Angst im Haus

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Ness
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Angst im Haus

Beitrag von Ness » 30. Mär 2018, 13:30

Huhu,
ich habe schon länger nichts mehr von uns hören lassen. Wir waren noch in der neues Menschenkind-Eingewöhnungsphase :)

Seit längerer Zeit fällt mir auf, dass Beppo sich im Haus anders verhält als noch vor ein paar Monaten. Zuerst ist mir aufgefallen, dass er häufiger meldet. Das habe ich mit einer erhöhten Wachsamkeit, vllt auch wegen des Babys, abgetan. Oft ist überhaupt kein Grund ersichtlich, warum es etwas zu melden gab, kein Besucher zu sehen, kein Auto vorbeigefahren. Gut, dachte ich mir, ich habe auch keine Hundeohren, es wird schon irgendwas gewesen sein. Die restlichen Male bellt er wegen Banalitäten, die nur geringfügig seltener auftreten als sonst, z.B. ein Traktor fährt durch unsere Straße, sich unterhaltende Kinder auf Fahrrädern.
Nicht immer bin ich direkt neben ihm wenn er bellt. Wenn dann aber doch, zeigt er seit neustem ein ängstliches Verhalten. Zum Beispiel ist seine Futtertonne umgefallen (im Nachbarraum) und es hat einen Rumms gegeben. Er bellt und versteckt sich mit eingezogener Rute unterm Tisch. Neulich ist ein Glas in der Spülmaschine umgefallen, er bellt und versteckt sich hinter mir. Was ich an diesem Verhalten nicht verstehe ist, warum wird er gerade jetzt ängstlich? Sein ganzes Leben hatten wir damit kein Thema. Draußen ist er wie eh und je übermütig und lustig. Keine Angst vor niemandem. Vor anderen Hunden nimmt er sich im Spiel inzwischen eher zurück als noch zu Beginn der Pubertät, aber er hat keine Angst. Was mich auch wundert, dass es nur drinnen auftritt. Wir sind nicht umgezogen, er hat nach wie vor "sein" Hundebett oder "seinen" Teppich. Darin zieht er sich inzwischen auch oft zurück, früher lag er nur selten darin.
Auch im Garten ist er vorsichtiger. Abends müssen wir mindestens mit auf die Terasse gehen, damit er pinkeln geht. Er steht oft da, starrt ins Dunkle oder bellt (manchmal), bevor er dann doch pinkeln geht. Der Garten ist nicht eingezäunt, wir hatten einmal ein Reh zu Besuch und es gibt bestimmt auch einige Katzen im Garten, aber es ist noch nie etwas passiert. Das Verhalten ist auch unabhängig von Pony oder Haarspange, weil ich schon dachte, vielleicht sieht er nicht genügend.

Meine Frage ist, wie ihr mit so einem Verhalten umgehen würdet. Lärm machen, ruhiges (nicht ängstliches) Verhalten clickern? Soll ich es einfach so lassen? Ignorieren oder beruhigen? Mein Eindruck ist allerdings, dass es sich in den letzten Wochen und Monaten verstärkt hat. Es geht auch rein um die Umgebung und nicht um Menschen, ggü. uns Menschen ist er unverändert, abgesehen davon, dass es für uns erwachsene Herrchen leichter geworden ist, ihn davon zu überzeugen, den Braten auf den Tellern nicht zu essen. Ich dachte aber, das sei ein Zeichen von Reife und dass wir nicht mehr über jedes bisschen diskutieren müssen.

Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen :)

PS: Der Herr wird diesen Sommer drei Jahre alt.

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Karin
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Re: Angst im Haus

Beitrag von Karin » 30. Mär 2018, 20:16

Aaron ist inzwischen 9 und ich habe irgendwann auch festgestellt, dass er sich bei unbekannten Dingen eher hinter mich zurück zieht. Im Haus bei uns hat er keine Angst, aber er sucht sich zum schlafen geschützte Stellen, wenn möglich auch mit Aussicht (Treppenabsatz im Obergeschoß mit Blick aus einem großen Fenster). In unserem Garten hat er keine Angst, auch nicht im Dunklen, allerdings ist unser Grundstück mit Zaun. Ist er allein im Garten liegt er gern auf Abstand zum Zaun, aber wieder auf einem geschützten Beobachtungsposten.
Sind wir spazieren, tritt er gern die Verantwortung an uns ab (Hubschrauber, Schüsse bei der Jagd, allen lauten Knallgeräuschen). Er fühlt sich dann sicher und will auch mit anderen Hunden keine Auseinandersetzung mehr haben. Mädels sind spannend, aber nur, wenn sie nicht so jung und wild sind. Andere Rüden will er nicht kennen lernen. Entweder er zieht sich selbst zurück oder verjagt sie. Ich denke das ist eine normale Entwicklung. Aaron ist unkastriert und hat in uns eindeutige Rudelführer. Warum sollte er sich über unwichtige Dinge aufregen. Er hat unendliches Vertrauen, dass wir das "Problem" lösen. Da er mich immer und überall begleiten durfte, ist er ziemlich stressstabil und hat ganz viele Dinge kennen gelernt. Inzwischen haben wir 4 Enkel im Alter zwischen 1,5 und 8 Jahren. Wenn die Kleinen ihn streicheln wollen, schaut er immer zu uns, um sich zu versichern, dass er alles richtig macht. Besonders bei der ganz Kleinen ist er sehr zurückhaltend. Letztens lagen viele Kinderbücher am Boden und er ist ganz vorsichtig herum gelaufen. Er tritt auf kein Spielzeug oder rempelt die Kinder an. Das ist ein richtig guter Zug. Anrempeln und Umrennen hat er aber auch schon als Junghund gehasst. Wenn andere in der Hundeschule ihn derb angerempelten wurde er immer sauer zu diesem andern Hund. Aaron hatte aber schon als Junghund Schmerzen in der Wirbelsäule durch Borreliose. Ich denke das hat ihn frühzeitig geprägt. Angst im größeren Maße hat Aaron nicht. Aber ich könnte mir gut vorstellen, wenn es Geräusche in Zimmern ohne Menschen gibt, für die er keine Erklärung hat, dass er dann misstrauisch wäre.
Ness hat geschrieben:Zum Beispiel ist seine Futtertonne umgefallen (im Nachbarraum) und es hat einen Rumms gegeben.
Caja und Karin
Aaron 31.05.2009-15.10.2018

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Re: Angst im Haus

Beitrag von halloweenchen » 30. Mär 2018, 21:35

hmmmm... schwierig.
lass einmal sicherheitshalber ein blutbild (schilddrüse, hormone, ...) machen ob da was auffällig ist und seine augen kontrollieren.
wenn er körperlich ok ist, würde ich es einmal mit ingnorieren und keinesfalls mit bestätigen oder trösten probieren.
vielleicht hängt es auch wirklich mit der verunsicherung durch die veränderten verhältnisse mit dem neuen erdenbürger zusammen. und "briardgespenster", die nur briards sehen, sind leider hinlänglich bekannt :roll: :?

vielleicht findest du noch einen zusammenhang, der eine erklärung bietet...
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Re: Angst im Haus

Beitrag von Lottikarotti » 31. Mär 2018, 07:09

Würde auch erst mal Ingrids Weg gehen, Blutbild machen lassen. Ich bin zwar kein Freund davon es immer auf die Schilddrüse "zu schieben" aber sicherheitshalber würde ich es abklären lassen. Es gibt einfach Hunde die da sehr sensibel reagieren wenn ein Hormon nicht so stimmt.
Weil es halt auch recht plötzlich kam bei euch.
Er ist ja im ganzen unsicherer geworden und es scheint nicht das einzelne Geräusch zu sein. Meine Hunde haben im Laufe des Lebens auch immer mal die ein oder andere "Macke" bekommen aber das war dann auch nur die ein oder andere. Die Futtertonne fiel um, macht Lärm und fortan war die Futtertonne der Feind.
Deswegen glaube ich nicht Recht an gemachte schlechte Erfahrungen weil er ja mehrere Dinge hat und grundsätzlich dir verändert vorkommt.
Hat es vor dem Baby angefangen oder erst mit dem Baby ? Schon schwierig wenn man nicht weiß wo her, dann kann man auch schlecht dran arbeiten. Deswegen erst mal Schilddrüse ausschliessen ?!
Berichte mal.....
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Re: Angst im Haus

Beitrag von jassac » 31. Mär 2018, 09:54

Ich schließe mich voll und ganz meinen Vorredner an und würde 1 x ein großes Blutbild bezahlen und
dann an den "Stress" ( neuer Erdenbürger ) denken.

Hier bei Frieda ging die Angst im Haus eher schleichend , sie wurde von Jahr zu Jahr schissiger.
Der Staubsauger ist auch nach vielen Jahren immernoch "hoch gefährlich" und Frieda wechselt den Raum. :roll:
Neben oder vor dem TV zu liegen, wenn ICH Fußball schaue und laut aufschreie oder laut mit einem Freund kommentiere,
ist auch ein Grund für Frieda den Raum zu verlassen. :roll:
Tja und dann Silvester, da wurde sie auch von Jahr zu Jahr schissiger, kein Vergleich zu ihren ersten Lebensjahren.

Gruß Jassac
Frieda ist am 06.06.2020 verstorben.

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Re: Angst im Haus

Beitrag von Matti » 31. Mär 2018, 18:39

Eigentlich wurde schon alles gesagt bzw. geschrieben. Lass auf Schilddrüse abklären. Wenn es mit dem
Nachwuchs einherging könnte es einfach Stress sein. Oder aber beides = Schilddrüse + vermehrter Stress ergibt
oft ängstliches Verhalten. Aber bitte geh zu einem Spezi für Schilddrüse. Für ein komplettes Schilddrüsenprofil sind insgesamt 8 Werte erforderlich. Die meisten TÄ lassen nur T4, vielleicht auch T3 testen. Das langt aber meist nicht. Der Normbereich
für T4 liegt zwischen 1 und 4,3 und ist bei jedem Tier unterschiedlich. Es kann also sein, dass der T4 zwar noch im Normbereich liegt, für deinen Hund speziell aber zu niedrig ist und dass kann nur abgeklärt werden, wenn alle Werte genommen werden.
Oder bestehe darauf, dass die Untersuchung bei Laboklin gemacht wird. Das ist soweit ich weiß in Deutschland das einzige Labor, welches wirklich alle 8 Werte bestimmt.Das kann aber ziemliche Diskussionen mit deinem TA geben. Viele TÄ nehmen die Probleme mit der Schilddrüse nicht so ganz ernst.
Es gibt bei FB eine Gruppe "Schilddrüse und Verhalten beim Hund". Hier gibt es diverse Dateien. Auch eine Liste mit TÄ die auf Schilddrüse spezialisiert sind.
Ich drück die Daumen, dass sich das alles regelt. Wenn du mehr infos haben möchtest oder ich für dich in fb was suchen soll,
gern PN.

LG
Marion und Matti

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