Briardrüde aggressiv gegenüber anderen Rüden

[Norbert]

Es wird irgendwann in einer deftigen Keilerei enden...Marchello wird gewinnen , aber er wird.Löcher haben .Ich befürchte , dass der andere von unten beisst

Ob er gewinnt oder verliert ist unwichtig, meiner Erfahrung nach.
Gewinnt er, wird er sich immer stark aufführen gegenüber anderen Rüden.
Verliert er und trägt schmerzhafte Verletzungen davon, kann er zum Angstbeisser werden.

Nach so einer Keilerei hat mein erster Briard sein bisheriges gutes Verhalten grundlegend geändert.
Er war seitdem ständig angriffsbereit. Das nervte gewaltig.
Dieses Verhalten hat er nie wieder sicher hinter sich gelassen.
Auch nicht während der Hundeschulausbildung, dieses neg. Verhalten/die Erfahrung war drin und konnte nur "eingedämmt" werden.

Allso, ich würde es niemals austesten und diesen Begegnungen versuchen aus den Weg zu gehen ! Wenn möglich.


Norbert mit Fredo

[jassac]

Hallo,
die wichtigsten Ratschläge und Erfahrungen sind schon supi geschrieben worden.
Auch dieses "Strafsitzen" oder wie ich gerne sage "Runterkochen" sollte man in der Langzeit-Wirkung nicht unterschätzen.
Denn "Mensch" bestimmt die Richtung, "Mensch" bestimmt die Regeln, "Mensch" bestimmt auch die Zwangspause Mensch bestimmt LOB und Leckerli usw......
Durch unser aktives und super im Timing abgestimmtes Handeln, erreichen wir später eine viel bessere Bindung zum Hund.
Was habe ich alles üben / einschreiten müssen, um jetzt endlich "etwas" entspannter in der Hundegruppe laufen zu können

In der heutigen Zeit triffst du kaum noch souveräne Hunde und noch weniger gelassene Hundehalter...

...ja stimmt Ravelblond,
ich hatte hier in meinem Kiez aber doch großes Glück.
Ich treffe mich mittlerweile sehr gerne mit 2 großen erwachsenen souveränen Doggen-Hündinnen. Beide lassen sich von FRIEDA nicht provozieren, beide ignorieren Friedas klägliche Versuche - 85kg.- hoch zu heben, umzuhebeln usw....
Frieda hat es jetzt aufgegeben, sie freut sich jetzt bei einer Begegnung, hampelt harmlos umher. Wir laufen nun super ruhig entpannt Gassi.

Aber sau-coole Rüden kannst du wirklich lange suchen, die meisten Rüden würden dem frechen pubertierenden Marchello eine scheuern, zumindestens immer wieder auf Hinterläufen hochsteigen und sich anbrüllen .
So richtig gelassene sau-coole souveräne Rüden, habe ich schon lange lange lange nicht mehr erlebt.

So wie Norbert schreibt, sollte man wenn möglich die Pöbelleien vermeiden.
Oder wie ein anderer Hundebesitzer es einmal treffend ausgedrückt hat :
" Mein Hund muss nicht mit jedem spielen"

Gruß Jassac

[halloweenchen]

Marchello provoziert den anderen , weil dieser unsicher ist...ein sicherer Hund ist niemals laut..
Es wird irgendwann in einer deftigen Keilerei enden...Marchello wird gewinnen , aber er wird.Löcher haben .Ich befürchte , dass der andere von unten beisst

wieso weißt du das? kennst du marchello oder vermutest du's nur aufgrund von erfahrungen.

hatte eine ähnliche situation mit meiner ersten hündin. die wurde nie laut und es reichte bei (fast) allen ihr auftreten. es gab allerdings eine hündin die sehr unsicher war und immer herum brüllte - und die stürzte sich dann auch noch auf momo. dann hat's mächtig gefetzt und momo hatte böse verletzungen auf der unterseite. - genau wie du schreibst.

für mich war's ein einmaliges erlebnis - aber als ich das von dir grad las, dachte ich, du wärst damals dabei gewesen
heike, jetzt hast mich mal wirklich überrascht!

[ravelblond]

@Halloweenchen....ich will mich nicht loben , aber ich glaube ich habe über die Jahre eine Menge Hundeverstand angesammelt...

[halloweenchen]

bei "kämpfen" schwingt bei mir immer zuviel emotion mit, als dass ich sie beobachten/analysieren könnte. - da bin ich wirklich am schlechtesten in der interaktion mit unseren fellnasen...

[Karin]

Also meine Fellnase ist auch unkastriert. Mit 1,5 Jahren war das alles auch noch schwierig. In dieser Zeit sind wir ganz viel an Zäunen mit tobenden Hunden vorbei gegangen. Aaron durfte sich dann nicht zucken. Das mit dem etwas "grober" werden kenne ich auch. Das praktiziere ich auch mit Aaron, wobei grob werden nicht heist, dass ich ihm weh tue. Es muss nur so grob sein, dass er sich erschreckt und vergißt, dass dort ein anderer Pöbler ist. Dazu sollte man auch schnell sein und vor allem reagieren bevor meine Fellnase loslegt. Dann hat er meistens vergessen was er eigentlich wollte.
Da wir in unserem näheren Umfeld einige Beißer habe, muss Aaron die auch nicht kennen lernen. Als er jünger war sind wir lieber ausgewichen. Inzwischen will er die nicht kennen lernen. Wenn wir anderen frei laufenden Hunden begegnen bleiben wir in keinem Fall stehen. Die schnüffeln dann beide und Aaron folgt mir dann sofort. Wenn ein andere Hund auf ihn zurennt und ich den Hund kenne (Beißer, das sind bis auf einen alles Angstbeiser, die aber nicht auf Menschen gehen), stelle ich mich schnell dem anderen Hund entgegen. Dieser stoppt dann sofort. Aaron bleibt hinter mir und erkennt das an. Wenn ich dann weiter gehe, folgt mir Aaron sofort. Der andere Hund bleibt meistens auch bei seinem Herren.
Übrigens hat Aaron sich noch nie einem anderen Hund unterworfen und ich glaube das würde er auch nicht tun. Es gab nur ein deutlich kleinerer Hund, dem Aaron sofort Respekt erwiesen hat. Der hat ihn nicht unterworfen sondern nur ganz eindeutig und souverän mitgeteilt, wer der Chef ist (Lefzen kurz gelüftet, leises knurren). Aaron ist ihm sofort und immer aus dem Weg gegangen. Das war schon beeindruckend.

[Palatin Du Rhin]

Ich kann hier nur von Brownie berichten-- ist etwas als Raufbold verschrieen-- wieso?- von Frauchen und Herrchen dessen Junghunde ohne zu fragen auf den Keks zulaufen, der spielt doch bestimmt mit uns. Brownie weisst sie dann in der netten und behutsamen Brieart darauf hin-- ich will nicht!
Brownie hat sich noch nie unterworfen-- wird er wahrscheinlich ohne Wunden auch nie-- soweit muss es nicht kommen. (Dass die Pfote damals zusammengebissen wurde war ja eher mein Fehler-- ich hätte ihn loslassen sollen)
Brownie spielt mit Menschen, Spielzeug und Hündinnen-- (keine Junghündinnen)
Rüden sind Konkurrenz. Halte ich ganz normal für unkastrierte Jungspunde. Wir gehen Rüden aus dem Weg.
Da Brownie nicht von sich aus agressiv gegenüber anderen Rüden ist, geht das ganz gut. An der Leine klappt das sowieso.
NO GO Rüde und Brownie - ähnlich gross-- begegnen sich ohne Leine, bleiben gegenüber in kurzer Distanz stehen-- dann ist Krawall angesagt. Falls der andere flüchtet setzt Brownie mindesten 5 m nach und das noch recht unfreundlich.
Da Brownie bei Sichtung eines anderen Hundes im Wald stehen bleibt ist geügend Zeit ihn anzuleinen und im sicheren Abstand vorbeizukoimmen. Dabei können die anderen Krawall machen-- Brownie schaut, zieht auch mal irritiert an der Leine kommt aber ganz unspektakulär vorbei.
Bei meinen Briardwanderungen müssen wir alle schon höllisch aufpassen, dass alles glatt läuft. Es gibt da schon ein- zwei die können mit Brownie nicht / oder umgekehrt. (Andere Paarungen könne auch nicht miteinander) Trotzdem schaffen wir es, wie zuletzt 5 Rüden 1 ne Hündin ohne Ausschreitungen die Wanderung über die Bühne zu bringen. (alle unangeleint)

[Thomas]

Bei meinen Briardwanderungen müssen wir alle schon höllisch aufpassen, dass alles glatt läuft.

Sehe ich genauso. Wenn es im Rüden so drin steckt, bekommst es nicht raus. Da hilf nur beobachten, nicht ablenken lassen und rechtzeitig reagieren. Wie auch Jassac schreibt: "Durch unser aktives und super im Timing abgestimmtes Handeln" oder Karin: "Dazu sollte man auch schnell sein und vor allem reagieren bevor meine Fellnase loslegt."

Es ist alles, bei jeder Unart, eine Frage des Timings. Oder auf deutsch: eine (optimale) zeitliche Abstimmung zweier Aktionen

Das ist manchmal anstrengend bis nervig. Aber wie immer, ohne Leine zu laufen ist schwieriger wie mit. Aber wenn man es wirklich will, bringt es das Maximum an Freiheit und Bindung

[filth]

Danke für die Tipps

Aber zu der Leine muss ich noch was schreiben:
Bei uns ist es eher andersrum - ohne Leine ist einfacher als mit. An der Leine ist immer Terror - wenn da ein Rüde entgegenkommt ist es klar, was gleich passiert. Im Freilauf kommt es nicht so oft vor.

[Palatin Du Rhin]

Ganz kurz!
-- auch an der Leine-- Rüde spielt nicht mit Rüde-- bring ihn in "Sitz" auch mit nem Schritt ab vom Weg, Leckerlies ablenken mach DICH interessant, und fordere die anderen auf, an Euch vorbei zu gehen, "und sei unhöflich konzentriere Dich auf Deinen Hund- Du musst den anderen dabei nicht begrüssen".

[halloweenchen]

gunthers tipp funktioniert und macht sinn. und wenn dein hund dann irgendwann begriffen hat, dass der andere "egal" ist, wird auch das "weg-rand-programm" wieder lockerer.

[jassac]

Palatin du Rhin Gunter schreibt :

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"und sei unhöflich konzentriere Dich auf Deinen Hund- Du musst den anderen dabei nicht begrüssen".

An filth
.....lass dir diesen Satz, diesen Tipp noch mehrmals durch den Kopf gehen, denn dieser Tipp ist Gold wert, auch weil du diesen Tipp in keinem noch so gutem Fachbuch finden wirst :!: :!:

Gruß Jassac

[Lottikarotti]

entschuldigen kannst du dich später und erklären warum du so einsilbig bist......
stimmt aber, wie oft hatte ich schon situationen das ich mich voll auf amy konzentrieren musste und dann schroff und schnell an dem gegenüber vorbei bin........man sollte hinterher kurz mal stehen bleiben und hallo sagen ;-) gerade neulich passiert...es waren aber freunde und die riefen dann noch hinterher : guck mal die lässt uns einfach hier stehen.....ups

[Norbert]

Palatin du Rhin Gunter schreibt :

Code: Alles auswählen

"und sei unhöflich konzentriere Dich auf Deinen Hund- Du musst den anderen dabei nicht begrüssen".

An filth
.....lass dir diesen Satz, diesen Tipp noch mehrmals durch den Kopf gehen, denn dieser Tipp ist Gold wert, auch weil du diesen Tipp in keinem noch so gutem Fachbuch finden wirst :!: :!:

Gruß Jassac

Ich schließe mich an und finde es absolut richtig und wichtig was hier geschrieben wurde. :!:
Guten Bekannten und Freunden kann immer vorab erklärt werden warum nun dieses (für Sie ungewöhliche) Verhalten angebracht ist und umgesetzt wird.
Wenn ich es gut erklären kann werden Sie es verstehen.

Fremde mit unfreundlichen Hunden sind mir "Schnuppe" , hier hat der Halter oft Versäumnisse aufzuweisen und einfach Nachholebedarf in der Erziehung.

Das Wohl und die Sicherheit meines besten Freundes der mir vertraut, ist für mich einfach das Wichtigste. :!: :!: :!:

Norbert mit Fredo

[Gela]

Mein verstorbener Briardrüde Balou war auch so eine Marke. Er war an der Leine richtig mies zu anderen Rüden. Ob er gebissen hätte, weiß ich nicht, es kam nie dazu, weil ich ihn eben weggezogen oder bei Fuß geholt habe. Ich hatte dann auch keine Zeit mich den Leuten großartig zu erklären. So ein Briardrüde ist ja auch ein Kraftpaket und da muss ich meine sechs Sinne schon bei ihm haben. Wer das nicht rafft...egal. Higgi ist bisher ein ganz lieber und ich gebe nun mal zu, dass es mir schon Spaß macht ihn an andere Hunde zu lassen und ich keine Sorgen haben muss. Wenn ich merke, die Leute wollen das nicht, dann raff ich das aber und geh schnell weiter. Und was ich kann, das können andere auch und ansonsten müssen sie es eben lernen und merken. Kommt es zu Ärger, ist auch keinem geholfen.

[Benny]

Hallo,
das, was hier beschrieben wurde kennen wir mit Benny auch. Wir versuchen dann, der Situation aus dem Weg zu gehen.
Das Problem ist, dass dieses "Pöbeln" nicht bei allen (unkastrierten) Rüden auftritt. Habt Ihr eine Idee woran das liegen könnte?
Mit Hundedamen und kastrierten Rüden gibt es keine Probleme.

Wir beobachten Benny zwar, wenn uns ein Hund entgegen kommt, wollen aber auch nicht abwarten, bis es zum "Tumult" kommt.
Es gab noch nie eine heftige Beisserei, aber man weiß ja nie.....

[Karin]

Ich glaube die Signale des anderen Hundes sind bei einem etwas unsicheren eigenen Fellmonsters auch noch entscheidend. Wenn der Gegenüber ruhige Gelassenheit ausstrahlt, reagiert Aaron deutlich weniger. Dann ist er selbst nur neugierig und unsicher. Reagiert der Gegenüber unsicher, hektisch oder aggresiv so merkt das auch Aaron und antwortet mit einer ähnlichen Haltung. Das kann Angstaggresion sein (ich schlage zuerst zu) oder auch Dominanz (ich bin Chefe und du musst dich sofort fügen). Es gibt gerade bei Rüden nicht viele gelassene Hunde. Als Aaron noch unter einemJahr war, habe ich mal eine Hundetrainerin besucht. Die hatte zwar eine Hündin aber Malinos, also für Aaron groß und unberechenbar. Er ist wie ein Bekloppter, bellend und immer wieder Scheinangriffe startend um sie herumgerannt. Dabei hat er sie nicht einmal berührt. Sie ist einfach stur stehen geblieben, hat ihn nicht angesehen, kein Geräusch gemacht und ihn ignoriert. Es dauerte nur wenige Minuten, dann Aaron mit dem Blödsinn aufgehört und ist vorsichtig schnüffeln näher herangegangen. Sie hat ihm dann die kalte Schulter gezeigt. Als er dann merkte, dass es ein Mädchen war, ist ihm noch etwas anderes eingefallen. Sie hat ihn dann aber souverän abgewiesen. Diese vielleicht 5 Minuten haben bei Aaron deutlich Veränderungen bewirkt. Am nächsten Tag hat er auf andere Hunde deutlich ruhiger reagiert. Solche Rüden wären für alle etwas unsicheren Riesenfellmonster eine schöne Schule. Leider gibt es diese nicht. Bei kleinen Rüden egal ob kastriert, verhält sich Aaron völlig ruhig und unbeeindruckt. Vielleicht kennt jemand die Sendung "Der Hundeflüsterer" auf SIXX. Da gibt es einen Pitbull "Dady". Den brauchten wir für unsere Rüden.

[Thomas]

Ich glaube die Signale des anderen Hundes sind bei einem etwas unsicheren eigenen Fellmonsters auch noch entscheidend. Wenn der Gegenüber ruhige Gelassenheit ausstrahlt, reagiert Aaron deutlich weniger. Dann ist er selbst nur neugierig und unsicher. Reagiert der Gegenüber unsicher, hektisch oder aggresiv so merkt das auch Aaron und antwortet mit einer ähnlichen Haltung.

Sehr interessant auch hier zu lesen. Vor allem auch, wie wir die Haltung/die Signale des Hundes (unbewusst) beeinflussen: http://www.trainieren-statt-dominieren. ... egegnungen

[ravelblond]

Hallo fifth....wo biste denn am Samstag geblieben??