Unter Menschen

Tipps, Tricks und Probleme bei der Erziehung eines Briard
Leni

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Beitrag von Leni » 6. Apr 2015, 22:31

In den Letzten Wochen zeichnet sich langsam eine Entwicklung bei Malou ab, die uns (und erst recht anderen Leuten) gar nicht gefällt.
Da sind verschiedene Einzelproblematiken, die jetzt zusammengefügt recht schmerzhafte Zusammenstöße ergeben :(

Malou ist jetzt 7 Monate alt und war schon immer durch menschliche soziale Kontakte beunruhigt. Sie hatte keine schlechten Erfahrungen, im Gegenteil.
Wir haben aber Freundliche Kontakte gefördert und Passanten auf der Straße kann sie inzwischen fast ignorieren.
Zum einen springt sie Menschen an, die wir treffen. Uns nur bei großer Aufregung. Je besser sie die Personen kennt, desto schneller hört sie inzwischen mit dem Springen auf. Ganz Fremde werden nicht besprungen, höchstens angebellt.
Wenn sie springt, springt sie schon sehr hoch. Zwar nur aus dem Stand, aber sie reicht dann locker bis zum Kopf.
Wenn sie springt, hat sie dabei den Fang weit geöffnet.
Wenn sie nicht springen darf, bellt sie manchmal.

Man stelle sich das also vor: Mein Hund rennt auf einen Bekannten zu, springt an ihm hoch und haut ihm mit weit geöffnetem Maul ein paar Zähne ins Gesicht.
Wenn sie dann an der Leine ist, springt sie darin wie wild umher und bellt sich die Seele aus dem Leib.

Dieses Szenario kommt nicht oft vor, weil wir dem natürlich einen Riegel vorschieben. Aber es würde ständig passieren.
Heute beim Grillen mit Freunden musste ich sie anbinden, keiner konnte sie ihr nähern ohne Schrammen zu riskieren.
Ich habe sie dann ins Auto gebracht, da hat sie wenigstens in Ruhe geshclafen. Aber das ist ja auch keine Lösung!
Für die Bekannten, die sich nicht mit Hunden auskennen, "beißt" sie. Übermütiges, unebdarftes Welpenverhalten können sie in diesem 20kg-Monster nicht erkennen :(

Vielleicht hat ja einer was ähnliches durchgemacht, hat vielleicht Tipps oder ein "das geht schon vorüber"...?

LG
Leni und eine inzwischen ganz liebe, ruhige Malou die mich von ihrer Decke unschuldig anblinzelt...

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Re: Unter Menschen

Beitrag von Chilli » 6. Apr 2015, 22:52

Ich kenne dieses Verhalten überhaupt nicht, deshalb kann ich nichts dazu schreiben , sorry
Dany mit Chilli (*05.11.2007 - 02.01.2019)

Es ist so leicht andere, und so schwierig, sich selbst zu belehren.
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Re: Unter Menschen

Beitrag von Monty » 6. Apr 2015, 22:55

Liebe Leni,

ich lese in Deinen Zeilen, dass Du sehr aufgeregt schreibst und auch bissel verzweifelt bist. Als aller allererstes darfst Du Dir mal keine Gedanken um ANDERE machen und was sie denken. Du konzentrierst Dich einfach auf Deine Kleine und steckst sie nicht wieder weg! Das, was die Kleine macht, ist schlicht und ergreifend einfach respektlos und kindliches Junghundverhalten, was jetzt behoben und korrigiert werden sollte. Man darf das nicht dulden, denn Dein Briard soll ja weiterhin mit unter Leute kommen und sich frei bewegen dürfen.......und ihr auch. Du/Ihr solltet einerseits mal über diese Dinge, die sie veranstaltet im www lesen. Da gibt es viele Foren, die Tipps geben und.......Ihr müsst mit Ihr unbedingt in eine ordentliche Hundeschule , Verein oder was auch immer, wo man wirklich lernt, wie man Hunde Grenzen setzen kann. Mit dem Schreiben geht sowas immer schlecht.

Auf jeden Fall darfst Du/Ihr nicht gleich denken, Ihr habt ein Monster. In diesem Alter lernt ein Hund schnell, was Du möchtest und was nicht. Es kommt nur darauf an, dass Du es Deinem Hund auch so vermitteln kannst, damit er es versteht. Beim Ersthund kann all dies passieren und es gibt immer Menschen, die Euch helfen können :P

Ihr schafft das schon.

LG
Hunde haben alle guten Eigenschaften der Menschen ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.........

Leni

Re: Unter Menschen

Beitrag von Leni » 6. Apr 2015, 23:16

So schnell schon eine Antwort...

Und erst mal muss ich dich beruhigen, ich sehe gar kein Monster in ihr. Nur ein sehr übermütiges, tollpatschiges Baby.

Ich habe schon viel gelesen, aber das meiste endet dann in "bei mir hat der Alphawurf super geholfen". Das ist absolut nicht unsere Methode. In unserer Hundeschule konnten wir noch nicht daran arbeiten.
da in der Gruppe das Verhalten kaum auftritt. Kurzes Anspringen kann ich dann mit einem Wort unterbinden und sie fürs unten bleiben belohnen.
Auf Einzelstunden gibts bei uns gerade mehrere Wochen/Monate Wartezeit :shock:

Zu Kindern kann sie so gar keinen Kontakt haben, das wäre gefährlich. Und gerade das bräuchte sie viel, weil sie wenig Kinder kennt und daher per se für unheimlich hält.
Eigentlich bräuchte sie als unsicherer Hund positiven Menschenkontakt, aber es hat inzwischen fast jeder Angst vor ihr...

Für mich selbst ist das gar kein so großes Problem (ich kriege ja auch nicht so viele Zähne ins Gesicht ;) )
aber ich sehe auch, wie Malou unter dieser Anspannung leidet. In solchen Momenten können wir ihr nicht gut vermitteln,
welches Verhalten wir Menschen eigentlich von ihr erwarten. Sie wird dann so nervös und wild an der Leine, dass ich sie lieber aus der Situation rausnehme,
bevor sie zu viele negative Emotionen anstaut.

Und um die anderen mache ich mir doch Gedanken und versuche zu retten, was zu retten ist. Malou hätte fast schon ein paar mal eine runtergehauen bekommen,
weil sich derjenige wehren und mir gleichzeitig bei der Erziehung "helfen" wollte :shock: Da habe ich aber mit ihr zusammen das weite gesucht!

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Re: Unter Menschen

Beitrag von Thomas » 6. Apr 2015, 23:22

Leni hat geschrieben:
Dieses Szenario kommt nicht oft vor, weil wir dem natürlich einen Riegel vorschieben.
Vermutlich fanden das Verhalten noch alle niedlich und lustig, wie die Kleine noch klein war. Das Verhalten wurde da nicht unterbunden. Sie dürfte munter auf jeden zu und begrüßen, wie es ihr halt passte.

Nun macht es richtig Mühe, das wieder raus zu bekommen.

Der Briard geht ja eh gern nach vorn. Aber er/sie muss lernen, dass du entscheidest was wann passiert. Gerade wenn man einen Hund führen will ohne Leine, ist es wichtig, dass man lernt den Hund zu lesen. Also zu lernen zu wissen, was der Hund vor hat. Man muss es wissen, bevor der Hund es weiß. Man muss ihn immer im Blickwinkel haben und die Umgebung ebenso. Mit der Zeit ist das Routine. Man wird ein eingespieltes Team.

Wenn du also vor deinem Hund weißt, was er/sie als nächstes macht, kannst du vor ihm reagieren. Ich sehe also vor meinem Hund, dass wer auf uns zu kommt. Ich kann also auch sagen, was er/sie zu machen oder zu lassen hat, bevor mein Hund von sich aus reagiert. Anfangs muss man noch sehr eindeutig das entsprechende Kommando geben. Mit der Zeit wird es aber alles gelassener.

Das verbessert auch deine Führungsrolle, die Bindung. Du bist der bessere Rudelführer, wenn du zuerst Situationen erkennst, die dein Hund erst nach dir mitbekommt. Das registriert ein Hund. Er/sie muss dann nicht mehr entscheiden. Und auch das bringt Ruhe in den Hund.
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Re: Unter Menschen

Beitrag von Leni » 6. Apr 2015, 23:40

Vermutlich fanden das Verhalten noch alle niedlich und lustig, wie die Kleine noch klein war. Das Verhalten wurde da nicht unterbunden. Sie dürfte munter auf jeden zu und begrüßen, wie es ihr halt passte.

Nun macht es richtig Mühe, das wieder raus zu bekommen.
Das kann leider hier nicht die Erklärung sein. Wir haben Anspringen seit Beginn unterbunden, aber früher reichte halt ein kurzes Wort dafür aus.
Inzwischen ist sie viel wilder. Ohne Leine würden wir sie nie loslassen, da reagiert sie überhaupt nicht mehr auf uns. Sobald sie im Stress ist, ob wegen Begrüßung oder Angst,
nimmt sie uns gar nicht war. Wir sind nicht interessant genug, daran arbeiten wir gerade auch.

Dass wir dann lernen müssen, den Hund zu lesen, ist sicher der springende ( :P )Punkt.
Aber da sind wir irgendwie noch gar nicht. Selbst ein eindeutiges Kommando würde noch nichts bringen, im Moment hilft nur die Leine

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Re: Unter Menschen

Beitrag von Thomas » 7. Apr 2015, 00:17

Das Problem der Leine ist, dass versucht wird, mit der Leine zu führen, nicht mehr mit dem Wort. Die Leine macht es einfach, schafft aber keine Bindung.

Einfaches Beispiel, die Leute holen den Hund mit der Leine zu sich, nicht mit dem Kommando. Wenn es erst mal soweit ist, muss man von ganz vorn beginnen. Draußen, ohne jegliche Ablenkung, Kommandos üben. Viel miteinander unternehmen, toben, Erfolge haben. Bindung aufbauen und festigen. Hund auslasten, Spaß dabei haben.

Parallel dazu in der Umgebung, bei der es zu solch Situationen kommt, bei der der Hund dem Besagten ausgesetzt ist, nicht mit der Leine arbeiten. Den Hund nicht mit der Leine am Fuß halten. Ruhig mal beherzt ins Fell greifen und seinen Unmut freien Lauf lassen. Der Brie ist robust. Die Leine kann gern dir Sicherheit geben. Für den Hund muss sie so sein, als wenn sie nicht da wäre.

So wie es bei euch zu sein scheint, braucht es viel Ausdauer. Wohl eher über Monate.

Ich selbst lehne die Leine prinzipiell ab. Hab sie vom ersten Tag bei keinem meiner Hunde benutzt. Einzige Ausnahme sind verkehrsreiche Gegenden/Massenansammlungen, die selbst für mich unübersichtlich sind. Aber ich verstehe, dass du sie brauchst. Aber eben nicht um den Hund zu führen. Der Hund wird geführt durch Vertrauen, Bindung und letztlich durch Zeichen und Sprache.
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Re: Unter Menschen

Beitrag von halloweenchen » 7. Apr 2015, 12:27

das "sich interessant machen" ist eine Übung, die du im Alltag gut üben kannst.
Vor allem muss der Zwerg lernen, dass nicht er sich interessant macht und dafür belohnt wird (er kommt und will gestreichelt werden - und wird es dann auch), sondern dass ihr es seid. streichelt und knuddelt ihn überwiegend, wenn ihr in ruft und er kommt - oder wenn EUCH danach ist und IHR das wollt.

"Willst du gelten - mach dich selten!" - ist da ein guter Spruch. Ein Hund der immer alles hat ist nicht so leicht zu erziehen. Wenn eure Maus im Spielzeug lebt und immer besonders gute Leckerlis auch ohne "Leistung" erhält - im schlimmsten Fall auch noch von den Besuchern die sie anspringt, wird's mit der Erziehung schwierig.

Wenn ihr mit ihr spielt, dann nur wenn IHR wollt. Nicht wenn sie euch dazu auffordert. Und das Spiel wird beendet, wenn's grad am schönsten ist. Spieli weg und aus.

Ihr werdet staunen, wie interessant ihr seid, wenn ihr dann am nächten tag das Spieli wieder hervor zaubern könnt ;-)
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Re: Unter Menschen

Beitrag von Monty » 7. Apr 2015, 13:44

Thomas, hab vielen Dank. Du kannst das auch noch vortrefflich und bildhaft beschreiben. Ich bin begeistert und, Du sprichst mir aus der Seele. :P
Hunde haben alle guten Eigenschaften der Menschen ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.........

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Re: Unter Menschen

Beitrag von Briardskin » 7. Apr 2015, 19:51

Monty,
Dein Beitrag nehme ich gern mit-
ich versuche das Vertrauen gerade zu meinem "Raudi" auf einem gesichertem Grundstück auf zu bauen.
Es macht uns beiden viel Spaß. :-)
Wer sagt : "Liebe kann man nicht streicheln" - der hat noch nie einen Birard gestreichelt.

Leni

Re: Unter Menschen

Beitrag von Leni » 7. Apr 2015, 19:55

Ja, das mit der Leine ist wirklich eine Sache. Wir wohnen fast mitten in der Stadt an einer großen Straße, da gehörte die Leine von Anfang an dazu.
Aber wir werden uns jetzt schöne Plätze suchen und "Freilauf bei Fuß" und ähnliches üben. Nur bevor sie das nicht sicher woanders beherrscht, lasse ich sie hier nicht vors Auto rennen.

Und das interessant machen, das ist so eine Sache. Die Dinge, die du vorschlägst, berherzigen wir schon. Zusätzlich muss sie sich das meiste Futter erarbeiten, bekommt es also nicht nur so.
Aber wir können das bestimmt noch viel mehr auch außerhalb des Hauses machen.
Ein tolles Beispiel ist da das Spazierengehen mit und ohne Leine. Wenn die Leine ab ist, dann läuft sie toll bei Fuß. Dann will sie uns nicht verlieren und findet uns furchtbar spannend. Mit Freilauf ist da nix, stattdessen haben wir sie am Bein kleben (etwas übertrieben).
Sobald wir aber hinten an der Leine hängen, kann sie sich ja sicher sein: Die verschwinden nicht so einfach! Und dann verhält sie sich auch dementsprechend.

Danke schon mal, da waren viele Sachen bei, die uns bestimmt noch helfen werden!

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Re: Unter Menschen

Beitrag von Thomas » 7. Apr 2015, 20:48

Leni hat geschrieben: Sobald wir aber hinten an der Leine hängen, kann sie sich ja sicher sein: Die verschwinden nicht so einfach!
Leine stärkt Selbstbewusstsein sein ;) Wird da weniger um das Verschwinden gehen.

In dem verlinkten Text sind verschiedene Punkte aufgeführt. Aggression würde ich bei deiner Maus erst mal ausschließen. Aber der weitere Text im Link könnte vielleicht ein wenig Licht bringen: http://www.planethund.com/hundeerziehun ... -0701.html und http://www.planethund.com/hundeerziehun ... -0901.html

Aber wie auch im Text steht: " Wichtig ist es, dabei zu beachten, dass jedes Hund-Halter-Gespann individuell ist. Dementsprechend individuell können auch die Herangehensweisen sein."

Man kann aus der Ferne nicht wirklich helfen. Man muss euch sehen, um wirklich helfen zu können. Aber ihr könnt euch durch solch Texte vielleicht selbst analysieren und den für euch richtigen Weg finden.

Noch was, bitte nicht, wie im Text geschrieben, mit Rappeldosen, Schellen oder Wasserpistolen arbeiten. Dafür ist eure Maus zu jung und zu sensibel.

Nun sind wir etwas vom eigentlichen Problem, das Anspringen abgekommen. Und ja, in verkehrsreicher, unübersichtlicher Gegend gehört der Hund an die Leine, wenn er sich oder andere ohne gefährdet.
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Re: Unter Menschen

Beitrag von Fussel » 7. Apr 2015, 21:47

Super Artikel, vielen Dank dafür :D

LG Gabi
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Re: Unter Menschen

Beitrag von Karin » 8. Apr 2015, 14:12

Übermütiges gebaren kennen wir auch. Wenn Ihr eine gute Beziehung habt und auch sonst alles in Ordnung ist, kann das auch vorkommen. Das kann Aufregung eventuell auch gepaart mit ein wenig Unverschämtheit sein. Wenn man im Jugendalter eventuell recht körperlich gespielt hat, was unsere Racker gern haben, müssen sie dann aber auch lernen, dass sie ihre Kräfte dosierter einsetzen und auch sofort aufhören, wenn sie versuchen Grenzen zu überschreiten. Unsere Wuschel sind sehr sensibel und nicht blöd und sie müssen auch verstehen, wenn unsere Chefs mal nicht gut zu sprechen sind. Sie verstehen auch, wenn wir sie mal plötzlich nicht lustig schubsen und mit entsprechender Mimik deutlich machen, dass wir das nicht wollen. Das verstehen sie und können es einordnen. Die Worte die Ihr dann beim Wegschubsen nutzt, könnt ihr dann im ruhigen und ernsten Ton als Warnung nutzen, wenn sie sich wieder einmal hochschaukeln. Gäste, die keine Angst vor Eurem Wuschel haben, können bei Bedarf ihn auch mal wegschubsen und einfach ignorieren. Das wirkt. Aaron hat sich sofort verzogen. Heute reicht ein einfaches Kommando und Aaron geht weg. Aaron hat durch deutliche Gesten unsererseits gelernt seine Kraft ganz dosiert einzusetzten. Wer spielt gern sehr körperbetonte Zerrspiele. Mit mir spielt er dabei deutlich sanfter als mit meinem Mann. Wenn ich den Zerrstrick nicht richtig fassen konnte, wartet er sogar bis ich das kann. Unsere großen sensiblen, Grobmotoriker können auch sehr sanft sein.
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Re: Unter Menschen

Beitrag von Anke » 8. Apr 2015, 18:42

Hallo Leni,

ich sag ein Wortspiel: Ich bin mir sicher, da spielt Unsicherheit eine Rolle (und, da geb ich Dir gleich mal Sicherheit mit, das ist okay bei einem 7 Monate alten Junghund :-)). DAS darf er, da darf er auch den Fang offen haben ...


Entspann Dich, bleib so liebevoll wie Du bist - aber lass Deinen Hund mehr "glänzen" und sich "im Job fühlen". Sag ihm, WAS er für Dich tun soll in solchen Momenten. Und arbeite mit Deinem Hund, damit Du ihm sagen kannst, was er anstatt dessen mit DIR machen kann, wenn er mit seinen Energien irgendwie ins Weltall durchpowert:-)

Es liegt an Dir, was er dann tun soll ...

Da gibt es viele Möglichkeiten - wenn Dein Hund DAS gelernt hat - dein Hund wird so stolz sein - und du natürlich auch :-)
Wer will nochmal, wer hat noch nicht ...



LG
Anke

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Re: Unter Menschen

Beitrag von Monty » 8. Apr 2015, 22:36

Liebe Anke, Du hast zweifelsfrei sehr viel Ahnung, mit Hunden umzugehen, was ich auch sehr schätze. In diesem Fall bin ich der Meinung, dass das Hochspringen mit offenem Mund ein 7 Monate alter Junghund liebevoll abtrainiert bekommen sollte :P In all den anderen Punkten stimme ich Dir zu. Antiautoritäre Erziehung im Welpenalter hinterlässt viel Arbeit, die man manchmal gar nicht mehr beherrschen kann.... :oops:
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Leni

Re: Unter Menschen

Beitrag von Leni » 13. Apr 2015, 20:12

Danke für die vielen Antworten. Wir haben uns vor allem einen Tipp zu Herzen genommen und uns Hilfe gesucht.
Demnächst haben wir Einzelunterricht bei unserem Hundetrainer. Da freuen wir uns schon sehr drauf!
Ich werde mich dann mal melden und berichten, wie wir das geschafft haben. Wenns so weit ist ;)

LG
Leni

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Re: Unter Menschen

Beitrag von jassac » 14. Apr 2015, 11:50

...einem 7 Monate alten Briard liebevoll das hochspringen abtrainieren ???
OK Ok , dafür müsstest du jeden Tag mindestens 3 x Übungseinheiten in deinem Alltag einbauen. Ansonsten verlierst du kostbare Zeit.
Malou hätte fast schon ein paar mal eine runtergehauen bekommen,
weil sich derjenige wehren und mir gleichzeitig bei der Erziehung "helfen" wollte :shock: Da habe ich aber mit ihr zusammen das weite gesucht!
...vielleicht nicht eine runterhauen, aber bekannte und eingeweihte Hunde-Gassi Freundschaften könnten durchaus erzieherisch mithelfen ;)

Beispiel :
Der Jungspund Aredail Terrier , der ständig an andere Hundebesitzer hochsprang und pöbelte, war schon ein 35kg. Brocken und nur schwer mit Kommandos ansprechbar. Beide Frauchens waren überfordert und ließen sich von uns "Männern" helfen.
Wir Männer beschlossen dem Danko Brocken das Hochspringen unbequem zu gestalten und uns jedesmal rechzeitig wegzudrehen / das Knie hochzuziehen / den dicken Hundeschädel auszuweichen.
Es klappte nur bedingt, denn beide Frauchens konnten die körperliche Maßregelung schwer aushalten, fühlten und sprachen als hätten sie einen kleinen süßen Toy Pudel und keinen pubertierenden Terrier Brocken von 35kg.

Die Gassirunde löste sich auf,
der Terrier wurde dann jahrelang am Fahrrad -SPRINGER angeleint Gassi geführt, erhielt keine/ kaum Hundekontakte
......und springt heute noch als 7.5 jähriger 43kg. Brocken an mich hoch, wenn ich eines der Frauchen anspreche :roll:

Also bitte dieses Hochspringen nicht verharmlosen und rechtzeitig und konsequent dagegen arbeiten.

Gruß Jassac
Frieda ist am 06.06.2020 verstorben.

Leni

Re: Unter Menschen

Beitrag von Leni » 14. Apr 2015, 20:30

Das kann gut sein, ich bezweifle auch nicht, dass eine harte Erziehung schnellere Erfolge bringt.
Knie hochziehen und ähnliches wäre ja auch ok, auch ignorieren haben wir versucht. Aber nicht lange, denn sie hat mit einer Polonaise reagiert und sich dann hinten an den Hosenbund gehängt und ist jedem so hinterher. Die nächste Stufe wäre bei uns tatsächlich, ihr eine zu scheuern.
Und das ist nun mal absolut nicht die Art, wie ich meinen Hund erziehe. Nicht nur aus ethischen Gründen oder weil ich denke, die Kleine sei so zerbrechlich (Oh je, kein bisschen :lol: )
Sondern auch, weil ich da Nebenwirkungen befürchte, die man so nicht immer abschätzen kann.
In unserem Fall müsste zum Beispiel eine Fremde Person (uns springt sie ja fast nicht an) sie so erschrecken/ihr Schmerzen zufügen/sie psychisch misshandeln, dass sie die Lust am anspringen verliert.
Und was das dann für weitere Menschenkontakte bei einem eh schon sehr sozial ängstlichen Hund bedeutet - nein Danke!
Dann wirklich lieber die 3 Einheiten pro Tag, da knie ich mich wohl rein ;)

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Re: Unter Menschen

Beitrag von Dat-Emma » 14. Apr 2015, 22:32

Hi Leni,
knallt Malou durch, weil ihr bestimmte Situationen "zu viel" sind - Reizüberflutung - weil sie nicht weiß wie sie sich in diesen Situationen verhalten soll ?

Man sollte ja überlegen, weshalb ein Hund sich so verhält.
Anke hat geschrieben:Entspann Dich, bleib so liebevoll wie Du bist - aber lass Deinen Hund mehr "glänzen" und sich "im Job fühlen". Sag ihm, WAS er für Dich tun soll in solchen Momenten. Und arbeite mit Deinem Hund, damit Du ihm sagen kannst, was er anstatt dessen mit DIR machen kann, wenn er mit seinen Energien irgendwie ins Weltall durchpowert:-)Es liegt an Dir, was er dann tun soll ...
Ich habe mich bei Anke für Ihren Beitrag bedankt, nicht weil ich denke das Hunde grundsätzlich jeden Menschen ungehindert anspringen sollen.....
So habe ich Anke auch nicht verstanden.

Für den Fall das Malou durch Unsicherheit - wenn ihr halt alles zu viel wird - durchknallt
dann habe ich Anke so verstanden das Du z.B. ihr die Situation abnimmst - in dem Du ihr sagst was sie tun kann - akzeptables Verhalten.
Das wirst Du zu Beginn niemals in diesen Momenten der Reizüberflutung hinbekommen. Also vorher einüben.

Könnte man z.B. Malou zwischen deinen Beinen Sitz machen lassen ? dann hat sie Körperkontakt - ist sicher - kann trotzdem sich die jeweiligen Szenarien ansehen ????

Bitte die Hundeflüsterer zu Wort kommen lassen, bin leider keiner :roll:

Emma ist wie sie klein war, und ihr alles zu viel wurde - immer in mich reingeknallt - nur in mich !!!!
Ich hatte also ein etwas anderes Problem. Man hat Emma aber halt angemerkt, weshalb sie dann abging wie ein Flummi...

Wenn Malou wirklich unsicher / sensibel ist, würde ich mir nicht mit schnellen Hauruck-Methoden die Beziehung zu meinen Hund kaputt machen... Manchmal muss man halt Geduld, Konsequenz aufbringen, und die Sprüche und Meinungen von anderen ( z.B. Grillteilnehmern ignorieren )

Hoffe für Euch beide ihr findet eine gute Lösung für Euch.

Liebe Grüße
Emma+Alexandra

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