Tisch liegen :roll: Die ganze Welt kann um sie herum ruhig untergehen, Hauptsache ich bin da.... Von anderen Menschen will sie nix wissen, hat ewig gedauert bis sie sich an meinen Mann gewöhnt hat obwohl sie mit uns beiden aufgewachsen ist. Sie will immer nur bei mir sein, von mir gestreichelt werden, mit mir Spazieren gehen usw. Auch ich kenne die merkwürdigen Blicke wenn ich sage das man diesen knuddeligen Wuff doch bitte nicht streicheln möge da sie das nicht mag. Ganz schlimm war es in Irland, die Leute kennen dort so grosse wuschelige Hunde nicht, es gibt vielleicht drei Briards auf der Insel, wenn es hoch kommt :lol: . Die haben sie einfach angefasst, ohne Vorwarnung, in der Stadt im Vorbeigehen, kaum zu glauben. Ich war nur noch damit beschäftigt allen aus dem Weg zu gehen. Das war dann echt nicht mehr so witzig. Und Kimmi wurde dann irgendwann auch richtig grantig....
Lottikarotti hat geschrieben:Amy ist ja sehr wehrhaft. Sie sass mal hinten im Kofferraum als ein Bekannter kam, sich mit uns unterhielt und dann so in den offnen Kofferraum schaute.
Das macht Kimba auch, ganz gerne bei Polizisten an der Grenze wenn wir mal wieder kontrolliert werden :mrgreen: Aber die nehmen es gelassen. Einmal wollte jemand einen Reifen in mein Auto laden und ich war da noch nicht so fit mit dem Thema. Uiuiuiuiui, da zeigte Madam aber ihr schönstes Lächeln und ich hab ihm schnell den Reifen aus der Hand genommen. Auch wenn Bekannte einsteigen wollen muss ich ihr erstmal sagen das sie den reinlassen soll :D Das ist dann aber auch ok und sie schleicht sich von hinten an und will mal unauffällig dran schnüffeln an dem Neuzugang.

Was ich nur blöd finde ist das mich die meisten ansehen als wenn ich was in der Erziehung falsch gemacht hätte, weil sie sich nicht anfassen lässt und Fremden gegenüber sehr misstrauisch ist. Ich hab immer das Gefühl das klarstellen zu müssen, aber ich glaub das werd ich mir auch mal abgewöhnen, sollen sie doch denken was sie wollen. Sie war schon so als ich sie bekam, mich stört es nicht mehr, ganz im Gegenteil. Am Anfang hatte ich ein kleines Problem damit, meine alte Hündin hat sich jedem zu Füssen geworfen der nur daran gedacht hat diesen Hund streicheln zu wollen. Die war so unglaublich freundlich und alle fanden sie toll. Sowas wollte ich natürlich wieder haben. Aber Kimba kompensiert das mit ihrer bedingungslosen Liebe zu mir. Jeder Hund ist anders, wären sie alle gleich wäre es ja langweilig.

Ich wohne ja in Tschechien und hier ist es noch ein bisschen anders mit den Wuffels. Natürlich gibt es hier noch die Zwingerhunde die man so kennt, aber selten, die meisten werden hier super gehalten, teils besser als in Deutschland. Hier darf Hund noch so sein wie er ist. In den Dörfern laufen sie einfach frei auf der Strasse herum, aber jeder mit Halsband und Marke und alle gehen abends brav nach Hause. Die verstehen sich auch alle untereinander. Ok, wenn mal meine beiden läufig sind dann kann es vorm Tor schon mal zu kleinen Streitigkeiten unter den Rüden kommen, aber das ist ja verständlich :D Wenn hier einer bellt, bellt das ganze Dorf und keinen interessiert es und die bellen oft. Jedes zweite Haus hat hier einen Hund im Garten rumlaufen, von der Deutschen Dogge bis hin zum Pinscher.
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Hedi » 5. Sep 2018, 22:52

Ganz mein Thema - abendfüllend, bzw. endlos und leider sehr frustrierend diskutierbar.
Wir haben auch schon etliche Negativerfahrungen machen müssen, zum Glück auch ein paar sehr positive (aber deutlich weniger)
Enie hat geschrieben:Meine Gedanken gehen vor allem dahin, dass Menschen, die bellende Hunde haben immer schräg angeschaut werden. Der Hund muss sich von allen anfassen lassen und wenn er das nicht tut, dann ist das aber ein seltsamer Hund.
Mir begegnet das vor allem bei Menschen, die keine Erfahrungen haben mit Hunden. Beugen sich von oben über den Hund und tätscheln den Kopf.. einige Hunde gehen weg, manche grummeln, andere würden vielleicht sogar Zähne zeigen. Aber wieso ist es in der Gesellschaft so verankert, dass Hund sich das alles gefallen lassen muss??
Ein Problem der heutigen Zeit. Vor 50 Jahren waren Hunde einfach Hunde mit Zähnen und Stimme, Kühe waren auch nicht lila und jedes Kind wusste respektvoll mit Tieren umzugehen.
Heutzutage leben wir in einer so technisierten Welt, alles muss funktionieren.
KimbaBatida hat geschrieben:Ich finde man muss alles nicht so ernst nehmen. Hab vieles ausprobiert, vom Mantrailing über Apportiertraining bis hin zum Treibball, was meinen Mädels Spass macht, das machen wir weiter, alles andere nicht. Ein Hund muss auch mal Hund sein dürfen, in der Stadt, Zuhause usw, wem das nicht passt wie meine Wuffels sind, dann eben nicht, ist mir wurscht. Will damit sagen sie dürfen auch mal laut sein, auch mal aus der Reihe tanzen, auch mal völlig flippig sein wenn es grad nicht passt....
Sehe ich im Prinzip genauso, aber leider gibt es hier ja seit einiger Zeit so abstruse Hundegesetze, die dem Hund ja per se schon verbieten, seiner Natur gerecht zu leben :evil:
Lottikarotti hat geschrieben:Tja was hat sich in der Gesellschaft geändert das viele meinen, jeder Hund müsse lieb sein, zu allem und Jedem, müsse alles mitmachen und muss alles das toll finden was sich der Mensch so ausdenkt. Sicher überspitzt dargestellt, aber es gibt davon zunehmend mehr.....
......Die Menschheit verliert gerade so ein bissl den normalen Umgang mit der Natur, mit ihrem Gegenüber, mit der Umwelt. Es wird oberflächlicher.
Leider sehr sehr wahr. Ich freue mich jedesmal, wenn ich mal auf "normale eingestellte" Menschen treffe.
KimbaBatida hat geschrieben: Ich wohne ja in Tschechien und hier ist es noch ein bisschen anders mit den Wuffels....... Hier darf Hund noch so sein wie er ist. In den Dörfern laufen sie einfach frei auf der Strasse herum, aber jeder mit Halsband und Marke und alle gehen abends brav nach Hause. Die verstehen sich auch alle untereinander. Ok, wenn mal meine beiden läufig sind dann kann es vorm Tor schon mal zu kleinen Streitigkeiten unter den Rüden kommen, aber das ist ja verständlich :D Wenn hier einer bellt, bellt das ganze Dorf und keinen interessiert es und die bellen oft. Jedes zweite Haus hat hier einen Hund im Garten rumlaufen, von der Deutschen Dogge bis hin zum Pinscher.
Mein Traum, es wäre so schön, wenn auch hier bei uns die Menschen umdenken würden und alle Hunde endlich wieder ein unbeschwerteres Leben führen dürften.

Ich glaube das wäre auch ein schönes Thema für´s Briardtreffen, da ist dann ja genügend Zeit für ausführliche Diskussionen da ;) :D
Liebe Grüße von Hedi, Jasper, Bentje und Hundeengel Zoe und Luca
:happydog:

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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Lottikarotti » 6. Sep 2018, 08:04

So ganz Unschuldig an den ganzen Verboten und Regeln, an dem Ansehen der Hunde, sind die Hundehalter an sich ja auch nicht.
Ersten ist ja Hundehaltung sehr in Mode gekommen und gerade die Mehrhundehaltung, wo bei nicht jeder Hundehalter auch die nötige Kompetenz mitbringt :roll:
Ich erlebe es ja fast täglich was verlässlicher Rückruf bedeutet, selbst wenn der Halter gewillt ist, klappt es nicht so oft auf Anhieb. Viele Halter wollen aber auch erst garnicht rufen, Rücksicht nehmen, mal vorher fragen ob Kontakt überhaupt erwünscht ist.
Auch haben da manche Menschen den Blick fürs wesentliche verloren. Hund muss immer und jederzeit Spaß haben, zur Not auch auf Kosten Anderer. Was laufen die hier auch wenn sie den Hund nicht spielen lassen wollen, mein Hund kriegt eh kein Reh, er spurtet nur kurz hinterher, kommt ja gleich wieder.......
Mir fällt dieses ignorante Verhalten mehr auf, weil ich einen unverträglichen Hund habe und ich es zum Tode nicht ausstehen kann wenn uns Kontakt aufgezwungen wird. Als ich noch Lotti hatte, die das selbst souverän klärte oder eben auch nicht, sprich es ihr wurscht war, da war auch ich entspannter !
Sitzt man in einem Cafe, wird nicht immer drauf geachtet das der Hund nicht im Weg liegt, nicht am Nachbartisch bettelt und alles was zum Tisch kommt angeht, alles Normal :shock:
Was erwarten wir von unserem Umfeld.....stetige Akzeptanz ! Meisst trifft dann der Unmut die Falschen, die die sich nämlich eigentlich ganz nett und rücksichtsvoll benehmen !
Früher....ja früher gab es weniger Hunde und die die es gab hatten öfters auch Aufgaben, Hof bewachen, Kühe umtreiben, Jagdhunde bei der Arbeit usw. Da wurde aber auch ein Hund erschossen wenn er nicht spurte, ja auch wenn sie jagen gingen hat der Jäger nicht lang gefackelt.
Der Hund fuhr nicht mit in den Urlaub, wurde eher selten mit an die Eisdiele geschleppt. Bekam aber auch eine deutlicherer und härtere Erziehung. Ich merke den Unterschied zwischen Kleinstadt und Dorf sehr sehr deutlich. Aufm Dorf gibts noch Rolleinen ,Zwinger, Hofhunde......diese Hunde sind mit Vorsicht zu geniessen beim Milch holen :shock: aber jeder hält sich dran ! Da würde niemand auf die Idee kommen ihn knuddeln zu wollen und das ist das Selbstverständlichste auf der Welt.
Die Regeln wieder zu lockern wird nicht funktionieren, da wir Menschen anders ticken wie früher ( nicht Alle versteht sich ).
Wir möchten die Rauheit und Wildheit Norwegens geniessen und setzen uns auf die Aida. Sind mit 3 anderen Kleinstädten in Schiffform in irgendeinem Fjord, buchen einen geführtem Gruppenausflug in die Natur.......ich lass das mal so stehen.......................
Die Welt verändert sich, nicht nur die Hundehaltung und das Ansehen der Hunde und deren Halter.......leider.....
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Nathan Jones » 11. Sep 2018, 02:32

Zu sehr vielen Beiträgen hier könnte ich laut rufen "Ich auch! Kenn' ich!"
Vor allem zu dem Dorf-Stadt Thema, da Malou in der Stadt groß geworden und dann auf's Land zu den Hofhunden gezogen ist, die einzig und allein als biologische Alarmanlage gehalten werden.
Grundsätzlich sollten wir uns eine gute Portion Humor und ... naja, "Stumpfsinn" halten.
Natürlich ist mir sehr wichtig, das Hunde in der Öffentlichkeit auf Akzeptanz und Wohlwollen stoßen, also schaue ich zu, dass mein Hund niemandem Grund gibt, Hunde nicht leiden zu können.
Ich muss mich aber auch nicht mit jedem Zweibeiner, der anscheinend Pech beim Denken hat, abgeben.

Neulich pöbelte Malou in der Fußgängerzone jemanden an (Klassiker: ungefragt frontal über meinen Hund beugen).
Sein Kommentar: "Huch, wie haben sie ihren Hund denn erzogen..."
Antwort: "So, dass er nicht jeden Dahergelaufenen mögen muss. Ich mag Sie ja auch nicht. Tschüss."

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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von Enie » 11. Sep 2018, 09:52

Nathan Jones hat geschrieben:Neulich pöbelte Malou in der Fußgängerzone jemanden an (Klassiker: ungefragt frontal über meinen Hund beugen).
Sein Kommentar: "Huch, wie haben sie ihren Hund denn erzogen..."
Antwort: "So, dass er nicht jeden Dahergelaufenen mögen muss. Ich mag Sie ja auch nicht. Tschüss."
:lol: :lol: mega
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Re: Hunde in der Gesellschaft

Beitrag von KimbaBatida » 12. Sep 2018, 22:16

Lottikarotti hat geschrieben:Ersten ist ja Hundehaltung sehr in Mode gekommen und gerade die Mehrhundehaltung, wo bei nicht jeder Hundehalter auch die nötige Kompetenz mitbringt
Ja da hast Du recht. Ich hatte vorher auch keine Idee wie das ist mit zwei Hunden, aber ich hab mich da durchgekämpft und versucht oder versuche noch immer :mrgreen: die beiden zu alltagstauglichen Hunden zu erziehen. Es ist nicht schlimm wenn man keine Ahnung von nix hat und sich in so eine Situation bringt. Wenn man lernwillig ist meistert man das. Leider sehe ich auch oft Leute die sich Tiere anschaffen und sich gar keine Gedanken machen was das mit sich bringt. An erster Stelle steht dann ich will die und die Rasse haben, find ich geil, aber was die so alles für Bedürfnisse haben, das wird dann erst später, meist sehr schockiert darüber, realisiert.
Lottikarotti hat geschrieben:Viele Halter wollen aber auch erst garnicht rufen, Rücksicht nehmen, mal vorher fragen ob Kontakt überhaupt erwünscht ist.
Das sind aber Ausnahmen, zumindest so wie ich es erlebt hab. Bin mit meinen Wuffels quer durch Europa und überall war es so das wenn ich meine Anleine der mir entgegenkommende das auch tut und umgekehrt. Die Ausnahmen kann ich an einer Hand abzählen. Also ich finde eigentlich das Hundebegegnungen i. d. R. gut gemanaget werden von den Haltern. Ok, nicht jeder weiss das man sich zwischen seinen Hund und den anderen platzieren sollte und dann pöbelt das gegenüber mal in die Leine, aber einen ernsthaften, herrchenverschuldeten Zusammenstoss hab ich nie erlebt.

Ich glaube nicht das nur die Hundehalter Schuld sind an den Verboten, jetzt Beissatacken von sogenannten Kampfhunden und ihren asozialen Haltern mal ausgenommen. Ein Beispiel ist ein Freund von uns. Mitglied im Stadtrad in Neuss, unwissend wie er war hat er die Leinenpflicht für Hunde in Neuss durchgesetzt. Dann hat er sich einige Zeit danach einen Labrador angeschafft und sich dann über seine eigene Verordnung geärgert :mrgreen:

Oder Irland, Verbot für Hunde in Restaurants und Pubs und jetzt nicht mehr weil man gemerkt hat das es totaler Blödsinn ist.
Tanja, Kimba und Teddy

Die blamabelste Angelegenheit der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort Tierschutz überhaupt geschaffen werden musste.


Teddy *05.02.2021
Kimba *14.12.2014
Batida *19.10.2005 +03.11.2020
Jessy *01.02.2002 +27.01.20015

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