Sehr schöne Gegenüberstellung, Martin, vielen Dank!
Leider wird dieses "modichlang" aber schon so lang "erarbeitet", dass es sehr schwierig ist, wieder zu einem annehmbaren Mittel bis Kurz zurückzukehren.
Es wird einige Generationen dauern, denn das Problem in der Zucht ist ja auch, dass man auf soviele Dinge achten muss, man eben nicht nur ein Detail, das macht die Sache noch schwieriger
Wir sind auch der Meinung, dass es so nicht bleiben darf und arbeiten für uns daran, zumindest in unserer Linie etwas zu verändern.
Das nächste Problem aber taucht dann schon bei der ZZL und den Shows (Pflicht) auf...tauchst Du mit einem Briard da auf, der eben nicht so bepackt ist, hast Du schonmal schlechte Karten, die Bewertungen machen die Hunde so schlecht, dass es sich dann schon schwierig gestaltet Gleichgesinnte zu finden, die auch noch die passenden Hunde für die Fortsetzung des Gedankens.
Es müsste generell ein bißchen Umdenken stattfinden, die Richter müssten den Standard auch verstehen und in der Interpretation umsetzen und da fängt das Dilemma ja schon an.
Wir sind der Meinung, selbst wenn der Briard in den meisten Fällen ja "nur" noch als Familienmitglied Dienst tut, so wäre es doch wichtig, sich auf den Ursprung zu besinnen. Der Vorteil wäre doch auch für die Welpenerwerber ein nicht unerheblicher, die Fellpflege wäre um ein Vielfaches leichter, weniger Probleme auch für den Hund in Wald und Feld.
So muss ich aber auch anmerken, dass die Problematik in der heute so häufig gesehen Länge im Vergleich zu früheren Bildern allein schon in der Arbeit des Hundes liegt. Ein Hund, der viel seiner Tätigkeit in der Natur nachgeht und dessen Fell eben noch ziegenartig fest wäre, würde so eine Länge schon deshalb nicht erreichen, weil es von selbst abbrechen würde. Doch heute ist die Fellfestigkeit/-struktur viel weicher, daraus entsteht schon ein blöder Kreislauf, es verfilzt schneller, wird daher öfter gekämmt, daraus ergibt sich wieder weniger Eigenschutz und eine Strukturverletzung, was dann wieder zu schnellerem Verfilzen führt....ein Teufelskreis
Die Unterwolle hingegen muss man nochmal separat betrachten, da ist die Entwicklung auch (mit) durch die völlig veränderte Haltung zustande gekommen.
Früher fand bei diesen Hunden ein echt natürlicher Wechsel statt, denn sie waren den natürlichen Wetterwechseln permanent ausgesetzt. Heute ergibt sich aus der Haushaltung und den Gassigängen eine völlig andere Klimabedingung für den Hund, es gibt praktisch keine echten Fellwechsel mehr, sondern ein stetes Hin und Her.