Parvorvirus

Alles zum Thema Gesundheit, Krankheit, Impfung usw.
Antworten
Benutzeravatar
jassac
Briard
Briard
Beiträge: 2322
Registriert: 22. Jan 2011, 21:25
Wohnort: Berlin
Hat sich bedankt: 161 Mal
Danksagung erhalten: 157 Mal

Parvorvirus

Beitrag von jassac » 8. Feb 2011, 13:07

Hallo,
aus aktuellem Anlass , weil hier in Berlin eine 12 Monate Briardhündin verstorben ist , möchte ich mehr über Parvorvirose wissen.
Bisher dachte ich immer eine entsprech.Impfung währe ausreichend , auch dachte ich nur Welpen und alte schwache Hunde würden diesen Virus weniger entgegen zu setzen haben.

Achtung gerade eben bekam ich eine Meldung über Todesfälle aus einer Chemnitzer Tierarztpraxis

http://www.hundezeitung.de/content/5597-Parvovirose



Gruß Jassac
Frieda ist am 06.06.2020 verstorben.

Benutzeravatar
Chilli
Briardexperte
Briardexperte
Beiträge: 3626
Registriert: 16. Jan 2011, 22:49
Wohnort: Xanten
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Chilli » 8. Feb 2011, 22:35

Das bestätigt ein wenig einen eben gelesenen Artikel in einer Hundezeitschrift. Die Menschen werden impffaul, das spiegelt auch das Impfverhalten bei Menschen wieder...
ABER dass auch geimpfte Hunde erkranken können, tja, das passiert auch beim Menschen. Es ist auch manchmal so, dass Mensch/Tier wegen der Impfung erkrankt...

"Das passiert uns nicht", " es sind ja nur die Anderen..." ja klar, ich hab mich auch noch nie angesteckt, es sind immer nur andere krank geworden...

Liebe Leute, Impfen sollte zum Pflichprogramm gehören!!! Wer nicht impfen lässt sollte auf Stofftiere umstellen!
Warum? Weil man nicht nur das eigene Tier gefärdet sondern auch andere...
Dany mit Chilli (*05.11.2007 - 02.01.2019)

Es ist so leicht andere, und so schwierig, sich selbst zu belehren.
Oscar Wilde

www.briardforum.com .... E-Mail: briardforum@web.de

Benutzeravatar
Hedi
Briardexperte
Briardexperte
Beiträge: 3521
Registriert: 2. Feb 2011, 22:16
Hat sich bedankt: 382 Mal
Danksagung erhalten: 335 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Hedi » 8. Feb 2011, 22:43

Wie Du schon sagst: Es sind auch schon Hunde/Menschen durch eine Impfung krank geworden.
Früher hab ich mir nie darüber Gedanken gemacht, hab immer alle Impfungen durchführen lassen, bei meinen Tieren und meinen Kindern.
Mittlerweile sehe ich das Ganze sehr viel kritischer. Vor einigen Jahren hatte die Tochter einer Freundin eine Gehirnentzündung, die durch eine Impfung ausgelöst wurde. Sie hat das Ganze zum Glück ohne bleibende Schäden überstanden, aber seitdem stehe ich dem Thema Impfen nicht mehr so unkritisch gegenüber.
Grundimmunisierung ist sicher wichtig, aber jedes Jahr alles nachzuimpfen ist meiner Meinung nach reine Geldschneiderei. Studien aus den USA haben gezeigt, dass der Impfschutz sehr viel länger hält, als ein bzw. drei Jahre.
Liebe Grüße von Hedi, Zoe, Jasper, Bentje und Hundeengel Luca
:happydog:

Xtina
Briard
Briard
Beiträge: 1042
Registriert: 22. Jan 2011, 12:18
Wohnort: Niederrhein
Kontaktdaten:

Re: Parvorvirus

Beitrag von Xtina » 8. Feb 2011, 22:47

Parvovirose ist tückisch.

Vor Jahren ist ein von mir gezüchteter English Springer Spaniel auch trotz Impfung daran erkrankt.

Der Virus ist sehr agressiv und ändert sich wohl auch laufen, sodass eine Impfung dagegen nicht unbedingt immer auf dem aktuellen Stand ist.

Falls das näher rückt, werde ich zur Vorsicht hier alle mit frischem Impfstoff behandeln lassen.
Ein Leben ohne Briard ist möglich, aber trist,

Christina und die schwarzen Piratenstrubbbelschlammschneeschnuffelchaotenbries

Schnucki

Re: Parvorvirus

Beitrag von Schnucki » 23. Feb 2011, 17:24

Ok, dann klugscheissere ich ein wenig:
Canine Parvovirose wird durch ein sehr kleines Virus verursacht, CPV2. Es tauchte erstmal 1978 auf, in Europa und Nord-Amerika gleichzeitig. Zwischen 1979 und 1981 tauchte eine neue Variante auf, CPV2a. Es gibt mittlerweile auch noch CPV2b und CPV2c. Die ursprüngliche Variante CPV2 existiert nicht mehr! Die in Deutschland verabreichten Impfstoffe enthalten aber CPV2 und bieten deswegen keine ausreichende Immunisierung. In Europa finden wir die Varianten CPV2a und CPV2b zu gleichen Teilen, währen in USA vorwiegend CPV2b vertreten wird. Impfstoffe auf Basis von CPV2b bieten ausreichende Immunität auch gegen die anderen Virus-Varianten.

Erkrankung: Nach einer Inkubationszeit von 5-10 Tagen beginnen die Symptome meistens mit Lethargie, gefolgt von Erbrechen und blutigen Durchfall. Die Krankheit endet in bis zu 10% der Fälle tödlich, bei bereits geschwächten Hunden und vorhandenen Darmparasiten erhöht sich die Sterberate. Vorhandene Antikörper der Mutterhündin werden nicht aufd die Welpen übertragen, diese sind bis zur Immunisierung völlig ungeschützt! Viele Hunde tragen den Virus ohne dabei zu erkranken.

So, genug davon, ich mach mich mal schlau wegen dem wirksamen Impfstoff.

Benutzeravatar
jassac
Briard
Briard
Beiträge: 2322
Registriert: 22. Jan 2011, 21:25
Wohnort: Berlin
Hat sich bedankt: 161 Mal
Danksagung erhalten: 157 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von jassac » 23. Feb 2011, 18:43

Na super , da weiß ich ja jetzt ganz genau ,an welchem Virustyp meine 2 Welpen 1980 elendig gestorben sind. :shock:

Die Sterberate / Statistik stimmt vielleicht heute , aber damals 1980 starben viele Hunde an diesem schei...Virus wie die Fliegen in der Berliner Tierklinik.

Obwohl ich sofort mit beiden Welpen in die Tierklinik gedüst bin , obwohl beide Hunde 5 Tage und Nächte am E-Lythe Tropf hingen , haben sie es nicht geschafft. :cry:

Mein dort beschäftigter Freund hatte alle seine Beziehungen spielen lassen , um die beiden 4 Monate jungen Wuchtbrummen zu retten , aber na ja verfluchter verdammter ....schei...Virus :evil:

Gruß Jassac
Frieda ist am 06.06.2020 verstorben.

Benutzeravatar
Ness
Dalmatiner
Dalmatiner
Beiträge: 251
Registriert: 5. Aug 2013, 15:45
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Ness » 21. Feb 2016, 20:10

Schönen Tag alle Miteinander!

Auch wenn das Thema schon älter ist, so ist es doch leider noch aktuell. Wir sind ja gerade davon betroffen. Es gibt unmengen Informationen zur Gefährlichkeit des Parvovirus im Internet. Allerdings ist, meiner Meinung nach, zu wenig zu den genauen Hygienemaßnahmen und zur Bekämpfung des Virus in der eigenen Wohnung zu finden. Es ist immer nur von „strikten Hygienemaßnahmen“ die Rede, die hin und wieder ein wenig ausgeführt werden. Deswegen hier unser Erfahrungsbericht dazu. Wie der Name sagt, es ist ein Erfahrungsbericht und erhebt keinen Anspruch auf vollständige Tötung der Viecher. Sollten in der allerletzten Ecke noch drei sitzen, dann ist es leider so.

Der Parvovirus ist auf Raumtemperatur bis zu einem Jahr überlebensfähig! Der Hund könnte sich quasi im eigenen zu Hause immer wieder anstecken, von Besucherhunden ganz zu schweigen. Man geht davon aus, dass die meisten Viren mit dem Kot abgesondert werden, aber auch Erbrochenes und Speichel könnten betroffen sein. Und wir können davon ausgehen, dass unsere langhaarigen Exemplare von Fellbären die Viren trotz Hinternputzen durch die ganze Bude schleppen ;)
So sind wir vorgegangen:

1.) Sämtliche Teppiche entfernen mit denen der Hund seit fünf Tagen vor Krankheitsausbruch Kontakt hatte. Wir haben sie erstmal in die Garage verfrachtet, dort liegen sie bisher noch. Die Tierklinik empfiehlt Plüschtiere und Decken wenn möglich zu entsorgen bzw. bei 90°C zu waschen. Sie geben aber keine Garantie, dass die Viren dadurch abgetötet werden können. Mein Eindruck nach der Recherche war, dass die Forschung noch gar nicht soweit ist, als das man sagen könnte der Virus stirbt bei der oder der Temperatur. Wirkliche handfeste Quellen habe ich nicht gefunden. Wir haben mehrfach auf 60°C gewaschen, bzw. was ging auf 90°C. Abgesehen davon betrifft es ja auch die eigene Kleidung. Auch da hat der Hund Nasen- und Hintern-Kontakt... Aber das muss letztlich jeder selbst entscheiden.

2.) Dann haben wir einen Quarantänebereich zugewiesen, sonst kommt man mit dem desinfizieren nicht mehr hinterher. Den Quarantänebereich putzen. Jetzt putzen, damit sobald das Desinfektionsmittel da ist, desinfiziert werden kann und die Sanddünen bei der Wirksamkeit sonst hinderlich sein könnten. Anschließend den Bereich desinfizierbar machen. Wir haben Blumen mit nicht desinfizierbaren Töpfen bspw. entfernt. Vorhänge hochhängen (sofern nicht 90°C waschbar^^). Alle Hundekörbchen und Decken, sofern noch nicht geschehen, entfernen. Der neue Schlafplatz ist ein (bestenfalls) auf 90°C waschbares Handtuch, das wir täglich gewechselt haben.

3.) Hintern-Putz-Station einrichten. Sinnigerweise gleich beim Reinkommen vom Spaziergang. Wir haben neben der Tür also Handschuhe und Feuchttücher deponiert und sobald vorhanden auch Händedesinfektionsmittel.

4.) Desinfektionsmittel besorgen. Es muss zur Desinfektion unbedingt ein gegen unbehüllte Viren wirksames Desinfektionsmittel verwendet werden. Die Desinfektionsmittel können mit kürzester Lieferzeit über Apotheken bezogen werden oder man kann sie sich beim Tierarzt abfüllen lassen. Die Tierärzte bestellen es aber auch. In diversen Versandhandeln im Internet kann man es mit mehreren Tagen Lieferzeit auch bekommen.

Hände: Empfohlen wird von Ecolab Healthcare bei Parvovirose das Händedesinfektionsmittel Skinman® complete oder Skinman® complete pure. Ersteres ist etwas hautverträglicher. Wir hatten, weil beide nicht lieferbar waren, Sterillium Virugard.

Fläche: Ecolab Healthcare empfiehlt Incidin® und die Tierklinik Incidin® oder von Braun Melsept® SF. Es gibt auch bereits in Desinfektionsmittel getränkte Tücher für kleine Flächen.

Die Menge betreffend braucht man bspw. bei Melsept® SF beim Parvovirus auf 1l Wasser 20ml Konzentrat. Wir hatten 1l Konzentrat (weiß grad gar nicht, ob man kleinere Mengen bestellen kann) und 500ml Händedesinfektionsmittel.
Falls die Herstellerangabe schon Schleichwerbung ist, bitte entfernen und die Desinfektionsmittelnamen per PN erfragen. Im Internet steht oft beschrieben, dass man verdünnte Laugen und Bleiche nehmen soll.. Davon halte ich nicht viel. Es ist ganz viel Forschung in die Herstellung von Desinfektionsmitteln investiert worden, es gibt klare Angaben zur notwendigen Konzentration bei unbehüllten Viren und mit einem Kostenpunkt von 30 Euro, waren sie nicht der ausschlaggebende Faktor bei dieser Krankheit. Bitte hier nicht sparen.

5.) Großes Desinfizieren. Zu desinfizieren sind sämtliche Kontaktflächen des Hundes und theoretisch die Flächen, die der Mensch nach Berührung des Hundes berührt hat.... Also alle Fußböden und Wände (sofern möglich) bis einen Meter Höhe, ne nach Nasenhöhe^^. Wir haben angefangen mit dem Quarantänebereich, Fenster, Heizkörper, Tische, Kommoden und Schränke bis einen Meter Höhe. Verstecke nicht vergessen, wo man mal Leckerlies versteckt hatte, also auch unter Schränken und Co. Den Hund während der vorgeschriebenen Einwirkzeit natürlich weder auf noch in die Nähe dieser Flächen lassen! Die Dämpfe sind nicht so lecker...

Beim Flächendesinfektionsmittel unbedingt die Herstellerangaben und ggf. das Sicherheitsdatenblatt lesen. Schutzhandschuhe tragen (weil unverdünnt ätzend), Mundschutz (nicht einatmen) und ggf. Schutzbrille. In entsprechender Konzentration verdünnen (wir haben eine 20ml Spritze benutzt) und auf den Flächen verteilen. Auf keinen Fall heißes Wasser verwenden (wegen der Dämpfe), maximal 25°C stand bei unserem. Zwei Stunden Einwirkzeit nicht vergessen bei Melsept® SF und unbedingt Durchlüften! Obacht bei Holzböden, dafür ist das Desinfektionsmittel nicht zwangsläufig geeignet, bei uns haben sie überlebt. Aber da vielleicht aufpassen.
Dann die restlichen Kontaktflächen desinfizieren, also im Prinzip die ganze Bude inkl. Kofferraum. Wir haben glücklicherweise eine abwaschbare Kofferraumauskleidung. Also auch da mit der Flächendesinfektion drüber wischen. Und die Küchenschränke nicht vergessen ;) So hoch die Nase halt kommt^^.

6.) Täglich Handtuch wechseln, Näpfe austauschen (ggf. desinfizieren), Hinterlassenschaften bei Spaziergängen einsammeln. Hundekontakt vermeiden. Auf die Einhaltung der Quarantänezone achten. Wir haben bspw. Schuhe in der Quarantänezone angehabt und beim Verlassen ausgezogen. Sonst zieht man die Viren wieder durch die ganze Bude. Theoretisch nach jedem Hundekontakt die Hände desinfizieren. Praktisch haben wir nach Hintern- und Speichelkontakt desinfiziert. Dabei die richtige Händedesinfektion beachten und theoretisch während der Krankheit Ringe ausziehen, weil da das Desinfektionsmittel nicht hinkommt. Gibt schöne Studien dazu. (http://www.cleaner4you.eu/images/produc ... ektion.jpg)

Das wars soweit von uns. Ich hoffe, dass diesen Erfahrungsbericht keiner braucht. Aber wie gesagt, ich fand die Angaben im Internet etwas dürftig und es ist nun doch ein sehr hartnäckiger Virus. Beppo geht es Gott sei Dank wieder besser, was am Ende ausschlaggebend war, werden wir nicht erfahren. Subjektiv hatte ich zumindest den Eindruck, dass es ihm in der desinfizierten Umgebung schnell besser ging.

Liebe Grüße
Beppo und Zweibeiner

Benutzeravatar
herr emil weiss
Briard
Briard
Beiträge: 2680
Registriert: 20. Feb 2012, 23:21
Wohnort: WÜRZBURG
Hat sich bedankt: 696 Mal
Danksagung erhalten: 208 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von herr emil weiss » 21. Feb 2016, 20:28

oh gott, mir is ganz schlecht wenn ich das alles lese...

mario...das ist ja total schlimm...ich würde durchdrehn wenn ich zwei von meinen bären so
verlieren muß. wußte gar nicht das du schon mal geuüchtet hast.

ness...meine herren, ich hoffe nur das ich das alles lesen muß um es ganz schnell in die hinterste
hirnschublade verbannen zu können...

ich wünsche uns allen hier das keiner dieses sch...virus trifft....haltet die ohren steif !!!
Wenn es im Himmel keine Hunde gibt, gehe ich da auch nicht hin.
Sabine und Emil (07.05.2011)

Bild

Aloha
Briard
Briard
Beiträge: 677
Registriert: 12. Jan 2013, 22:15
Facebook: wasn das?

Re: Parvorvirus

Beitrag von Aloha » 22. Feb 2016, 18:18

Aloha Ness,

vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht und Hygienehinweisen :!:
Der Fellnase geht's zum Glück besser... Dafür sollte kein Aufwand zu groß sein!

Man kann zu diesem Thema niemals genug schreiben!!!

Benutzeravatar
Lottikarotti
Briardexperte
Briardexperte
Beiträge: 7481
Registriert: 1. Mär 2011, 10:33
Wohnort: Hessen
Hat sich bedankt: 1056 Mal
Danksagung erhalten: 1147 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Lottikarotti » 23. Feb 2016, 07:59

Es liegt nicht eben nur rein daran das hier weniger geimpft wird........die Massen an Welpen die aus schlechten Massenzuchten kommen, vom Polenmarkt oder Gott weiß woher noch......
Es gibt mittlerweile einiges drüber zu lesen über die jährliche Auffrischungsimpfung und selbst meine TÄ sieht es nicht für Notwendig...also darf sie nur noch Stofftiere behandeln ?!
Ist immer einfach diese Pauschalaussagen, nur bringen sie Nix !
Es hat Hunde getroffen DIE GEIMPFT WAREN.
Hier ist z.b. Staupe auf dem Vormarsch und zwar durch die Wildtiere. Ich habe noch von keinem erkrankten Hund gehört, wohl aber von Waschbären und Dachsen.
Man sollte allem kritisch gegenüber stehen, dem jährlichen Impfen sowie eben dem nicht jährlichen Impfen......es wird eine Sicherheit vorgegaukelt die es eben so nicht gibt, auch nicht für die die pünktlichst beim TA sitzen um nachimpfen zu lassen :oops:
Petra und Amy
EIN HUND HAT IM LEBEN NUR EIN ZIEL :
SEIN HERZ ZU VERSCHENKEN !

Amy *18.06.2011
Scarlett Briard 1996-2011
Nikita Briard 1994-1996
Snoopy Westi 1992-2008

Benutzeravatar
Karin
Briard
Briard
Beiträge: 1068
Registriert: 17. Mär 2012, 18:18
Wohnort: Barnim
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Karin » 23. Feb 2016, 13:21

Ich denke man kann nicht immer alles glauben. Bei Schutzimpfungen versuche ich immer, alle notwendigen Impfungen zu haben. Natürlich gibt es Impfschäden immer, aber manchmal ist auch der Zeitpunkt der Impfung entscheidend. Läßt man seinen Hund impfen, wenn er gerade nicht gut drauf ist und irgend ein anders Problem ausbadet, kann es sicher auch möglich sein, dass eine Impfung lieber nicht durchgeführt werden sollte. Das ist aber immer spezifisch im Einzelfall zu betrachten. Das gilt bei Menschen ja auch. Meine Erfahrung ist, wer gesund ist sollte sich auch impfen lassen. Wenn man dann diese Krankheit trotzdem bekommt, ist meistens die Chanche zu überleben oder geringere Schäden zu erfahren besser. Ich habe schon 2 mal bei Menschen so ein Problem erlebt. Einmal bei mir selbst. Früher wurde noch gegen schwarze Pocken geimpft und ich habe diese Impfung mit 14 Jahren bekommen (da gab es eine Impfpflicht) und das war wirklich kein Spaß. Normalerweise bekamen Kleinstkinder diese Schutzimpfung. Deren Immunreaktion ist erheblich geringer als bei älteren Kindern, aber dann sind sie geschützt. Die zweite Krankheit war die jährliche Virusgrippe. Ein junger, bis dahin gesunder Mann ist daran elendlich gestorben. Seine Freundin hat es nach 2 Wochen Koma gerade so überlebt. Die Folgewirkungen dieser Grippe und der notwenigen Medikamente, für ihr überleben hatte sie danach mehrere Jahre. Sie war vorher nicht geimpf.
Wenn viele Gesunde sich impfen lassen schützen sie damit nicht nur sich selbst sondern auch die wenigen Schwachen, die aus gesundheitlichem Gründen nicht geimpft werden können. Leider gibt es aber viele Menschen, die keine tiefgründigen medizinischen Kenntnisse haben, aber genau wissen, dass Impfen schlecht ist. Man beobachte nur die jährlichen Masern,... Erkrankungen, an der im letzten Jahr in Berlin mindestens ein ungeimpftes Kind sterben musste.
Caja und Karin
Aaron 31.05.2009-15.10.2018

Benutzeravatar
Ness
Dalmatiner
Dalmatiner
Beiträge: 251
Registriert: 5. Aug 2013, 15:45
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Ness » 23. Feb 2016, 17:08

Es ist einfach ein schwieriges Thema, mit vielen Meinungen.

Laut den Tierärzten ist Beppo nach, zeitlich gesehen, vorbildlicher Impfung trotzdem erkrankt, weil sich die Virenstämme wohl verändern und/ oder mit illegalen Hundetransporten neue Unterarten des Virus nach Deutschland gelangen, gegen die die Impfung nicht den ausreichenden Schutz bietet. Außerdem wäre Beppos Immunsystem als Junghund einfach noch nicht ganz auf der Höhe. Viele erwachsene, geimpfte Hunde hätten wohl Kontakt zur Parvoviren ohne dass man von der Erkrankung überhaupt was bemerkt. Rückblickend gesehen, hatte Beppo wirklich einen leichten Verlauf. Er hatte zwar eine ausgeprägte Appetitlosigkeit auf jegliches Essen und Trinken, hat sich kontinuierlich erbrochen und hatte massive Durchfälle, die aber nie blutig waren. Sein Hauptproblem war die Dehydration und die Magen-Darm-Entzündung, aber die Entzündung hatte nie blutige Ausmaße. Deswegen konnte die Krankheit symptomatisch mit Infusionen, Medikamenten gegen Übelkeit und zur Wiederherstellung der Darmflora so "einfach" bekämpft werden.

Eine Impfung bietet nie einen 100%igen Schutz, aber ich will gar nicht wissen, wie die Welt ohne Impfungen aussehen würde. Deswegen mein Erfahrungsbericht zur Hygiene, wo man aktiv was beitragen kann und weiß, dass die Viecher danach hinüber sind. Alles weitere müsste man zum Thema Impfung oder Tierschutz schreiben, denn illegale Welpentransporte aus dem Ausland oder anderweitig ungeimpfte Hunde tun ihr übriges.

Benutzeravatar
Lottikarotti
Briardexperte
Briardexperte
Beiträge: 7481
Registriert: 1. Mär 2011, 10:33
Wohnort: Hessen
Hat sich bedankt: 1056 Mal
Danksagung erhalten: 1147 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Lottikarotti » 24. Feb 2016, 06:59

Natürlich ist das impfen wichtig, keine Frage und ich habe alle meine Hunde impfen lassen, ich bin ebenfalls geimpft.
Nur man sollte es eben im gesunden Mass halten und es ist schlichtweg nicht mehr Zeitgemäss den Hund 15 Jahre lang jedes Jahr gegen Alles und Jeden impfen zu lassen.
Ich würde NIEMANDEM zum nicht impfen raten !!!
Es ist wie mit dem entwurmen auch.....man entwurmt alle halbe Jahr mit Mittel XY und wähnt sich in Sicherheit..........
Nun ja....ich habe es selbst erlebt....Amy hatte Würmer die niemals mit diesen 0815 Mitteln weg gegangen wären. Zum Glück lass ich immer Kot untersuchen.
Es hätte auch zu einer ernst zu nehmenden Sache werden können..............
Das alles ist wichtig und richtig, so viel wie nötig aber eben auch so wenig wie möglich !
Bei deinem Beppo ging es gut aus und das freut mich riesig :P Ich hoffe das es weiterhin schnell bergauf geht und ihr die tolle
Zeit des groß werdens bald wieder in vollen Zügen genießen könnt !
Petra und Amy
EIN HUND HAT IM LEBEN NUR EIN ZIEL :
SEIN HERZ ZU VERSCHENKEN !

Amy *18.06.2011
Scarlett Briard 1996-2011
Nikita Briard 1994-1996
Snoopy Westi 1992-2008

Gerald

Re: Parvorvirus

Beitrag von Gerald » 24. Feb 2016, 11:20

Auch auf die Gefahr hin, mich hier als Neuling unbeliebt zu machen, sind wir gegen die alljährliche Durchimpferei gegen alle möglichen Eventualitäten.
Unsere Hunde haben im Welpen-Junghundealter ihre Grundimmunisierung bekommen und nun wird jedes Jahr ein großes Blutbild mit Impftiterbestimmung gemacht.
Unsere beiden sind jetzt etwas über 7 Jahre alt und haben noch immer den vollen Impfschutz ohne eine weitere Impfung.
Da wir auch nicht ins Ausland fahren, brauchen wir auch keinen Nachweis über eine aktuelle Tollwutimpfung.

Ich habe da nochmal einen Artikel, den ich sehr aufschlussreich finde.

Was passiert bei einer Impfung überhaupt?

Bei einer Impfung werden dem Körper entweder abgetötete oder abgeschwächte Erreger gespritzt (aktive Impfung) oder gleich “fertige” Antikörper (passive Impfung). In jedem Fall soll der Körper Antikörper gegen eine Krankheit bzw. einzelne Erreger haben und so den Verlauf einer eventuellen Infektion verhindern oder abschwächen.

Wie viele der Antikörper vorhanden sind und wie lange diese halten, lässt sich durch eine Blutuntersuchung, eine sogenannte Titerbestimmung messen. Hier kann die Konzentration der Antikörper bestimmt werden und eine ungefähre Schutzdauer wird ersichtlich.

Laut neuen Langzeitstudien-Ergebnissen gilt als erwiesen, dass durch eine vernünftige Immunisierung des Hundes gegen SHP (Staupe, Hepatits und Parvovirose) und eine Auffrischung 12 Monate später, ein ausreichender Schutz für durchschnittlich 8 Jahre, anzunehmenderweise sogar lebenslang gewährleistet ist!

Dieses Impfschema der American Animal Hospital Association (http://www.aahanet.org) wurde auf dem diesjährigen Bayrischen Tierärztetag ganz offiziell als optimale und gesündeste Lösung vorgestellt und jedem Kleintierpraktiker ans Herz gelegt!


Aber warum sollte man Impfungen überhaupt vermeiden oder zumindest kritisch betrachten?

Die Risiken einer Impfung und ihren Trägerstoffen besteht aus einer ganzen riesigen Liste von Nebenwirkungen: adverse lokale, vor allem aber systemische Impfreaktionen vom anaphylaktischen Schock (allergische Schockreaktion) über die Ausbildung von Allergien bis hin zu einer dauerhaften Immunsuppression und Autoimmunerkrankungen mit möglicherweise fatalen Folgen für den Hund!


Welche Impfungen sind sinnvoll?

1. Staupe (S):
Die Staupe-Impfung ist ein Lebendimpfstoff, also eine aktive Impfung mit “lebendigen” Erregern. Studien zeigten, dass der Schutz nach Grundimmunisierung und eventuell einer Auffrischung ein Jahr danach 7-15 Jahre, wahrscheinlich lebenslang hält!

2. Parvo (P):
Auch die Parvovirose-Impfung ist ein Lebendimpfstoff. Die Schutzdauer ist ähnlich wie bei Staupe!


3. Hepatitis (H):
Die Hepatitis-Impfung ist auch ein Lebendimpfstoff. Schutzdauer wie bei Staupe und Parvo. Die kontagiöse Hepatitis des Hundes ist in Deutschland und vielen anderen Ländern sehr selten. Hundehalter, die ihrem Tier nur ein Minimum an Impfstoffen geben wollen, können darauf verzichten. Es gibt Produkte, die nur Parvo- und Staupe-Impfstoffe enthalten, z.B. von Intervet “Nobivac Puppy SP”.


4. Sonderfall Tollwut (T):
Tollwutimpfstoffe schützen bewiesenermaßen sehr viel länger als ein Jahr, denn alle Tollwutimpfstoffe müssen einen mindestens 3-jährige Schutzdauer nachweisen können!

In den USA, wo es viel mehr Wildtollwut gibt als bei uns, gilt überwiegend die dreijährige Impfung!


Impfungen, von denen abzuraten ist:

1. Zwingerhustenerreger Parainfluenza-Virus (Pi):
Die Schutzdauer beträgt drei Jahre, Impfstoffe versagen aber relativ häufig. Die Notwendigkeit dieser Impfung ist umstritten, da die Erkrankung meist mild ist und der Impfschutz gerade bei höherem Infektionsdruck (viele Hunde auf engem Raum) nicht oder kaum gegeben ist.


2. Zwingerhustenerreger Bordetella bronchiseptica:
Die Schutzdauer beträgt maximal ein Jahr, die Impfstoffe versagen aber sehr häufig. Auch hier ist die Notwendigkeit aus den gleichen Gründen wie bei Pi umstritten.

Der Zwingerhusten-Impfstoff, der in vielen Kombinationsvakzinen enthalten ist, schützt nur vor einem Erreger des Zwingerhustens, dem caninen Para influenza-Virus. Die "Hundegrippe" kann aber durch verschiedene andere Erreger ausgelöst werden. Die Wirksamkeit dieses Impfstoffs steht sehr in Frage, geimpfte Hunde können genauso erkranken wie ungeimpfte.


3. Leptospirose (L):
Leptospirose-Impfstoffe sind bakterielle Vollkeim-Impfstoffe. Solche Vakzinen genießen auch in der Humanmedizin keinen guten Ruf. "Vollkeim-Impfstoffe, die inaktivierte Erreger enthalten, sind oft schlecht verträglich, da trotz guter Reinigung noch Bestandteile von Bakterienzellwänden enthalten sein können", hieß es beispielsweise in der "Pharmazeutischen Zeitung". Ein bekanntes Exempel sind die früher üblichen Keuchhusten-Impfstoffe.

Der Schutz dieser nebenwirkungsträchtigsten Impfung hält lediglich für ca. 6 Monate vor und schützt nur gegen 2 (Leptospira icterohaemorrhagiae und L. canicola) der insgesamt 200 krankheitsauslösenden Leptospirenarten! Leptospira canicola (= “Stuttgarter Hundeseuche”) ist seit Jahren nicht mehr aufgetreten und die wenigen bekannten Leptospirose Fälle der letzten Jahre sind laut dem bekannten veterinärmedizinischen Labor Laboklin ausnahmslos nicht von L. canicola verursacht, sondern z.B. von L. interrogans, L. bratislava, L. pomona, grippotyphosa usw.

Die Universität von Kansas berichtet, daß Lepto-Impfstoffe DER Hauptgrund für adverse Impfreaktionen sind, und zwar in einem Ausmaß, daß die Risiken den Nutzen übersteigen. Die Lepto-Impfung gilt deshalb dort nicht mehr als wichtige Impfung und in Kansas rät man sogar ausdrücklich davon ab, sie Welpen zu verabreichen.

Sogar der als strenger Impfbefürworter bekannte Herr Professor Truyen schreibt in "Tierärztliche Praxis" Nr. 1/2004:

"Die Klinik der Leptospirose ist sehr wenig charakteristisch, in aller Regel kommt es jedoch zu milden oder sogar klinisch inapparenten Infektionen [..] Die Infektion läßt sich durch Antibiotika beherrschen, eine vollständige Eliminierung des Erregers ist möglich."

Standpunkte der Impfstoff-Hersteller

Die Firma Pfizer hat im Januar 2004 publiziert, dass ihre Viren-Impfstoffe alle einen mindestens 4jährigen Schutz bieten!

Selbst wenn man sämtliche wissenschaftlichen Studien und Erkenntnisse ignoriert, sollte man doch zumindest diese Aussage des Impfstoff-HERSTELLERS anerkennen, vor allem unter dem Aspekt des entstehenden wirtschaftlichen Schadens für die Firma Pfizer, wenn die jährlichen Impfungen wegfallen.
Quelle: http://www.welpen.de/service/bodein/impfungen.htm

Benutzeravatar
salu
Briard
Briard
Beiträge: 553
Registriert: 20. Nov 2011, 19:37
Wohnort: Aachen
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 83 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von salu » 24. Feb 2016, 12:55

Eine jährliche Impftiterbestimmung finde ich sehr gut, das werden wir ab diesem Jahr auch machen.
Emma lebte ja ihre ersten zweieinhalb Jahre bei ihren Züchtern, wurde jedes Jahr wieder mit allem durchgeimpft, da sie auf sehr vielen Ausstellungen war und das da - ungeachtet aller neueren Erkenntnisse - immer noch vorgeschrieben ist. Wir haben sie also im letzten Jahr zu ihrem gewohnten Impftermin auch brav und völlig gedankenlos wieder impfen lassen. Und sie hatte eine massive Impfreaktion - schlimme Ohrenentzündung, schrecklicher Juckreiz und blutiges Aufkratzen an allen erreichbaren Stellen, sie war richtig krank. Nur mit Cortison wurde es besser.
Ganz entscheidend und sicher oft überlebenswichtig ist die ausreichende Grundimmunisierung, aber ab dann würde ich auch nur noch bei Bedarf nachimpfen lassen.
Und das in der Hoffnung, dass die Forschung Fortschritte macht in der Bekämpfung der immer neu auftauchenden Virenstämme.
Sabine und Emma 3.2.2012 - 17.12.2022
und Luna 11.1.2002 - 16.3.2014

Benutzeravatar
Lottikarotti
Briardexperte
Briardexperte
Beiträge: 7481
Registriert: 1. Mär 2011, 10:33
Wohnort: Hessen
Hat sich bedankt: 1056 Mal
Danksagung erhalten: 1147 Mal

Re: Parvorvirus

Beitrag von Lottikarotti » 25. Feb 2016, 06:16

Gerald was zahlst du für die Bestimmung des Titers ? So wie ich es verstanden hatte von meiner TÄ muss jede geimpfte Krankheit einzeln getestet werden ?
Petra und Amy
EIN HUND HAT IM LEBEN NUR EIN ZIEL :
SEIN HERZ ZU VERSCHENKEN !

Amy *18.06.2011
Scarlett Briard 1996-2011
Nikita Briard 1994-1996
Snoopy Westi 1992-2008

Antworten

Zurück zu „Der Briard und seine Gesundheit“