Aloha, Freunde!
Der letzte Hund vor unserer Chilli ist schon eine Weile her...
Ich beschreibe Euch das mal so:
Mit meiner damaligen Lebensgefährtin und Mutter meiner ersten 17 Kinder bin ich ins Tierheim Bonn gefahren, da sie gerne einen "Mischling" haben wollte. Mein Traum war immer ein Irish Setter. Tolle Hunde! "Neee, der ist mir zu groß!" Hat sie gesagt. "Will einen Mischling! Maximal kniehoch..." Das waren ihre Worte! :twisted:
Im Tierheim angekommen fragte uns uns die gute Frau: "Was stellen sie sich denn so vor...?" Meine Ex überlegte und wollte gerade etwas sagen, da antwortete ich: "Ich möchte einen Hund, einen großen Hund! Mein Traumhund wäre ein Irish-Setter!" Sie guckte ziemlich bescheuert. "Und er sollte jung sein...!" fügte ich hinzu. Meiner Ex war die Angelegenheit ziemlich peinlich und sie guckte mindestens genauso beläppert aus der Wäsche.
Die Angestellte kratzte sich am Hintern - ja, kein Scherz, sie kratzte sich am Hintern. Das kannte ich bis dato nur von Kerlen, welche auf Schalke neunzig Minuten auf einen Ball eingedroschen hatten.
Als sie fertig war mit Kratzen sagte sie trocken zu mir: "O.k. dann wollen wir mal gucken, was wir für sie da haben!". "Schön!" freute sich meine Ex. Ich trottete hinterher.
Beinahe wäre ich über die stümperhaften, vermaledeit verlegten Gehwegplatten gestolpert, deren aneinandergefügten Kanten aus der Nähe aussahen, wie das Taurusgebirge.
Meine Ex blieb stehen und drückte ihre Nase an einen Maschendrahtzaun. "Guck mal hier!". sagte sie zu mir. Ich guckte. Zähneflätschend sprang eines dieser kleinen, fiesen Scotch-Whisky Tretminen an den Zaun. Kläffen, kläffen... Ich stolperte und stieß gegen den Zaun. "Tut mir Leid!", sagte ich. Der Whisky-Terrier sah zu, daß er fort kam.
Die Angestellte sagte: " Passen Sie bitte mit den Gehwegplatten auf, die sind recht holprig verlegt!" "Es geht schon.", erwiderte ich.
Irgendwann blieb die Mitarbeiterin vor einem mit Maschendraht umzäunten Zwinger stehen und zeigte mit dem Finger darauf. Sie entfernte sich.
Ich beugte mich hinunter und lugte durch den Maschendraht hindurch. Nichts zu sehen. Da war eine alte Hundehütte und ansonsten nichts. Meine Ex rüttelte am Zaun. Es passierte reingarnichts. Sie ging zum nächsten Zwinger. Ich hatte keine Lust mehr und freute mich darauf, nach hause fahren zu können.
Als ich mich gerade wegdrehen wollte, lugte plötzlich ein kleines rot-braunes Köpfchen mit langen Schlappöhrchen aus der Hütte in meine Richtung. Meine Ex war inzwischen um die Ecke gebogen. Ich beugte mich wieder weiter herunter. Dem kleinen Köpfchen folgte ein langes, mit kurzen rötlichen Haaren bewachsenes Beinchen, noch eines. Die Pfoten so groß, so riesengroß im Vergleich zu dem was folgen sollte. Es schälte sich aus der Hütte und lief mir tolpatschiger Vollendung entgegen. Es sprang am Zaun hoch und freute sich so dermaßen mich zu sehen...
Ich weiß nicht, wie lange es dauerte. Irgendwann erschien meine Ex mit der Angestellten. Die Mitarbeiterin sagte zu mir: "Wir haben hier einen Irish-Setter Welpen, ca. 9 Wochen alt, leider keine Papiere, aus Belgien stammend und wie ich sehe liebt er sie...!"
Der Hund stammte aus einer belgischen Vermehrerzucht, wurde auf einem Markt angeboten, von einer älteren, tierliebenden, deutschen Dame für relativ wenig Geld aus dem viel zu kleinen Zwinger befreit und anschließend direkt ins Tierheim Bonn verbracht.
Danke, alte Dame, auch wenn Du vermutlich längst wie mein geliebter Bobby über die Regenbogenbrücke gegangen bist!!!
So bin ich zu meinem Bobby gekommen...
