Hunde/Briardverhalten

[Lottikarotti]

Findet ihr auch das Briards echt anders ticken ?!
Ich habe ja schon fast 30 Jahre Briards, und in all den Jahren fast nie eine Hunderasse erlebt die so eine deutliche Körpersprache und Mimik hat, so deutlich ist in ihrer Kommunikation!
Und dadurch von anderen Haltern auch falsch gesehen wird, da sich die wenigsten Leute damit befassen.
Meine Scarlett zb war eine Meisterin des Zähne zeigens, ganz klar, deutlich, souverän. Das wurde NIE in Frage gestellt.
Meine Amy auch, nur sie ist unsicher dabei.
Und ich habe schon so oft den Satz gehört : die ist Aber böse, aggressiv usw.
Ne eigentlich das Gegenteil! Sie versucht gerade mit ihrer Mimik Konflikte zu vermeiden !
Selbst die Physiotherapeutin war geschockt weil Amy Zähne zeigte, hätte sie noch nie erlebt ?!
Für mich ist dieses Verhalten völlig normal. Für Andere nicht.
Als ich mit Amy vor 3 Jahren etwa zum Sozial Walk war, bei einem Trainer der selbst Briards hat, fühlte ich mich und den Hund das erste mal seit Jahren verstanden.
Er lobte Amy’s klare Kommunikation Ich fand’s soooooo geil, sorry
Können andere Rassen das nicht mehr ?
Bei dem Beardiezüchter habe ich das zb beim zum teil 6-8 Hunden noch nie gesehen.
Bei anderen eigentlich auch noch nie wirklich.

[Erika]

hi,
Ich kann Dir nur zustimmen.
Wir haben seit fast 30 Jahren Briards ( 2 Damen und 1 Herren).Angefangen haben wir mit einem Setter, auch er hatte seine Macken.
Andere Hunde verstehen unsere Hunde, meistens liegt das Problem an der anderen Seite der Leine

[KimbaBatida]

Ich glaube Briards sind noch ursprünglicher, ich habe viel gelesen in letzter Zeit über Hundeverhalten und meine Trainerin hat viele Kurse bei Perdita Lübbe und Michael Grewe belegt deren Weg der Hundeerziehung ich total gut finde. Sie orentieren sich einfach am ursprünglichen Verhalten der Hunde und fördern dies oder lenken es in die richtigen Bahnen anstatt es zu unterdrücken. Der Hund wird gesehen als das was er ist ein hochsoziales Rudeltier in dem alle Mitglieder miteinander auskommen müssen, jeder aber auch mal das Recht hat zu zeigen wenn einem was nicht passt, natürlich in Massen.

Das heisst im Klartext das man als Hund auch mal die Zähne zeigen darf, mal drohen darf, einfach auch mal sagen darf wenn einem was nicht passt ohne gleich dafür Gott weiss wie fertig gemacht zu werden weil man ja bissig werden könnte. Natürlich in Massen und es darf nicht ausarten, es muss einfach gerechtfertigt sein.

Hunde dürfen heute nicht mehr Hunde sein und das finde ich unglaublich traurig. Hunde müssen funtktionieren, müssen liebe, gutmütige Tölpel sein die wann immer wir wollen mit uns spielen, uns überall hin begleiten, ob sie es toll finden oder nicht, müssen ruhig und brav in der Ecke liegen wenn wir das verlangen und müssen der nette Clown sein wenn uns danach ist. Sie dürfen ja kaum noch ihren eigenen Willen haben und da entschuldigt es auch nicht das wir sie im Schlaraffenland mit weichen Plüschdecken und Leckereien ohne Ende gefangen halten. Ich übertreibe natürlich ein bisschen, aber der Trend geht irgendwie in die Richtung. Hier in Cz ist es noch nicht ganz so schlimm, wenn ein Hund knurrt weil er nicht von einem Fremden angefasst werden möchte, dann ist das hier noch völlig normal und vor allen Dingen in Ordnung!!! Aber auch hier geht der Trend langsam aber sicher in eine andere Richtung.....in die falsche in meinen Augen.


Ich habe hier einen Text von meiner Trainerin der es sehr gut auf den Punkt bringt:

Der Hund ist ein hochentwickeltes Lebewesen und KEINE leer Hülle

Ich finde wir sollten den als das sehen was er ist. Ein hochgradig anpassungsfähiges und lerbereites Lebewesen, welches Fähigkeiten hat, sich seiner Uwelt und den Gegebenheiten anzupassen, ohne das der Mensch jeden Schriss und jede Lautäusserung positiv oder negativ kommentiert und gar reguliert. Ein Hund ist keine leere Hülle oder ein Computer den wir programmieren können. Einen Grossteil seiner Programme bringt der Hund von Geburt an mit, damit hat er Jahrtausende Überlebensstrategien erfolgreich geübt. Und er lernt im Leben diese Programme zu nutzen, da sie im Vorteile zum Überleben bringen. Ganz genauso wie wir Menschen.

Konflikte und Grenzen sind lebenswichtig und gut, dürfen aber in einer sozialen Beziehung auf keinen Fall grundsätzlich einseitig entschieden werden. Der Dauerunterlegene führt dadurch ein emotional sehr reduziertes Leben.

Dominanz, Alpha, Omnipotenter Rudelführer, ich bin immer der Boss.... sind Begrifflichkeiten die Absolut gesehen keine guten sozialen Strukturen zulassen.

Sie sind oft nur eine Rechtfertigung, Hunde in bestimmten Situatioonen ein gewisses Mitspracherecht nicht zu gewähren.

Es ist immens wichtig Konflikte zu durchleben, um Möglichkeiten und Grenzen zu finden, aber alle Konfliktparteien müssen auch mal den Konflikt für sich entscheiden können. Eine total einseitige Konfliktstrategie hinterlässt Selbstszweifel, Aggression, Unzufriedenheit und soziale Distanz.

Elke Fiebert, Hundeschule Hexenhof

[Lottikarotti]

Stimmt Tanja, die ursprünglichen Rassen wie auch zb die Herdenschutzhunde können das auch noch perfekt.
Eine Freundin hat einen Alabai, und sie ist so begeistert von ihm. Sie hatte schon viele Hunde, aber er ist der einfachste, weil klarste, zwar ernst, aber super lesbar

Dein Text spricht mir echt aus der Seele. Und mir fiel das was du geschrieben hast auch erst so richtig auf, seit ich Amy habe, und damit konfrontiert werde, sie zu schützen, zu erklären, zu bitten deren Hund nicht zu meiner zu lassen etcpp……
Wenn man so einen Hund hat, merkt man erstmal wie wenige Hundeleute sich wirklich mit Verhalten auseinandersetzen. Viel zu wenige leider !
Leider gibts auch immer mehr Hunde die keine Signale mehr verstehen. Ganz vorne dabei : Labradore !

Einer Bekannten wurde jetzt von einem „Trainer“ und Labizüchter erklärt, das ihr Junghund nicht Knurren darf wenn ein erwachsener Hund in seinen Garten kommt. Das müsse sie bestrafen
So weit sind wir schon……..schwierig

Die Zucht geht ja leider auch in diese Richtung.
Bekannte von mir haben sich einen Doodle gekauft. Nicht haarend, nicht riechend, sehr einfacher Charakter, und laut Züchterin bekommt den jeder erzogen.
Ich habe noch nie einen Hund kennengelernt der weniger Hund ist wie dieser, traurig. Er wird zusätzlich jetzt mit 1 Jahr kastriert weil er rüdig wird……..

Der Hund einer anderen Bekannten sollte jetzt auch kastriert werden, mit 7 Monaten, weil er nicht mehr hört, und aufmüpfig wird. Mein Einwand das er pubertiert, und das braucht um erwachsen zu werden…..Nö, das nervt das muss weg. Tierarzt hat gesagt, vor 1 Jahr kastriert er nicht, hat ihm aber einen Kastrationschip verpasst !

Wo geht das hin ?
Es ist mittlerweile ja schon echt selten wenn der Hund Hund sein darf, knurren, Zähne zeigen darf.
Alles wird unterbunden, wie du schon geschrieben hast Tanja.
Dieses Leader Gequatsche wird immer mehr.
Natürlich, Amy muss auch mal hinter mich, bekommt auch ihre Grenzen, aber doch nicht nur
Ach……ich schweife ab …..

Das was Elke Fiebert schreibt, ja das macht Schule, leider. César Milan seih dank.
Ich kenne auch jemanden der so seine Hunde erzieht, und die 4 Mädels trauen sich NIX. Sind nur in unterwürfiger Haltung unterwegs. Die Jüngste noch nicht, aber die 3 älteren passen nur auf ja nix falsches zu machen, ziehen sich total zurück, einfach nicht schön an zu sehen.

Seih frech und wild und wunderbar
Das müsste viel mehr gelebt werden

[Erika]

Hi,
leider ist es heute ein Problem einen Hund zu haben der sich normal verhält.
Viele sind scheinbar der Meinung alle Hunde seien kleine Schafe und befassen sich nicht mit dem natürlichen Verhalten der einzelnen Rassen.
Unsere Hündin hat, obwohl sie zickig sein kann hat einige Freundschaften mit anderen Hunden(Husky,Goldendoodle,Lagotto,Goldenredriever). Das ist auch durch die Hundeerfahrung und Gelassenheit der jeweiligen Besitzer möglich.
Vor geraumer Zeit war ich Mitglied in einem Hundeverein, der nicht nach Rasse sortierte.
War für mich ein tolle Zeit und ein tolles Erlebnis 80 bis 100 Hunde unterschiedlicher Rassen, Grösse und Alters miteinander toben und Üben zu sehen.

[Norbert]

Findet ihr auch das Briards echt anders ticken ?!

Im Jahr 2018 wurde ich von einem Schäferhund-Mischling in die rechte Hand gebissen.
Eine junge Frau hatte diesen im Naturschutzgebiet von der Leine gelassen.
Der Rüde rannte im Angriffsmodus direkt auf Fredo (der an der Leine war) zu.
Ich schaffte es nicht mehr ihn von der Leine zu befreien.
Fredo kämpfte trotz Leine, drückte den Schäfermix runter bis dieser aufgab.
Dann ließ er ihn los.
Die Frau (weiter entfernt, aber noch in Hörreichweite) rief ihren Hund zu sich
und haute mit einem Transporter ab.
In meiner Aufregung bemerkte ich meine Verletzung (im Handschuh) erst später.
Seit diesem Vorfall hat Fredo sein Verhalten gegenüber Rüden total verändert.
Er zeigt seitdem, eine wie ich finde, gesunde und angemessene Reaktion
wenn ein Artgenosse (gleicher Größe) direkt auf ihn zuläuft.

Gerade letzte Woche auf dem Radweg in Nienhagen wieder erlebt.
Fredo zeigte kurz sein Elfenbein und verbellt sein Gegenüber.
Es war zu Ende, wurde nicht gefährlich, als der andere sich mit Herrchen trollte.

Ich denke Fredos...kurze Reaktionen ....
dienen der Klärung der Rangordnung bei einer Hundebegegnung.

Fredo tickt jetzt anders ....ist nur noch freundlich zu Hündinnen.

Norbert mit Fredo

[Lottikarotti]

Das Spielverhalten ist ja auch sehr speziell, und funktioniert beim Rennen echt selten !
Hat auch meistens wenig mit Spiel zu tun, sondern ganz Briardtypisch mehr mit reglementieren zu tun.
Ich hatte mehrere wirklich kritische Situation dadurch, und habe Rennspiele fast immer verboten, weils dann Verletzte gegeben hätte.
Viele Briards sind da wirklich wirklich mehr wie grob !
Ich hatte mal eine Situation die voll kippte.
Amy rannte mit einer anderen Briardhündin. Amy war ja schon immer ziemlich unsicher mit Hunden. Und beim rennen merkten wir schnell, das wenn die ältere Hündin Amy einholt, das das nicht gut ausgeht, und stoppten Beide.
Kurzes runter fahren, die Situation schien für uns entspannt, ließen beide Damen wieder los und sofort stürzte sich die Ältere auf Amy, packte sie am Hals und schüttelte !!! Amy schrie, die ließ nicht los.
Für die Besitzerin ein völlig normales Verhalten. Für mich so garnicht !
Das ist die andere Seite. Ich kenne nicht wenige Briardbesitzer die solch ein Verhalten laufen lassen, mobben lassen, Hunde überrennen lassen, weil sie halt so „spielen“
Ich habe mit Amy leider mehrere davon getroffen, und so hat sich ihre Abneigung gefestigt.
Bei Scarlett war es genau so, obwohl sie viel sicherer war. Briards allerdings ist sie echt aus dem Weg gegangen. Die waren ihr zu heftig.
Das ist sicher nicht die Regel, und Briards die sich untereinander super kennen, da geht das. Mit allen anderen aber ist das echt schwierig.

[KimbaBatida]

Teddy und Kimba spielen auch gerne Rennspiele und das zum Teil auch heftig. Kimba ist ziemlich rabiat, aber Teddy macht es mit. Anfangs habe ich es immer unterbrochen aber dann hat Teddy sie sofort wieder aufgefordert zum weiterrennen. Er ist derjenige der sie meistens zum Spielen animiert. Wenn einer von beiden keine Lust mehr hat, dann hören sie einfach auf. Manchmal setzt der andere noch nach aber hört dann auch auf wenn es nix bringt. Ich habe mal gelesen das Hunde die gut sozialisiert sind von sich aus aufhören bevor das Spiel einen zu hohen Adrenalinlevel erreicht.

Kimba hat mal mit dem Rüden einer Bekannten herumgetobt auf grossen Wiesen an der Elbe. Ich hab nicht die ganze Zeit hingeschaut weil es eigentlich ganz harmonisch aussah aber scheinbar kippte die Stimmung und Kimba kam ängstlich zu mir gelaufen. Von da an wollte sie von dem Kerl nichts mehr wissen, hatte sogar Angst vor ihm.

Ich lass sie nur noch mit Teddy spielen und ihn auch nur mit ihr!

[halloweenchen]

Das was Elke Fiebert schreibt, ja das macht Schule, leider. César Milan seih dank.
Ich kenne auch jemanden der so seine Hunde erzieht, und die 4 Mädels trauen sich NIX. Sind nur in unterwürfiger Haltung unterwegs. Die Jüngste noch nicht, aber die 3 älteren passen nur auf ja nix falsches zu machen, ziehen sich total zurück, einfach nicht schön an zu sehen.

das sind aber keine Briards, oder?!

[halloweenchen]

Ylva war nie eine große Spielerin - lag aber sicher auch daran, dass sie nicht oft eine Möglichkeit hatte. Meine Kinder waren damals klein (3 und 5 Jahre) als Ylva zu uns zog und da kam Ylva sicher zu kurz, was Sozialkontakte betraf. Aber sie ging bei den seltenen Möglichkeiten anderen großen Hunden aus dem Weg. Sie war lieber bei uns - spielte mit den Kindern und mit mir und fühlte sich manchmal wohl mehr als Mensch, als als Hund ;-) Sie ist mein drittes Kind ;-)
Unsere Mini-Hunde (nur 1,5 Jahre auseinander) spielen viel miteinander, auch Laufspiele, aber sie sind halt auch eine ganz andere Rasse. Oft schlafen sie auch in einem Körbchen und hängen sehr aneinander. Nach meinen Briards beobachte ich dieses Verhalten immer wieder mit Staunen ...

[Lottikarotti]

Das was Elke Fiebert schreibt, ja das macht Schule, leider. César Milan seih dank.
Ich kenne auch jemanden der so seine Hunde erzieht, und die 4 Mädels trauen sich NIX. Sind nur in unterwürfiger Haltung unterwegs. Die Jüngste noch nicht, aber die 3 älteren passen nur auf ja nix falsches zu machen, ziehen sich total zurück, einfach nicht schön an zu sehen.

das sind aber keine Briards, oder?!

Nein Beardies, und gerade das finde ich fatal, da die sich nicht nur zurück nehmen, sondern ist für die dieses dominieren und permanentes hinter Herrchen laufen, sogar richtig schlimm weil sie so sensibel sind.
Ich möchte keinen Hund der ständig duckt, mich komisch anschaut, mir ausweicht.
Dann habe ich lieber ein manchmal echt freches Früchtchen neben mir

[halloweenchen]

Dann habe ich lieber ein manchmal echt freches Früchtchen neben mir

die Bolonka Hündin (3,2kg) meiner Tochter ist so ein freches Früchtchen. Sie zeigt teilweise echtes Briard-Verhalten - ohne der Einsicht, dass sie dafür EINDEUTIG zu klein ist,

[Lottikarotti]

Dann habe ich lieber ein manchmal echt freches Früchtchen neben mir

die Bolonka Hündin (3,2kg) meiner Tochter ist so ein freches Früchtchen. Sie zeigt teilweise echtes Briard-Verhalten - ohne der Einsicht, dass sie dafür EINDEUTIG zu klein ist,

Sie ist im Herzen ne gaaaaanz Große
Sag mal Ingrid, sind eure beiden Minis so leicht/klein ? Sie sind vom gleichen Züchter ?
Die Bolonkas die hier rum laufen sind alle größer und schwerer.

[halloweenchen]

ja, die zwei sind vom gleichen Züchter. Aber grundsätzlich sind sie "perfekt". Ein Bolonka Zwetna sollte 3-4 kg haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bolonka_Zwetna

Leider wird da viel sehr frei interpretiert. Auch beim Fell. Sie sollten eigentlich "einfärbig" sein und definitiv nicht weiß oder weiß mit Flecken. Und grad in Deutschland sind gefleckte Bolonkas besonders beliebt. Da ist die Unsitte des Fell schneidens leider auch stark verbreitet.

Für mich gilt der Standard aus dem Heimatland und da sollte das Fell lang sein ;-)

[Lottikarotti]

ja, die zwei sind vom gleichen Züchter. Aber grundsätzlich sind sie "perfekt". Ein Bolonka Zwetna sollte 3-4 kg haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bolonka_Zwetna

Leider wird da viel sehr frei interpretiert. Auch beim Fell. Sie sollten eigentlich "einfärbig" sein und definitiv nicht weiß oder weiß mit Flecken. Und grad in Deutschland sind gefleckte Bolonkas besonders beliebt. Da ist die Unsitte des Fell schneidens leider auch stark verbreitet.

Für mich gilt der Standard aus dem Heimatland und da sollte das Fell lang sein ;-)

Da sieht man mal wieder was so alles vermehrt wird
Da wo hier die meisten Bolonkas raus stammen, sind nahezu weiß mit evtl beigen Flecken. Und sind viel größer