Das Briard Forum

Mein Tag heute ist gelaufen.
Auf meiner morgentlichen RadRunde um den See muss ich ca 100 m an einer befahrenen Landstr auf dem Fahhradweg rechts herum entlangfahren, bevor ich wieder zum See abbiegen kann.

Fine lief am Fahrrad an der Leine, während Emma frei neben mir herlief. Emma nehme ich eigentlich auch nicht für diese 100 m an die Leine, da sie noch NIE auf die Straße gelaufen ist, sondern immer neben mir auf dem Fahrradweg läuft.

Ca 20m bevor ich am Radweg war, spurtet Emma plötzlich los, links über die Wiese, weiter über den Graben, weiter über den Radweg auf die STRAßE . Bestimmt 70m von uns entfernt lag dort ein frisch überfahrenes Karnickel.

Es kam gerade nur ein Auto auf der Gegenspur volle Geschwindigkeit. Emma stand auf der Landst, beschäftigte sich mit dem toten Teil und ich schrie mir die Lunge aus dem Hals und guckte ob Autos kommen. Unten an der Ampel fuhren alle Wagen zum Glück in die andere Richtung. Ich traute mich auch nicht, hinter ihr herzufahren, Weil ich Schiss hatte, wenn sie mich hinterherkommen sieht, dass sie sich dann gar nicht mehr weg rufen lässt. Auf dieser Straße kann ich weit gucken und in einiger Entfernung sah ich immer wieder Autos. Ich habe mich echt heiser gebrüllt, bevor Emma sich von dem Karnickel löste und von der Straße herunter zu mir kam.

Meine so super gehorsame (2x BH bestens bestanden), immer mitdenkende Emma , die mir jeden Wunsch von den Augen abliest und im übrigen vorgestern 9 Jahre alt wurde, läuft solange ich denken kann frei am Fahrrad und ist immer super ansprechbar gewesen. Dieses Karnickel lag gar nicht in meinem Blickwinkel , auch nicht auf unserem Weg. Sie ist zielstebig unbremsbar vom Weg auf die Wiese (nur in Ausnahme Fällen erlaubt), über den Graben (nie erlaubt), über den Grünstreifen zwischen Radweg und Straße (nie erlaubt), auf die Straße gelaufen, ohne zu gucken, was sie sonst immer tut. Ich bin dem Himmel so dankbar, dass gerade in dieem Augenlick dort nix los war.

Sonst.... ich darf gar nicht dran denken.
Emma wird nie wieder in sichtweite einer Straße frei laufen. Ich hätte nie gedacht, dass sie plötzlich so unberechenbar losstürmen könnte, auf so eine Entfernung. Sie war bisher immer aufmerksam neben mir und ich hatte den Eindruck, dass sie verstanden hätte, dass Autos auf Straße eine Gefahr für sie sein könnten. Sie verhielt sich bisher immer so. Wenn ich überlege, an welchen Stellen ich sie bisher immer Bedenkenlos hab frei laufen lassen...
Mir wackeln jedenfalls immer noch die Knie.

oha... ich kann mir Vorstellen was Du innerlich durchgemacht hast...
zum Glück ist ja nichts passiert

das sensibilisiert nicht zu nachlässig mit der Zeit zu werden... mich auch jetzt

ich klopf drei mal auf Holz das die Situation gut ausgegangen ist

Xtina hat geschrieben: dass sie verstanden hätte, dass Autos auf Straße eine Gefahr für sie sein könnten.

Sie hat halt gesehen, dass kein Auto da war

Ich kann aber dein Schreck verstehen. Letztlich muss man halt wissen, was man will; ein Hund der ständig durch die Leine gegängelt wird, oder einen, der sich frei in einem definierten Umkreis bewegen darf. Letzteres birgt halt auch Gefahren. Ein Hund ist keine Maschine. Ich bin da auch immer etwas im Zweifel mit mir. Aber wenn ich so sehe, wie die Hunde an der 1,50 m Leine eher unglücklich aussehen, dann lass ich Nicki doch ihre Bewegungsfreiheit.

oh jeh was für ein schreck !!!!!!!! tja wenn man da mal drin stecken würde ? es verstehen würde, warum ? es gibt für NIX im leben ne garantie und wie claudi schon schrieb, es macht einen doch auch mal wieder sensibler für solche situationen.
ich hatte mal ne ähnliche situation mit scarlett in unserem ersten nordseeurlaub. ich dachte nicht das lotti ao extrem auf möwen reagiert.....sie schaltete einfach ihr hirn aus und rannte, rannte, rannte den strand entlang und über den deich ( dahinter war ne schnellstrasse ) und ich hab sie nicht mehr gesehen !!!!! ich bin 10 tode gestorben und hab schon im geiste die autos quitschen gehört...........als sie freudig wieder angerannt kam, das biest
das war der moment wo ich ne flexileine kaufte und sie am strand angeleint wurde !!!!!!!
@thomas, es ist doch nicht schlimm wenn man den hund mal zwischenzeitlich anleint und nicht ÜBERALL frei laufen lässt ! die leine ist doch keine strafe für den hund ! zwischen IMMER frei und sein leben lang an der 1.5 meter leine gibts noch ganz viele varianten dazwischen

Gestern in der Huschu hat unsre Trainerin auch berichtet, wie sie von einer ihrer Hündinnen zum neuen Jahr überrascht wurde...die hat an Silvester um Mitternacht 2 Türen im Haus von innen inkl. schwerer Eingangstür geöffnet- und hatte bisher nie Anstalten gezeigt, eine Tür zu öffnen. Sie selbst waren nur einen Moment auf der Terrasse und wer rechnet schon im eigenen geschlossenen Haus damit . Nun werden immer alle Aussentüren verriegelt sein! Sie sauste panisch davon und tauchte erst am Nachmittag um 5 wieder vor dem Haus auf...die Trainerin hatte stundenlang gesucht.
Und der Picard ist letztens bis zum Mittelstreifen der Autobahn immer hin und her gesaust, weil jemand den Grenzzaun an der Autobahn durchtrennt hatte und Müll dort lag.
100 % sicher kannst Du Dir nie sein!

Konnte noch nie nachvollziehen, wie Leute leichtfertig ihre Hunde auf Rad- oder Fußwegen an der Landstraße unangeleint laufen lassen... eben weil sie keine Maschinen sind und Dinge wie mit dem toten Karnickel oder nem verhaßten Hundekollegen auf der anderen Straßenseite schneller passieren als man denkt!!

Besonders am Fahrrad hast du keinerlei Möglichkeit irgendwie auf den Hund einzuwirken... sobald wir wieder auf den Feldweg abbiegen dürfen sie gerne frei laufen, aber nicht vorher!!

Lottikarotti hat geschrieben: @thomas, es ist doch nicht schlimm wenn man den hund mal zwischenzeitlich anleint und nicht ÜBERALL frei laufen lässt !

Nein, überall ohne geht eh nicht. Wobei, eine Flexi hätte ich auch nicht geholt in deinem Fall. Eher eine 20 m Schleppleine und versucht die im Rest vom Urlaub auch nicht mehr zu brauchen.

vor 12 jahren wusste ich nicht mal das es ne schleppleine gibt beim nächsten nordseeurlaub brauchte ich sie nicht mehr, da war ich vorgewarnt

du arme! - das ist ja wirklich eine sehr böse überraschung, die dir deine emma da bereitet hat

ein glück, dass nichts passiert ist.

ist schon komisch, was in unseren hunden manchmal vorgeht - aus heiterem himmer und überraschen...

kraul emma von mir und sag' ihr, dass 9 jahre für einen briard zuwenig sind!!! sie soll auf sich aufpassen!

Oh Mann, was für ein Schreck
Ich kann Dir das gut nachfühlen, ich hatte auch schon ähnliche Erlebnisse mit meinen Hunden im Laufe der Jahre.
Zum Glück ist nichts weiter passiert - es gibt doch gute Hundeschutzengel!
In jedem Fall regen solche Ereignisse noch mal zum Nachdenken an, man wird tatsächlich mit der Zeit immer mal wieder unaufmerksam, bzw. nachlässig, weil es eben immer gut ging.
Knuddel Deine Emma mal ganz dolle und mach Dir selbst eine schöne heiße Tasse Tee.

Hedi hat geschrieben: In jedem Fall regen solche Ereignisse noch mal zum Nachdenken an, man wird tatsächlich mit der Zeit immer mal wieder unaufmerksam, bzw. nachlässig, weil es eben immer gut ging.

Das ist der Knackpunkt. Jetzt vielleicht nicht bei Xtina, aber allgemein vielleicht.

Ich hab es die Tage gerade selbst so bei mir gedacht. Was hat man den Welpen gelobt, motiviert und Aufmerksamkeit geschenkt. Nun hab ich mich des öfteren erwischt, dass ich doch das richtige Reagieren auf Kommandos einfach als selbstverständlich hinnehme. Auch einfach meinen Hund nicht mehr so intensiv unterwegs beobachte, wie anfangs, weil sie, die Püppi, "funktioniert" ja. Aufgefallen ist es mir, weil Madam nun zwei mal gerufen werden will und ähnliche Kleinigkeiten die man nicht haben will. Und gerade bei mit ohne Leine muss doch alles verlässlich klappen. Ich werd mal mehr (an mich) dran arbeiten

ja stimmt thomas das ist der knackpunkt. wir nehmen es zu selbtverständlich hin, das ist ja mit allem anderen im leben auch so.
genau, nehmen wir diese geschichte die gottes glück gut ausging zum anlass unsere hunde wieder mehr zu loben !!!!

Doch, doch, das ist der Knackpunkt. Auch bei mir.
Ich habe Emma das überhaupt nicht zugetraut, dass sie so etwas macht. Außerdem ist es leider so, dass hier fast überall in Sichtweite irgendeine befahrene Straße ist. Und ich war immer so froh, dass Emma diesbezüglich total verlässlich war. Geschockt haben mich diese absoluten Tabubrüche. Sie darf vom Weg nicht runter, ohne Erlaubnis. Ein Graben war auch immer eine natürliche Grenze, über die sie nicht ohne Blickkontakt und nachfragen gegangen ist. Eine Straße wird nur mit einem besonderen Kommando überquert. Und natürlich haben wir diese Dinge geübt bis zum letzten. Und mit 9 Jahren war ich sicher, dass sie sich komme, was da wolle, an die Regeln hält. Plattgefahrene Viecher haben wir schon mal öfter auf dem Weg und nicht weiter beachtet.

Sie hat mir allerdings vor einigen Wochen ein auf einem Feldweg überfahrenes noch recht heiles Karnickel gebracht und wollte es mit Sicherheit gerne mit nach Hause nehmen. Dass ich ihr das Teil verboten habe fand sie ziemlich ätzend. Da mag sie Blut geleckt haben.

Wenn das tote Viech gestern noch in meinem Blickfeld gelegen hätte, hätte ich mit Sicherheit besser auf Emma geguckt. Aber das war mindestens 70- 100m weit weg, nicht in Fahrtrichtung und relativ platt. Sie muss es ja gesehen (trotz Gardine) und oder gerochen haben, weil sie plötzlich ganz zielstrebig in einem Affentempo darauf zuspurtete.
Natürlich ist man an solchen Vorfällten immer selber Schuld. Ich mache mir auch genug Vorwürfe.

Aber deshalb habe ich den Vorfall auch hier beschrieben (außer dass ich ihn mir zum Stressabbau von der Seele schreiben musste ). Ich gehe demnächst lieber einmal mehr auf Nr. sicher. Denn 9 Jahre ist wirklich kein Alter für einen Brie.

du konntest das aber einfach nicht vorhersehen ! also mach dir nicht zuviele vorwürfe !
meine scarlett war ja auch immer so ein wahnsinnig vernünftiger und verlässlicher hund und da schleichen sich auch manchmal einfach sachen ein....tse tse tse !
spätestens als der altersstarrsinn einsetzte war ich alamiert ( so mit 11 jahren )
sehe es als denkzettel. als warnung ! nicht ist so wie es scheint im leben........ging ja alles gut !

Ich denke auch, dass man nie alles vorhersehen kann. Wir hatten unseren Schreck als unserer Rüdiger aus dem Fenster des 1. Stock sprang. Wir hatten eine größere Feier und da dachten, wir es wäre für alle entspannter unsere Vierbeiner erstmal Oben zu lassen. Es war Sommer und wir hatten ein Fenster geöffnet. Nie wäre ich auf die Idee gekommen das unser Rüdiger über einen großen Schreibtisch durch ein Fliegenfester springen könnte. Aber ich hab ihn von unten fliegen sehen. Es ist am Ende nichts passiert, außer einer kleinen Prellung. Er ging am nächsten Tag etwas staksig. Aber der Schreck saß. Er war da 18 Monate jetzt wird er bald 8 Jahre und wir lassen unsere Hunde nicht mehr bei offenen Fester im Obergeschoß. Es gibt immer etwas was sie zum ersten Mal tun.

ach du schande !!!! bin sprachlos.....

Gischt hat geschrieben:Ich denke auch, dass man nie alles vorhersehen kann. Wir hatten unseren Schreck als unserer Rüdiger aus dem Fenster des 1. Stock sprang. Wir hatten eine größere Feier und da dachten, wir es wäre für alle entspannter unsere Vierbeiner erstmal Oben zu lassen. Es war Sommer und wir hatten ein Fenster geöffnet. Nie wäre ich auf die Idee gekommen das unser Rüdiger über einen großen Schreibtisch durch ein Fliegenfester springen könnte. Aber ich hab ihn von unten fliegen sehen. Es ist am Ende nichts passiert, außer einer kleinen Prellung. Er ging am nächsten Tag etwas staksig. Aber der Schreck saß. Er war da 18 Monate jetzt wird er bald 8 Jahre und wir lassen unsere Hunde nicht mehr bei offenen Fester im Obergeschoß. Es gibt immer etwas was sie zum ersten Mal tun.

das ist aber wirklich schlimm!!! auf diese idee wäre ich nie gekommen! war wohl ein glück, dass ich unsere hunde, wenn sie alleine im haus bleiben, immer im erdgeschoß lasse...
das war ja wirklich ein riesenglück, das eurem rüdiger nichts passiert ist! ist er in einem busch gelandet? *unvorstellbarschrecklich*