Auf Facebook konnten Jill´s Memoiren bereits einigen Freude bereiten, deswege stelle ich sie auf Wunsch auch gerne hier rein

Viel Spaß beim Lesen!
Jills Memoiren Teil 1 - Bei mir kommt (k)ein Briard ins Haus
Sommer 2000 - Ich bin soweit. Ich möchte wieder einen Hund haben; einen Welpen, diesmal auch eine Rasse. Der Briard springt mir sofort ins Auge; an Lulu, dem Hund einer Bekannten habe ich sofort einen Narren gefressen.
Ich kaufe mir also ein Buch: „Der Briard“ von Gabriele Niepel...au weia, denke ich, kaufste dir mal lieber keinen Briard. Ein Briard beobachtet dich ständig. Ein Briard hinterfragt alles. Bekommt ein Briard keine klaren Regeln vorgesetzt, regelt er alles im Haushalt. Ein Briard benötigt strenge Konsequenz, trägt nur Dreck hinein.
Ein Hund, der mich ständig beobachtet? Das macht mich ja schon bei Menschen nervös, grübele ich. Einzig mit dem Dreck könnte ich mich gut arrangieren.
Beim Briard Club Deutschland angerufen, Züchter rausgesucht, Züchter gefunden, mit Züchtern stundenlang telefoniert „Ne, so schlimm sind die Briards auch nicht.“ meinen die Züchter...mittlerweile ist es November 2000.
„Was haben sie meinen Briards denn zu bieten? Wie wohnen sie, was machen sie beruflich, wollen sie Kinder?, mal Hunde gehabt? Was würden sie mit dem Hund denn machen? Wollen sie züchten?Haben sie Familienmitglieder, die sich im Notfall, um den Hund kümmern können? Haben sie genug Geld für Tierarzt und Futter?“
Mir brummt der Schädel, Bewerbungsgespräche hatte ich stressfreier in Erinnerung.
Ich scheine alles zur Zufriedenheit der Züchterin beantwortet zu haben, ich darf vorbeikommen.
Gesagt, getan. Eine gute Freundin fährt mit mir am 11.11.2000 nach Marl, einem kleinen Örtchen in sonst wo.
In Marl warten 5 wuselige Welpen, ein erwachsener Briardrüde und eine handvoll DSH auf uns.
Ich habe ganz zittrige Knie...ist da vielleicht mein zukünftiger Hund?
Alle fünf stürmen auf mich zu, es bleiben zwei Welpen. Eine Hündin, die sich ständig vor mir auf den Rücken hinrobbt und gestreichelt werden will. Ein Rüde, der ebenfalls nicht abgeneigt vom knuddeln ist. Ich will beide. Geht nicht, klar! Ich entscheide mich für die zuckersüße Welpendame, die immer noch vor mir rumrobbt und sich an mir schubbert.
Wir gehen rein, klären die „Geschäftsdinge“. Ich schaue aus dem Fenster. „Wer ist denn der Wirbelwind mit den zwei umgeknickten Ohren?“ „Welcher?“ „Na, der Welpe, der alle anderen ärgert und zwickt!“ „Ach so, ja das ist ihre Inga, die haben sie gerade gekauft.“ „Oh...super...“
Es geht also los. Ich stolz wie Oskar mit Baby Inga Jill vom Rusteberg im Arm.
Wir fahren keine 5 Minuten, da kotzt Klein Jill erstmal nach allen Regeln der Kunst den Schaltknüppel voll. „Was raus muss, muss raus,“ lache ich.....
Zu Hause angekommen. Kulturschock für Baby Jill. Sie will nicht ins Haus! Draußen ist es dunkel und im Flur ist es hell. Sie will nicht über die Schwelle. Ich verstehe das nicht. Ich gehe also vor und sage „Na los, Möpschen.“ Jill wedelt und geht rein.
„Toll,“ sage ich zu meiner Freundin, „die versteht ja jedes Wort.“
Wir erkunden also zusammen das alte neue Haus. Jill erschrickt vor fast allem, am schlimmsten der Fernseher! Damals lief die Karnevalssonderfolge von BigBrother, das weiß ich noch wie heute. Fand Jill doof, ich habe nie wieder Big Brother geguckt. Guter Kompromiss.
Wir gehen ins Bett, ich und Baby Jill. Die erste Nacht im Bett. Jill knabbert an meinen Fingern und kuschelt sich an mich. Ich schaue sie an und sage: „Es tut mir leid, aber dir ist schon klar, das ich dich gnadenlos verziehen werde, oder? Ich kann nicht anders. Ich bin auch nur ein Mensch.“
Sie seufzt und wir schlafen ein.