Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Tipps, Tricks und Probleme bei der Erziehung eines Briard
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MarkusD

Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von MarkusD » 13. Apr 2015, 17:37

Hallo ihr lieben,

im Dezember bekamen wir unseren Briard Rüden im Alter von 8 Wochen. Seit der 10. Woche bis zur 16. waren wir regelmäßig in der Welpengruppe unserer Hundeschule. Er machte sich prima. Ab der 17. Woche sind wir nun in der Hundeschule (3x Woche) und er lernt stetig. Die Trainer nennen ihn schon einen "Streber", weil er wirklich alles macht was verlang wird. Er versteht wirklich sehr schnell. Ob Sitz, Platz, Aus, Stop, selbst Rückruf wenn er in der Ferne einen Hund, einen Vogel oder sonst was sieht klappt ohne Probleme. Er dreht sofort rum und kommt. Nur eins macht mir Probleme: Habe ich ihn an der Leine und gehe mit ihm spazieren und kommt mir dann ein anderer Hund (mit oder ohne Leine) entgegen rastet meine Felsnase völlig aus. Er bellt, er geifert, er zieht und holt mich fast von den Beinen. Selbst rumdrehen hat kaum Erfolg, erst wenn wir gut 100-150m weit weg sind. In der Hundeschule legt er dieses Verhalten komischerweise nicht an den Tag. Er versucht dort nur alles zu besteigen was 4 Beine hat. Der Kleine ist jetzt genau 6 Monate alt. Er kommt aus einer erstklassigen Zucht in Thüringen. Zu Hause hat er einen sehr nachsichtigen Spielkameraden, einen Beagle der sich wirklich alles gefallen lässt. Übrigens, zu Hause passt er sehr gut auf und schlägt sofort mit mit einem leisen Knurren oder Wuffen an wenn sich im Haus was tut.

Jetzt meine Frage: Ist dieses verhalten normal (für sein Alter)? Was kann man tun? Für Korrekturen ist er doch eigentlich noch zu jung. Ich mache mir echt Sorgen!!!

Lg,
Markus

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Karin » 13. Apr 2015, 18:15

Also ich glaube, Dein kleiner Rüpel wird nun langsam größer. Wenn er sich in der Hundeschule anders verhält als sonst auf der Straße, ist das völlig normal. Die Kumpel kennt er und wenn er bei allen seine Dominanz (besteigen) zeigen kann, scheint es niemanden zu geben, der etwas dagegen unternimmt. Bei Aaron fing das auch so an. Unser Trainer hat sich beim Toben, im Vorbeirennen Aaron geschnappt und sofort auf den Rücken gelegt. Das hat er verstanden. Das ist dann einige Wochen später noch einmal passiert. Von da an war unserem Kämpfer klar, dass er auch auf ein menschliches Kommando hören muss. Das kann sich soweit einprägen, dass er auch später in einer etwas intensiveren Hundebegegung abrufbar bleibt. Denn Du bist der Chef und hast das Sagen. Er darf rennen und toben, aber niemanden besteigen. In dem Alter ist das aus meiner Sicht noch kein Paarungsverhalten sondern eine Dominanzgeste. Bries sind von Natur sehr dominant. In dieser Zeit habe ich Aaron auch beigebracht, dass er zeitweise hinter mir laufen muss. D.h. Unterordnung und ich bestimme was los ist. Gelernt hat er das erst einmal ohne andere Hunde allein im Wald auf schmalen Pfaden. Später dann auch auf breiten Wegen. Wenn Du sonst anderen Hunden begegnest bring Deinen Racker ins Platz oder Sitz und mach deutlich, dass Du der Chef bist. Aus meiner Sicht ist dieses Verhalten eine Mischung aus Unsicherheit, Angst und Dominanz. Ich würde auch empfehlen eine Hundeschule zu suchen, wo man sogenannte "Sonntagsspaziergänge" macht. Das heißt viele unterschiedliche Hunde laufen an der Leine, im Gehorsam durch normale Straßen. Da gibt es viele Reize (andere Hunde, Menschen, ...). Vielleicht gibt es das auch in Deiner Hundeschule. Zusätzlich solltes Du ihm auch Hundebegegnungen außerhalb der Hundeschule ermöglichen (ohne Leine). Wenn er dabei erwachsene andere Hunde trifft und nicht nur gleichaltrige, sagen die im auch, wie sie das finden. Das darf natürlich nur ohne Beißereien abgehen. Dabei findet er seinen Platz in der Hundewelt. Manchmal hilt in der Hundeschule eine kurze Spielzeit mit einer anderen erwachsenen großen Hündin. Meistens sind die kleinen Racker da erst mal geschockt, ohne das etwas passiert. Wenn der kleine Racker zu viel Kraft entwickelt, dass er schlecht gehalten werden kann (z.B. bei Deiner Frau), dann kannst Du ihn an ein Halti gewöhnen. Dieses Ding tut nicht weh und damit kann ich (54 kg) meine 42kg schweren Rüden problemlos halten.
Caja und Karin
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von jassac » 13. Apr 2015, 18:22

Hallo,
aus der Ferne rate ich dir Folgendes;
Nach einem Besuch in der Hundeschule,
sollte 1 Trainer/Trainerin mit dir aus der Hundeschule rausgehen
und dich noch 2- 5 Straßen bis zur nächsten Hundebegegnung begleiten.
Es sollten keine weiteren Hunde aus der Hundeschule dabei sein,
sondern im Idealfall sollten euch wildfremde Hunde begegnen.
Somit könnte sich der Trainer ein besseres Bild von Hund und Herrchen usw. machen.
Bei deinem Hilferuf vermute ich auf der einen Seite pubertäres Verhalten des Hundes und auf der anderen Seite deine ( Sorry ) undeutliche Körpersprache .

Kopf hoch
und lass einen Trainer aus deiner Hundeschule draufschauen
Gruß Jassac
Frieda ist am 06.06.2020 verstorben.

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Gosi Senior » 13. Apr 2015, 18:26

Hallo Markus,

interessant wäre zu wissen, wie Du in einer solchen Situation reagierst... ?
VlG von Gosi (Gos d'Atura Català) Samy *2000 & Frauchen Carolina und Bonsai-Schäfimaus Missy

MarkusD

Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von MarkusD » 13. Apr 2015, 18:45

Zunächst einmal Danke ich allen für die schnellen Antworten.

Hundespaziergänge, werden (bald wieder) angeboten.

Besteigen, wird selbstverständlich unterbunden.

Trainerbegleitung, halte ich für eine sehr gute Idee. Werde ich morgen sofort ansprechen.

Ohne Leine, ist er nicht so.

Wie ich reagiere, von rumdrehen über weiter gehen, versuchen in Platz oder Sitz zu bringen, stehen bleiben und abwarten bis er wieder runterfährt, schimpfen, Lieblings Spielzeug und Leckerei, ich hab alles durch.

Was ich noch vergessen habe: Wenn ich alleine mit ihm unterwegs bin macht er das zwar auch, aber noch lange nicht bei jedem Hund und auch nicht in der Art und Weise. Ganz schlimm ist es wenn wir mit beiden unterwegs sind. Der Kleine (der Kleine ist gut, mit 58 cm und 23 kg :D ) fängt an, dann stimmt der Beagle mit ein, der aber schnell wieder aufhört, der Brie steigert sich dann aber richtig rein.

Einer der Trainer meinte es könnte an den Haaren über den Augen liegen. Er erkennt vieles nicht richtig und andere Hunde erkennen seine Mimik nicht. Ich solle ihm die Haare schneiden, dann würde es besser, was ich für Quatsch halte.

Leni

Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Leni » 13. Apr 2015, 19:54

Hallo,

Auslöser und Gründe für ein solches Verhalten gibt es sicher mehrere, da macht deine Frage "Was kann ich tun" sicher mehr Sinn.
Genauso kann ich mir aber vorstellen, dass auch mehrere Strategien zum Ziel führen können.
Die Haare von den Augen wegnehmen (schneiden, Zopf) kann hilfreich sein. Die Hunde in der Hundeschule kennen ihn und er kennt sie, da gehts auch mit verschleierter Mimik.
Mit Hunden auf der Straße ist das anders, die kennen sich ja oft nur vom gegenseitigen anbellen.
Bloß - nur das Haareschneiden allein wird keine Veränderung bewirken. Wahrscheinlich hat dein "Kleiner" dieses Verhaltensmuster schon zu oft erfolgreich ausgeführt, als dass es nur damit getan wäre.

Wir hatten neulich ein Seminar exakt zu der Problematik, die du beschreibst. Die ganzen Hintergründe und das Handwerkszeug sind enorm vielfältig, was wir da in acht Stunden gelernt haben kann ich
schlecht in zwei Sätzen wiedergeben ;)
Ein Kernpunkt ist halt, dass solche Hundebegegnungen in einem langwierigen Prozess umkonditioniert werden, sodass letztendlich der Anblick eines fremden Hundes keinen Stress mehr verursacht, sondern der Blick und die Aufmerksamkeit auf den Halter gelenkt wird. Alles was schneller helfen soll (Schreckreize, Alphawurf etc) ist meiner Meinung nach etwas, was den Hund nur einschüchtert und so gefügig macht.
Klar, helfen kann es wohl auch. Aber schöner wäre es doch, die Einstellung und Stimmung deines Hundes ins positive wenden zu können.

Für Situationen, in denen man schnell weg möchte, fand ich ein positiv besetztes Abbruchsignal ganz interessant. Dass heißt, du baust im Ruhigen ein Notfallkommando auf, dass dein Hund mit einer Menge Spiel oder Fressen verbindet. Und zwar so stark, dass der Hund auch in extremem Stress darauf reagieren kann, vielleicht eine Pfeife?

LG
Leni

MarkusD

Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von MarkusD » 13. Apr 2015, 20:14

Hallo Leni,

Deine Antwort und Dein Tipp am Ende finde ich sehr gut. Das ist glaube ich auch etwas wo ich ansetzen kann. Auch das werde ich morgen sofort in der Hundeschule erörtern und in Angriff nehmen. Ich weiß aber auch, in den meisten Fällen liegt das Problem am oberen Ende der Leine. ICH muss lernen mit dieser Situation umzugehen. Ich denke das auch ICH unbewusst an dem Verhalten mit Schuld bin (oh man, da kommt ein anderer Hund, hoffentlich geht das gut). Ich werde immer unsicherer, bin schon fast am verzweifeln. Das der Kleine das merkt ist glaube ich nicht auszuschließen.

Lg,
Markus

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Fussel » 13. Apr 2015, 20:44

MarkusD hat geschrieben:Hallo Leni,

Ich weiß aber auch, in den meisten Fällen liegt das Problem am oberen Ende der Leine. ICH muss lernen mit dieser Situation umzugehen. Ich denke das auch ICH unbewusst an dem Verhalten mit Schuld bin (oh man, da kommt ein anderer Hund, hoffentlich geht das gut). Ich werde immer unsicherer, bin schon fast am verzweifeln. Das der Kleine das merkt ist glaube ich nicht auszuschließen.
Ich persönlich halte das zur Problemlösung für den entscheidenden Punkt. Und ich weiß aus damals eigener, z.T. genau so verzweifelter Situation,dass meine eigene,zunehmende Unsicherheit bei Hundebegegnungen die Sache deutlich verschlimmert hat. Leider habe ich da versucht, mich alleine " durchzufriemeln". Heute würde ich mir Hilfe suchen :)

LG Gabi
Allegro * 13.2.2015

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Thomas » 13. Apr 2015, 20:51

MarkusD hat geschrieben:Für Korrekturen ist er doch eigentlich noch zu jung.
Den Satz verstehe ich jetzt nicht wirklich. Schlechtes Verhalten willst nicht korrigieren?

Man sieht ja öfter mal solch Hunde. Gern wird dann auf den Hund eingequatscht, statt ihn mit einem scharfen NEIN seine eigene Unmut mitzuteilen. Da liegt eines der Probleme. Der Halter kann nicht wirklich zwischen Spaß/Freude und Ärger stimmlich abgrenzen.

Wenn der Hund alle Hunde schon von Weitem angeht, also der Rüde nicht nur Rüden, ist das Problem auch an schwach anerkannter Führungsposition des Halters zu suchen, mangelnde Bindung spielt da dann auch mit rein. Der Hund orientiert sich an dem Halter, wenn er den auch als Rudelführer anerkennt. Macht er es nicht, trifft der Hund seine eigenen Entscheidungen.

Dazu kommt vielleicht auch noch, das der Halter (Halterinnen natürlich auch) selbst schon vor nahenden Hundebegegnungen ängstlich wird, weil er ja weiß, was gleich wieder abgeht. Das überträgt sich auf den Hund.

Auch das knurren im Haus deutet darauf hin, dass er sich nicht wirklich an dein Verhalten orientiert.

Also erst mal für dich selbst überprüfen, wie deine Führungposition ist, wie eure Bindung ist. Dann ggf. entsprechend dran arbeiten. Bei einem 6 Monate alten Hund, der so eingefahrene Rituale hat, wird das dauern.

Les mal ein wenig im Internet. Hier einige Beispiele: http://www.partner-hund.de/info-rat/wel ... -team.html oder http://www.hundeseite.info/bindung-foerdern oder http://de.wikipedia.org/wiki/Bindung_%28Hund%29 ....
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Thomas » 13. Apr 2015, 22:55

[quote="MarkusD"Er bellt, er geifert, er zieht und holt mich fast von den Beinen. [/quote]

Was wiegst denn du? :)

Lass ihm gar nicht Leine. Sei die Ruhe selbst! Eine Hand am Halsband, eine am Rutenansatz und völlig ruhig den Hund ins Sitz bringen. Ohne Hektik, aber konsequent. Das schon am Anfang der Situation. Wenn er sitzt, dich anschaut, Show machen, belobigen wie ein Baby, wenn er zum Opfer schaut, ein konsequentes NEIN. Nicht brüllen, sondern scharf. Kannst auch flüstern. Wenn möglich, der andere mitspielt, lass ihn auf dich zu kommen. Hund immer im Sitz. Quatsch mit dem anderen Halter. Dann darf deiner auch auf dein Kommando begrüßen.

Wie schon geschrieben, es wird dauern. Euer Ganzes musst betrachten.
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Briardskin » 14. Apr 2015, 22:35

Guten Abend,

ich habe kürzlich diesen Bericht gefunden und gelesen ;-)
http://www.kromfohrlaender-von-der-au.d ... rleben.pdf

Sonnige Grüße
Wer sagt : "Liebe kann man nicht streicheln" - der hat noch nie einen Birard gestreichelt.

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Monty » 14. Apr 2015, 22:49

Diesen Beitrag finde ich mal richtig klasse. Vielen Dank fürs Lesen!!! :P
Hunde haben alle guten Eigenschaften der Menschen ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.........

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Thomas » 15. Apr 2015, 00:26

Sehr schöner Artikel. Zeigt aber auch auf, was hier im Forum immer wieder geschrieben wird. Gerade auch, dass der Hund zumeist erst ab dem 3. Geburtstag "fertig" ist. Also, so falsch kann es nicht sein, was hier im Forum bisher zu lesen war :)

Sehr schön finde ich auch folgende Sätze: " Häufig ist es doch gar nicht die Angst um den eigenen oder den fremden Hund, sondern vielmehr die Angst vor der Auseinandersetzung mit den Besitzern der anderen beteiligten Hunde, die zur Leine greifen" oder " Natürlich besteht immer die Gefahr, daß der pubertierende Hund an einen sozial gestörten Hund gerät und schwer verletzt wird. Aber wer dieses Restrisiko nicht ertragen kann - der sollte sich keine Hund anschaffen, denn
einen Vierbeiner zu halten, ohne ihm Kontakt zu seinen Artgenossen zu gewähren, weil man Angst hat, es könnte zu einer üblen Beißerei kommen, ist eine nicht artgerechte Haltung." Letzter Satz hört sich natürlich aus dem Zusammenhang gerissen etwas gob an. Aber im Zusammenhang stimmt schon.

Der trifft es auch: "Die Pubertät des Hundes ist wie jene des Menschen eine anstrengende Angelegenheit, die man mit Geduld, dem festen vertrauen, daß die Zeiten besser werden, der konsequenten Führung des Hundes und mit viel Humor so überstehen kann, daß das Team Mensch - Hund gestärkt aus ihr hervorgeht."

Was mir vielleicht im Artikel noch fehlt, ist der Hinweis, dass man seinen leinenlosen Hund und die Umgebung ständig im Auge haben sollte, um eben zu reagieren, bevor der Hund reagiert. Das macht Mühe, aber vermeidet dann doch unangenehme Situationen. Aber lässt sich halt nicht immer vermeiden. Muss man mit leben.

Ich hab auch schon durch Püppi einige Herzkasper gehabt. Aber ich denk, es hat sich gelohnt. :D
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von m_a_u » 15. Apr 2015, 10:27

ach die gute frau niepel
mir hat der artikel auch sehr geholfen
beziehungsweise liest sich das stellenweise wie ein henry tagebuch :D

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Monty » 15. Apr 2015, 11:26

Ich frag mich nur immer, wie das die Obdachlosen so machen, die da mit ihren Hunden (mitunter noch junge Tiere) ohne Leine auf der Straße unterwegs sind. Diese Tiere hören und rennen nicht in Gefahrenzonen oder pöpeln mit anderen Hunden rum. Wieso klappt dort die Chemie so gut. Weiß das Jemand zu erklären?
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von salu » 15. Apr 2015, 11:41

Das ist vermutlich die auf ganz andere Art gebildete und durch ihre ausschließlich gemeinsame Lebensweise enorm starke Bindung zwischen Hund und Mensch.
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von m_a_u » 15. Apr 2015, 11:53

...vielleicht weil es ihnen egal ist und der hund sonst nicht weiß wo er hingehört ;)
wie machen die das eigentlich mit dem futter, die haben ja selber nix
und wo bekommen die ihre hunde her?
vom züchter ja wohl eher nicht

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Karin » 15. Apr 2015, 14:44

Ich glaube zur Fütterung bekommen die Geld oder Futter vom Sozialamt. Außerdem sind sie ja immer mit ihren Tieren zusammen. Das Leben auf der Straße ist sicher nicht einfach und das merken die Tiere auch. Ich glaube Obdachlose haben eine sehr enge Beziehung zu ihren Hunden. Vom ersten Tag lernen die Hunde auch immer wieder andere Hunde kennen und sind dadurch super mit anderen Hunden sozialisiert. Außerdem sind ihre Menschen auch sehr entspannt. Sie unerliegen keinem Arbeitsstress sondern müssen sich nur um Essen und einen Schlafplatz kümmern. Alles andere regt sie nicht auf. Warum sollten die Hunde dann nicht auch sehr cool drauf sein.
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von MarkusD » 15. Apr 2015, 18:52

Oh man, dieser Bericht .... liest sich wie ein Tagebuch unseres Beagle's Carlos :D . Und, auch sehr an die Anfänge die ich soeben selbst mit Jack erlebe. Ich dachte wirklich, dass unser Beagle da eine Ausnahme war und es an der Rasse lag. Ich wollte nicht wahrhaben, dass es bei Jack genauso wird/ist. Unsere Trainerin hat uns eines besseren belehrt und dieser Bericht bestätigt doch tatsächlich dieses Verhalten und dass es NICHT Rassenspezifisch ist. Jaja, Mensch/ich hat noch viiiel zu lernen.
Aber ich habe erste Erfolgserlebnisse. Gestern waren wir in der Hundeschule und haben besagtes Thema im Theorieunterricht angesprochen. Resultat war/ist, dass MEIN Verhalten absolut falsch war/ist. Mir wurde gesagt und demonstriert wie ich mich zu Verhalten habe. Erlerntes habe ich heute in die Tat umgesetzt. 1. Ich darf die nächste Zeit nur noch alleine mit Jack Gassi gehen, zumindest wenn er an der Leine bleiben soll. 2. muss ich anders/souveräner reagieren. Heute war ich dann mit Jack alleine draussen und was soll ich sagen .... es funktioniert :D . Kein pöbeln an der Leine, kein gekläffe bei anderen Hunden. Verhalte ich mich souveräner habe ich einen ganz anderen Hund. Jetzt heißt es durchhalten und nicht in alte Verfahrensmuster zurück fallen. Aber das wird schon. Es war so ein tolles Erlebnis und Gefühl, das macht Lust auf mehr :D !
Ich danke Euch allen für die Hilfe und natürlich auch die Kritik an meiner Person. Ich weiß, ich habe einen ganz tollen Hund und es liegt an mir ob das so bleibt!

Bis demnächst,
Markus

PS: Am Sontag gehts mit der Hundeschule zum Wandertag in die Eifel. Mal sehen wie das wird :lol:

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter, HILFE!!!!

Beitrag von Lottikarotti » 15. Apr 2015, 19:54

Ganz so toll ist es bei Obdachlosen nicht. Habe da schon mal eine ganz üble Beisserei in der Göttinger City live mit erlebt. Was wurde da dazwischen getreten und geprügelt....schlimm :(
Petra und Amy
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SEIN HERZ ZU VERSCHENKEN !

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