Übersprunghandlung

[jassac]

Hallo,
ich habe mal wieder im Internet gestöbert, um mich auf einen aktuellen Stand zu bringen.
Grundsätzlich weiß ich schon mit dem Begriff Übersprunghandlung / Übersprungverhalten, etwas anzufangen.
Nur bei meinem folgendem Beispiel fällt es mir schwer irgendeinen "Konflikt" bei meiner Frieda zu deuten.

Beispiel :
Frieda ist Zuhause eine eher ruhige unauffällige langsame nicht hektische Hündin.
Egal ob sie gerade geschlummert hat oder gespielt hat , beim vorbereiten zur Gassirunde bleibt sie stets cooool still stehen, wartet ab bis man sich Schuhe und Jacke angezogen hat, sie wirkt ausgeglichen , sie wirkt gelassen cooool.
So nun aber meine/ unsere Beobachtung beim überstülpen des Halsbandes. Sie steht immernoch still , aber fängt an zu gääääähhnen . Jeden Tag die gleiche Beobachtung , beim langsamen ruhigen überstülpen ihres lockeren Halsbandes, fängt Madame Frieda an zu gähnen und streckt ihren Körper etwas dabei, alles aber langsam und ruhig.
Ich kann mich nicht beschweren, Frieda ist die ruhigste Hündin der Welt beim verlassen des Hauses, aber dieses Gähnen muss sie einfach vorher machen....??......Konflikt zwischen Instinkten ???? .....mmmhhhh...
Gruß Jassac

[Pricibilla]

Sie beruhigt sich damit, weil sie voll unter Anspannung steht, weil gleich gibt es ja Aktion wenn ihr los geht.

Übersprungshandlung ist was anderes. Zeigte sich früher bei meinem Rüden so: Uns begegneten andere Rüden, ich konnte ihn nicht hinlassen, er blieb angeleint mit meinen Mädchen. Die anderen Rüden machten ihn an, er konnt nicht hin und hat sich dann eins meiner Mädchen gepackt und gebissen. So zeigte sich das bei uns.

[Lottikarotti]

frieda beschwichtigt. viele hunde mögen das nicht wenn das halsband über den kopf gezogen wird.
in der hundeschule haben wir eine flatdame die bekommt nen anfall wenn sie ins geschirr soll und es ist nie was vorgefallen. diese hündin ist jetzt auch nicht sonderlich sensibel oder so. dieses verhalten kam von heut auf morgen. sie fängt dann auch an weg zu schaun, zu gähnen, zu schmatzen....das volle programm.

übersprungshandlung ist wie tina es beschrieb. amy hat das auch teilweise. wenns ganz wild wird und ich sie nicht hinlasse zu irgendwem kanns auch passieren das sie in die leine beissen will, stress abbau.
meisst ist es irgendeine stresssituation und dann suchen sie sich ein ventil.....

[jassac]

Pricibilla schreibt :

Sie beruhigt sich damit

Lottikarotti schreibt :

frieda beschwichtigt

...ja ne isss klar, aber ihr müsstet Madame Frieda dabei beobachten, wie sie steht.....wie sie trottet...wie sie latscht
Ihr habt natürlich recht und all die bekannten Hundepsychologen haben es so beschrieben mit dem Stressabbau.
Aber mal ganz ehrlich , Friedas Temperament an der Ausgangstür ähnelt eher einer Schlaftablette auf 4 Beinen , als an einer Hündin die beschwichtigt....die sich beruhigt.

Gruß Jassac

[Lottikarotti]

lach du meinst also wenn sie sich jetzt auch noch beruhigt damit, fällt sie quasi um und schläft ein
ich weiß schon was und wie du es meinst. manchmal sind unsere tiere echt komisch

[jassac]

Vielleicht ein klass. Beispiel für eine Übersprunghandlung, ähnlich wie bei Pricilillas Rüden.

Wenn Madame Frieda ohne Leine am Fahrrad an einem Hund vorbei laufen soll, fängt sie an zu schnaufen und sabbern. Sie bleibt sehr schön "Bei Fuß" an meinem Fahrrad , fast schonn zuuuuu schön dicht, denn einige Male hatte mein Knie schon ihre Zähne berührt. Sie hechelt dann mit offenem Fang sehr sehr sehr dicht an meinem linken Knie, welches sich ja für sie so provozierend hoch und runter bewegt
So einige Male habe ich schon zu ihr gesagt : " Madame wage es janicht mir ins Knie zu beißen".
Wenn wir dann ca. 50-100 meter weiter sind, der Hund also "passe´", dann entspannt sich Frieda und sabbert und hechelt nicht mehr und mein Knie bleibt verschont

Gruß Jassac

[Palatin Du Rhin]

Weiss nicht ob das Beispiele für ´ne Übersprunghandlung sind. Bin nicht der Psychologe
Wieviel Ritual ist beim morgendlichen Spaziergang dabei, wenn der Hund durchdreht und sieht Halsband komm = Gassi-- ist ja auch keine Übersprh.
Frida weiss jetzt Gassi, Muskeln recken, Zeichen für Aufbruch = Halsband, =nochmals recken gleichzeitig mit entspanntem Gähnen. Ich glaube eher Taishi als anderes.
Beim radfahren schon was anderes. Anspannung, -- Herrchen hat mich im Blick-- Herden- zT. Herdenhütetrieb-- da kommen andere Instinkte durch. Ich denke auch nicht Übersprunghandlung. König Rollo wollte mich oft auf dem Rad mit einem Biss in´s Kniegelenk stoppen. Zähne auf der Kniescheibe tun höllisch weh :twisted: Aber das kannste schon eher dem Hütetrieb zuordnen.

[Hedi]

Macht Frieda das nur bei Euch zuhause an der Tür oder generell, wenn sie ein Halsband angezogen bekommt?
Falls sie nur bei Euch dieses Verhalten zeigt, kann es für sie durchaus ein Ritual sein. Zeigt Frieda dieses Gähnen immer beim Halsband anziehen, würde ich eher auf "Calming Signal" tippen, ein Selbstberuhigungsverhalten, weil sie wahrscheinlich Stress hat beim Halsbandanziehen.
Luca hat z.B. große Probleme, ein Halsband oder Geschirr über den Kopf gezogen zu bekommen und zeigt dann immer dieses Beschwichtiguns-/Selbstberuhigungsverhalten.
Auch "Einfrieren", also starke Verlangsamung von Bewegung gehört übrigens zu den "Calming Signals", würde also zu Friedas stillstehen passen.

Das "Ins-Knie-Beissen" beim Radfahren kenn ich von Zoe auch - bevorzugt, wenn wir sehr schnell sind und sie mich überholen/hüten möchte Leider bekommt sie dann kurzfristig meinen Schuh zu spüren, dann hört sie ganz schnell wieder auf

[Cimba]

Ich glaube es hat einen viel einfacheren Grund. Dein Hund ist einfach nur absolut entspannt und beruhigt... und dann gähnen Hunde.
So wie Du es schilderst, ist Dein Hund vorm Gassi gehen nicht wirklich aufgedreht und verunsichert der Dinge die dann kommen.
Sie weiß bestimmt, dass es ein entspannter Spaziergang wird und sie bringt so schnell nichts aus der Ruhe... so sehe ich das.

[Pricibilla]

"Auch das haben Sie bestimmt schon bei Ihrem Hund gesehen. Vielleicht gähnt Ihr Hund auch ab und an, wenn Sie Anstalten machen, zum Spaziergang aufzubrechen und er das alles sehr aufregend findet. Dann beruhigt er sich selber durch das Gähnen."

@Cimba, Gähnen gehört zu den Beschwichtigungssignalen. So wie Petra schon sagte. Es gibt sehr gute Bücher darüber. Es ist immer sehr gut, wenn man diese Signale versteht. Dann gibt es nicht so viele Missverständnisse zwischen Hund und Halter.

[Cimba]

Ich glaube nicht, dass Frieda Ihr Frauchen in diesem Moment "beschwichtigen" bzw. besänftigen will!

[Cimba]

Und da sehe ich das größte Problem. Manche, die davon lesen o.ä. sehen in allem und jedem was der Hund macht ein Calming Signal.
"Guck mal der Hund gähnt jetzt... er beschwichtigt!" :grübl: Ein Hund gähnt genauso wie wir, wenn er müde ist oder er Sauerstoffmangel hat.
Ein Hund der sich kratzt, kann auch irgendwas anderes haben.
Man muss die ganze Situation sehen und den Hund kennen, damit man sagen kann, was er warum macht.
Ich denke es spielen sehr viele Faktoren eine Rolle. Sicherlich sollte man die Calming Signals kennen oder zumindest wissen, es gibt sowas.
Aber man sollte es nicht überstrapazieren und alle Reaktionen vom Hund mit Calming Signals abtun oder erklären wollen! Und den Hund auf Calming Signals zu reduzieren ist einfach nur falsch und bringt nichts.
Ich wende bei meinem Hund keine CS an. Wozu? Ich denke ich kann meinen Hund auch ohne zu wissen, wieviel CS es gibt und wie sie alle heißen gut einschätzen.
Diesen Text habe ich aus "Clever Pets"... geschrieben von Jasmina... und ich finde ihn gut!!!

[halloweenchen]

Ein Hund gähnt genauso wie wir, wenn er müde ist oder er Sauerstoffmangel hat.

geb' ich dir recht. aber wenn er es JEDESMAL macht, sobald du mit ihm spazieren gehen möchtest und das halsband überstreifst, dann kannst dir schon gedanken dazu machen. die vermutung, dass der hund jedesmal genau da müde ist und sauerstoffmangel hat - JEDESMAL - die ist dann schon ein bißerl weit hergeholt

da hunde nicht unsere sprache sprechen ist's nicht schlecht, deren sprache zu lernen/zu kennen. man tut sich dann mit der komunikation einfach leichter

[Lottikarotti]

klar, man kann auch nicht den ganzen tag den hund beobachten und dies und jenes NICHT tun WEIL der hund dann beschwichtigt aaaaber man könnte einen anderen weg finden wo es dem hund dann angenehmer ist. das schafft vertrauen......
beispiel : hatte das jetzt neulich mit amy. ich übe mit ihr fuss gehen und wenn ich stehe soll sie sich neben mich setzen. das klappt 2 mal prima beim dritten mal bleibt sie beim absitzen einen schritt hinter mir. so ging das ne ganze weile und warum machte sie das ? weil ich sie dauernd von oben anglotzte. amy fand das gruselig, schaute mich an ging nen schritt zurück und setzte sich, dabei leckte sie sich über die schnauze.....mh.
sie hatte es ja wochenlang prima gemacht aber momentan hat sie ne recht sensible phase. ich habe also wieder das leckerchen zur hilfe genommen, sie nicht mehr von oben angestarrt und schon ging es wieder besser.
manchmal tun wir uns schwer sofort die fehler zu sehen aber wenn man ein bissl nachdenkt und den hund eben genau beobachtet und weiß wann und welche CS er einsetzt dann macht man es sich und seinem hund schon leichter.
sie haben ja nunmal nur ihre mimik und gestik um sich mit uns auszutauschen und ich fänds schade wenn wir das übergehen.

[Thomas]

Das hatte mal jemand verlinkt: http://www.youtube.com/watch?v=Voo3blXjFpI

[Cimba]

Bei dem Video wird deutlich, dass die Menschen ihren Hunden Dinge "aufzwingen", die sie von Natur aus nicht ertragen würden.
Dieser Hund würde sich gerne dieser Situation entziehen, hat aber Ansgt vor "Bestrafung".

[Pricibilla]

Bei dem Video wird deutlich, dass die Menschen ihren Hunden Dinge "aufzwingen", die sie von Natur aus nicht ertragen würden.
Dieser Hund würde sich gerne dieser Situation entziehen, hat aber Ansgt vor "Bestrafung".

Siehst und deswegen kann es nicht schaden, wenn man die Signale eines Hundes deuten und verstehen kann.

[Lottikarotti]

na dann sind wir uns ja alle wieder einig gut das wir drüber "gesprochen" haben

[Cimba]

Das hier fand ich auch sehr interessant...
... vielleicht muss Frieda immer zu Ihren Schlafzeiten raus und zeigt durch´s gähnen, ich bin müde, lass mich weiter schlafen

Lebensweise und Lebensrhythmus
Wenn wir Menschen einen 24 Stunden Rhythmus haben, so sind es beim Hund nur 7 Stunden, denn er hat einen schnelleren Stoffwechsel, eine höhere Organtätigkeit und intensivere Körperfunktionen. Wir drängen dem Tier ohne es zu wollen, unseren Tagesrhythmus auf. Da der Hund auch tagsüber ruht bzw. schläft, der Mensch aber nicht, wird verständlich, dass viele Tiere nachtaktiv werden und uns dabei den wohlverdienten Schlaf rauben. Richten Sie statt dessen einen flexiblen Zeitplan ein und kommen Sie den Bedürfnissen Ihres Hundes soweit wie möglich nach.
(Hundewelten.de)

[jassac]

@CIMBA
du schreibst :

vielleicht muss Frieda immer zu Ihren Schlafzeiten raus und zeigt durch´s gähnen, ich bin müde, lass mich weiter schlafen

...ach ne ne, das Ding mit dem Calming Signal iss schon zutreffend , nix müde nix Sauerstoffmanngel oder so.

Gerade eben rief hektisch und laut unserer Sohn nach der Frieda um sie spontan mit zur Bushaltestelle mitzunehmen um seine Freundin von dort abzuholen.
Die Frieda kam aus irgendeiner Ecke der 125qm. angeflitzt und..... :!: .....gähnte kurz als mein Sohn ihr das Halsband überstülpte. Nur sehr sehr kurzes Gähnen, aber ich sah es wieder.
Also zeigt sie es deutlich wenn sie gerufen wird und zur Tür angeflitzt kommt, dass sie genau schnallt was anschließend folgt, nämlich ÄÄÄKSCHNN ......dieses mal mit Sohnemann

Gruß Jassac