Typisch Briard?

[TJmitBB]

Hallo Leute,

unsere Bibi ist inzwischen mehr als 1,5 Jahre alt und so langsam erkennt man den Charakter des Hundes bzw. Verhalten an dem wir noch arbeiten wollen/müssen.

Vor der Frage erst mal ein paar Infos:

Wir haben ja noch eine Tibi-Dame, Bella-2,5 Jahre und bei den beiden sind die Rollen klar verteilt: die kleine ist der Chef! Sie fordert Bibi zum Spiel auf und beendet dieses nach belieben.
Bibi geht 2x pro Woche ins Training: 1x Erziehung, 1x Agility
Wir haben auch Hundekumpels mit denen wir uns oft treffen.
Im Moment gehen wir oft getrennt mit den Hunden, um mit Bibi weiter an der Leinenführigkeit zu arbeiten, da sie noch etwas zu viel zieht. Bei fremden Hunden würde sie gerne schimpfen ist aber inzwischen gut zu kontrollieren.

Jetzt kommts:

Wenn wir beide Hunde dabei haben ist Bibi wie ausgewechselt. Sie zieht nur und jeder Hund muss verbellt werden. Auch Fahrradfahrer findet sie doof. Ohne Leine wird es auch nicht besser.
Habt ihr noch Ideen, bzw. könnt ihr mir das aus Briardsicht erläutern? Ist das Herdenschutzverhalten?

Bibi ist sonst ein ganz liebes, verschmustes und verspieltes Briard-Mädel, dass nach kurzem abchecken der Situation auch mit anderen Hunden ganz toll spielen kann.

[jassac]

Habt ihr noch Ideen, bzw. könnt ihr mir das aus Briardsicht erläutern? Ist das Herdenschutzverhalten?

...nö nicht unbedingt.
Aus der Ferne betrachtet, würde ich denken :
volle Kanne Pubertät gemixt mit wenig Erziehung .

Sorry, aber das was du als Sorge/ Problem schilderst,
haben viele viele viele Hundebesitzer zu beklagen, unabhängig der Rasse Briard.
Obwohl ich diese Rasse ja liebe, schiebe ich nicht jedes Problem der ach so exotischen Rasse zu
Briard ist zwar keine Deutscher Schäferhund,
jedoch mit "Konsequenz" gut zu erziehen.
Bitte nicht Konsequenz mit Härte verwechseln

Vielleicht schaut ein Trainer/Trainerin vom Hundeplatz mal genau hin ,
wie du außerhalb des Hundeplatzes mit BIBI kommunizierst :idea:

Gruß aus Berlin,
Jassac

[TJmitBB]

Danke Jassac für deine Antwort.
Grundsätzlich hast du Recht mit dem was du sagst und deshalb arbeiten wir ja auch fleißig, auch mit Einzeltrainings!


Vielleicht habe ich nicht genau rüber gebracht was ich eigentlich meinte mit "Briardtypisch"?!

Ich wollte auf den Verhaltensunterschied zwischen "einer läuft mit Bibi" und "die Familie geht mit beiden Hunden" hinaus.

LG Timo

[Ness]

Hallo Timo,

wir haben zwar "nur" einen Hund, aber ich bemerke bei unserem Kerlchen auch ein anderes Verhalten wenn wir mit zwei Menschen unterwegs sind. Ich glaube da wird gerne jede Unachtsamkeit ausgenutzt, die man beim Allein-Spaziergang nicht hätte durchgehen lassen.

Unsere Hundeschule predigt ganz klar: Was an der Leine nicht klappt, klappt ohne erst recht nicht.

Von daher ab an die Leine und einen zweiten Menschen für den zweiten Hund mitnehmen. Dann kannst du dich gut auf Bibi konzentrieren. Wenn du weißt, dass bei Fahrradfahrern oder anderen Hunden Theater vorprogrammiert ist, dann setz sie neben dich, halte sie kurz und warte bis Fahrrad oder anderer Hund vorbei gelaufen sind. Loben fürs Ruhigbleiben, Bellen unterbrechen wenn möglich. Wenn das Ruhigbleiben klappt, dann kann man es ja auch im aneinander Vorbeilaufen versuchen.

Wichtig für mich ist immer, dass es an der Leine quasi keinen Kontakt zwischen den Hunden gibt. Entweder wir lassen bewusst frei zum spielen oder aber das Kerlchen muss sich an der Leine vernünftig benehmen. Leider sehen das andere Hundebesitzer oft nicht so, deswegen stelle ich mich vor meinen sitzenden Hund und warte bis der andere vorbeigelaufen ist, ggf. teile ich ihm auch mit, dass er seinen Hund bei sich behalten soll.

Du sagst selbst, dass du mit ihr allein gehst, um an der Leinenführigkeit zu arbeiten. Leinenführigkeit klappt nur mit Konsequenz und ihr wird vermutlich aufgefallen sein, dass beim Spazierengehen mit Zweithund sie sich aufführen darf, bzw. ihr wenig entgegengesetzt wird. Einzeltraining ja, aber sie muss auch sehen, dass mit Zweithund genau das gleiche verlangt wird.

Meinst du mit Briardtypisch das Temperament?

Viel Erfolg
Ness mit einjährigem Beppo^^

[Karin]

Also aus meiner Sicht sind briardtypische Eigenschaften (große Sensibilität, Temperament, Wachsamkeit, meist größere Individualdistanz als viele andere Rassen, sehr gute Beobachtungsgabe (Köpersprache lesen und zeigen)) Alle anderen Sachen wie Sturheit,... sind meistens mit Erziehung in den Griff zu bekommen. Ganz wichtig ist aber, dass ein sensibler Hund nicht mit Härte erziehbar ist. Das geht nur mit Konsequenz und Intelligenz.