Das Briard Forum

Früher war das hier so : Scarlett hatte Angst vor lauten Geräuschen. Ich ignorierte das, weil es überall so propagiert wurde, und mir die Erklärung schlüssig vorkam. Wenn ich reagiere bestätige ich die Angst.
Die Angst von Scarlett wurde, jeh älter sie wurde, immer extremer.
Zum Glück lernt man ja dazu.......
Amy ist mega entspannt bei nahezu allem was laut ist. Du kannst einen Topfdeckel neben ihr fallen lassen auf die Fliesen, null Reaktion!
Aber jegliche Art von Schüssen und Knallern hasst sie wie die Pest !
Aber......dank meiner Reaktion die dann eben NICHT zu ignorieren, ist es mittlerweile so das sie keine Panik mehr hat. Toll findet sie es immer noch nicht aber sie rennt nicht mehr kopflos davon und entspannt sich auch schnell wieder.
Wie ?
Gestern Abend lief hier jemand durchs Dorf und böllerte. Amy steht dann auf und stellt sich in irgendeine Ecke, gestern stand sie im Klo, und dann steigert sie sich rein. Sie würde da eine Stunde stehen, wenn ich sie lassen würde. Fängt dann an zu hecheln.
Ich hole sie raus aus der Situation. Sie darf sich im Grunde den Platz wählen. Gestern Abend war’s der Raum neben unserem Schlafzimmer, und legte sich dort in die Ecke. Ich sagte kurz, so ist’s brav und ging dann wieder ins Bett.
Amy schläft dann da, entspannt sich also.
Heute Morgen im Wald. Wir waren gerade losgelaufen als es plötzlich einen echt heftigen Schuss gab. Amy drehte sich um, ich klatschte in die Hände, freute mich und spielte etwas mit ihr. Sie lief dann wieder entspannt vorweg.
Noch vor 3 Jahren rannte sie weg und wollte zum Auto, und war nicht mehr dort zum gassi gehen zu bewegen
Sylvester darf sie zu mir aufs Sofa. Wir knuddeln und spielen auch mal. Ich betüddel nicht aber ich beschäftige mich mit ihr. Ich bin einfach da und lass sie nicht allein mit ihrer Angst !
Das klappt super, und Allen die meinen dadurch verstärke man die Angst......stimmt nicht !
Ganz im Gegenteil.
Gerade heute Morgen das fand ich mega
Der Schuss war mega laut und ich habe mich auch tierisch erschreckt. Das hat sie klasse weggesteckt

Ich hab es früher auch immer so gemacht und es ignoriert weil ich Angst hatte sie zu bestätigen in ihrer Angst. Dann hab ich einen Kurs in der Hundeschule gemacht, wie man damit umgeht. Und die Trainerin meinte auch man solle da sein für den Hund, also natürlich nicht bemitleiden, sondern ganz normal bleiben, aber Nähe zulassen, einfach da sein, den Hund nicht alleine lassen..

Meine Jessy war echt extrem, wenn es auf dem Spaziergang geknallt hat, hat sie sich vor Angst nicht mehr weiterbewegt. Das einzige was da geholfen hat war einfach weiterzugehen und sie zurückzulassen. Sobald man ausser Sichtweite war lief sie dann doch los um den Anschluss nicht zu verlieren. Nichts anderes hat da geholfen. Tat mir jedes Mal total leid. Hätte sie sogar getragen, aber weit komm ich nicht mit 22 Kilo auf dem Arm.

Bei meiner / unserer Frieda, wurde es im Alter schlimmer.
In ihren ersten Jahren war sie stets taff und ignorierte sogar mitten in Berlin die Silvesterböller.
Doch dann bemerkten wir nach Jahren eine Veränderung bei ihr und waren selbst auch nicht mehr so cool
Ich erinnere mich daran, wie unsere Tochter sich bei uns Zuhause über alles Gelernte hinweg setzte .
In einer Silvesternacht saß unsere Tochter mit Frieda im hinteren Flur auf dem Fußboden, Zimmertüren waren geschlossen usw..
Friedas Kopf chillte auf dem Schoß unserer Tochter. Friedas hecheln wurde weniger , Frieda entspannte!!!!
Also nix von wegen ignorieren, ganz im Gegenteil, Frieda wurde im Alter gekrault/ gestreichelt/ getröstet.

Yep, genauso geht es uns mit Marchello. Ich sitze meist neben ihm auf dem Boden, wenn die Knallerei losgeht, möglichst mit der Hand irgendwo an seinem Körper. Und im letzten Jahr hat auch das Calmin geholfen. CBD-Öl...

Kennt ihr das auch...... ein schlechtes Gewissen, weil man es früher falsch machte ?
Gut, man kann nicht alles wissen, aber traurig macht mich es schon manchmal, wenn ich so dran denke wie ich doch Scarlett hätte helfen können bei ihrer Angst
Zum Glück lernt man ja dazu .......

Lottikarotti hat geschrieben: ↑

12. Okt 2020, 13:28

Kennt ihr das auch...... ein schlechtes Gewissen, weil man es früher falsch machte ?
Gut, man kann nicht alles wissen, aber traurig macht mich es schon manchmal, wenn ich so dran denke wie ich doch Scarlett hätte helfen können bei ihrer Angst
Zum Glück lernt man ja dazu .......

Ja, das kenne ich auch nur zu gut
Genau wie du tröste ich mich dann damit, dass ich ja die Fehler auch nur gemacht habe, weil ich dachte, es sei richtig so und das Beste für den Hund.
......vieles weiß ich mittlerweile besser - dafür mache ich jetzt wahrscheinlich an anderen Stellen Fehler

Ach ja, unser Luca (einige von euch kennen ihn ja noch) hatte immer Panik vor Gewitter. Er durfte dann bei Herrchen auf dem Schoß sitzen und hat sich dadurch sichtlich entspannt.
Ok, Tom konnte nach drei Stunden seine Beine nicht mehr spüren, denn Herr Hund hatte schon seine 45kg, aber was tut man nicht alles für seine Fellnasen

Hedi hat geschrieben: ↑

12. Okt 2020, 18:35

Ach ja, unser Luca (einige von euch kennen ihn ja noch) hatte immer Panik vor Gewitter. Er durfte dann bei Herrchen auf dem Schoß sitzen und hat sich dadurch sichtlich entspannt.
Ok, Tom konnte nach drei Stunden seine Beine nicht mehr spüren, denn Herr Hund hatte schon seine 45kg, aber was tut man nicht alles für seine Fellnasen

Kopfkino ja, man stellt auch mal seine Beine zur Verfügung wenn’s dem Hund hilft !
Schön das ihr alle auch so handelt.
Ich finde es immer toll Mensch/Hundteams zu sehen die die gleiche Sprache sprechen. Ein Segen für einen Hund, wenn er verstanden wird

Das witzige bei Luca war, dass er ein absoluter MAMA-Hund war. Ich ging so, wenn wir allein unterwegs waren, aber mit Frauchen, war ich praktisch nicht existent. Einzige Ausnahme, wie Hedi beschrieben hat, war, wenn uns der Himmel auf den Kopf fiel. Mind. eine halbe Stunde, bevor es richtig losging, suchte der Große meine Nähe. Am Liebsten lag er in der "Sofakurve" -über Eck sozusagen- auf mir drauf, um mit beiden Kraulhänden verwöhnt zu werden. Da merkte man erst, wieviel Platz ein trostsuchender 75cm Hund benötigt. War das schlimmste vorbei, blieben wir noch eine halbe Stunde an Ort uns Stelle, bis er aufstand und ging. Als Gewitterwarner war besser als jede APP .

Silvester haben wir es uns die letzten Jahre ganz einfach gemacht...um halb zehn mit allen Hunden raus und dann alle Mann und Hunde ins Bett...Decke drüber, kuscheln, Ruhe im Karton. Oder Bett.
Balu hatte zum Schluss immer wahnsinnige Angst vor dem Geknalle und Jona hat sich anstecken lassen...also zwei von drei Hunden Schissepupse...aber mit Kuscheln im Bett wurde jeder Lärm ertragen

Ylva ist der Knaller-resistenteste Hund, den ich je hatte.
Momo war total taff, aber Knaller haben sie irritiert. Habe ihr dann beigebracht, sie zu verbellen - dann ging's ihr wieder besser ;-)
aber mit Ylva kann ich zu Silvester um 23:30 noch auf die Straße gehen - sie tut, als ob nichts wäre und freut sich über die leeren Wiesen (ohne andere Hunde ;-) )
ABER: Ylva fürchtet sich vor den Geräuschen des Geschirrspülers. da kommt sie sofort zu mir und will ihren Kopf soweit unter meinen Arm schieben, bis beide Ohren abgedeckt sind und sie nichts mehr hört. Wenn ich weggehe, wenn der Spüli arbeitet, zittert sie am ganzen Körper, dass ich sie jetzt mit der Bestie alleine lasse! - Ich habe keine Erklärung dafür

Krass......was es alles gibt
Aber das eignet sich super zum üben.
Oder frisst sie nicht mal was im
Nebenraum ?

du sprichst das "schrägste" an dem Thema an.
Ylvas Napf steht in der Küche - 1 Abwaschbreite und ein Kasterl entfernt vom Geschirrspüler - und sie hat NULL Problem, nebem dem laufenden Spüler zu fressen! - Und genau deshalb mach ich mir zum übrigen Verhalten keine Gedanken, weil ich finde, dass es dann so schlimm nicht sein kann ;-)

Das ist ja echt komisch. Das sie neben dem "Monster" frisst und sonst Angst davor hat.... Sachen gibts..

Kimba legt vieles grad ab wo Bati nicht mehr da ist. Bin gespannt wie es zum Jahreswechsel sein wird. Aber was sie total gruselig findet sind klackende Stromzäune. Das kann ich aber auch total verstehen, hat schon zwei mal eins gewischt gekriegt, ich weiss wie fies das ist. Aber wenn ich dran vorbeigehe ohne es zu beachten, flitzt sie schnell auch hinterher.

Ja also Ylva
Ne dann ist es ja wirklich einfach nur ein Tick, Macke ?! Da sieht man mal wieder, es gibt nichts was es nicht gibt

Ich finde auch Tanja, wenn unsere Hunde ihr Vierbeiniges Rudelmitglied verlieren, tut sich einiges bei ihnen.
Manchmal auch Dinge die man nicht vermutete.
Ich hoffe deine Maus ( und du natürlich auch ) kommt ganz gut klar mit der neuen Situation?!

KimbaBatida hat geschrieben: ↑

13. Nov 2020, 21:12

Kimba legt vieles grad ab wo Bati nicht mehr da ist.

ohja! das kann ich auch nur bestätigen - es ändert sich viel wenn aus einem rudelhund ein "einzelkind" wird.
Ylva ist seit dem viel selbstbewußter - sie scharrt jetzt jedesmal, wenn sie "ihr Geschäft" verrichtet hat - und markiert bei unseren Runden "rüdenartig"!

vielleicht ist ihre Angst vor den Geräuschen des Geschirrspülers ja auch etwas, was sie von Xabia "mitgenommen" hat... wer weiß...

KimbaBatida hat geschrieben: ↑

13. Nov 2020, 21:12

Kimba legt vieles grad ab wo Bati nicht mehr da ist.

Lilli hat sich auch verändert, seit Balu und Jona nicht mehr da sind....sie reagiert nicht mehr auf Klingeln oder Besuch (außer sie mag den Besucher)...sie rennt nicht mehr grummelnd durch den Garten, schläft noch mehr und hat Balus Platz im Bett für sich eingenommen (was mich manche Nacht hat hochschrecken lassen )