Welpenspielstunde

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Welpenspielstunde

Beitrag von Palatin Du Rhin » 10. Sep 2013, 21:11

Was bringt die eigentlich? Speziell beim Brie!
In der Stunde werden vor allem Grundzüge der Erziehung gezeigt-- das freie Spiel untereinander meist nur 10 Min.
Und dann letztendlich-- viele Brie- Jungs sind nach der Pubertätät doch Rüdenunverträglich, so wie Brownie-- spielt sowieso nicht mit Rüden (mit Remus ja, weiss aber noch nicht, wieviel Rüde er ist) geht nicht auf sie zu, aber geht denen auch nicht aus dem Weg. Mädels unproblematisch oder total uninteressant.
Deshalb mal die Frage- speziell bei den Rüden-- was bringt die Welpenspielstunde wirklich, letztendlich für den Alltag, wären die agressiver gegeneinander ohne sie, oder ist es nur artgerechte Bespassung der Welpen?
Und es bellte das Herz in ihm, so wie die mutige Hündin die zarten Jungen umwandeld, einen den sie nicht kennt anbellt und zum Kampfe heranspringt........ Dulde auch dies mein Herz
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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Juli » 10. Sep 2013, 23:27

Ein sehr interessantes Thema !
Lache nie über jemanden, der einen Schritt zurücktritt.
Er könnte Anlauf nehmen !!

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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Dat-Emma » 10. Sep 2013, 23:48

Habe mit Emma nach der 2. Welpenspielstunde die Hundeschule gewechselt. Irgend so ein Terrier, der altersmäßig nicht in die Gruppe passte, hat Emma nur gejagt, und gegen die Einzäunung gedrängt. Emma hatte Schürfwunden. Die anderen Zwerge waren auf Tauchstation, nur meine kleine Rennmaus raste unerschrocken rum und wurde gejagt...
Also Wechsel !
Die nächste Welpengruppe war kostenlos - hat an unterschiedlichen Standorten ( Wiesen ) stattgefunden. Die Hundetrainerin hat Tunnel, Becken mit Bällen, Rasseln, Hupen,... angeschleppt. Und es wurde unter Aufsicht gespielt. Knallte einer der Zwerge durch, und benahm sich zu rüpelig, wurde er mit dem Kommando "Genug" aus dem Spiel genommen, und wurde mit Tellington Touch runtergefahren. Mobben oder einen anderen "platt machen" wurde untersagt.
Den Besitzern wurde erklärt, welches Spiel ok ist, und wann ein Abbruch erforderlich ist.
Die einzige Übung die immer statt fand, war das "Hier"/"Ran-Rufen" des Hundes.
Trainer hielt Hund fest, und Besitzer entfernte sich und Hund wurde gerufen.
Ach so, allgemeine Themen wurden, während Welpen spielten behandelt.
Es wurde den Besitzern vermittelt, wie man positiv übt Ohren und Gebiss zu kontrollieren, oder Fellpflege mit Welpen einzuüben.
Die "Decke/ Körbchen-Übung" wurde erläutert. Also allgemeine Fragen im Zusammenleben Hund-Mensch.

Insgesamt hat Emma dort gelernt keine anderen Hunde "platt zu machen" - gleichzeitig aber auch immer die Sicherheit gehabt:" Spielen ist klasse, weil wenn ein anderer BLÖD spielt, wird der sofort gestoppt."

Ach so, eine andere Trainerin hat mir den Tipp mit auf den Weg gegeben: "Lass deinen Hund nicht mit Hunden regelmäßig spielen, die kein angemessenes Spielverhalten haben!"

Emma hat ein super Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber. Ich denke das hat schon mit den Welpenspielstunden zutun.
Wäre die Spielstunde dagegen nicht kontrolliert gewesen, hätten sich vielleicht eher negative Verhaltensweisen gefestigt.

Nacht
Alexandra+ Emma

PS: War zwei Wochen in Südfrankreich. Die Franzosen haben viel und oft mit Emma geredet... Meine Französischkenntnisse sind bedauerlicherweise nicht so ausgeprägt...Habe immer nur " Briard blablabla Briard blablabla.... verstanden" Jedenfalls waren alle immer total von Emma begeistert.

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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Karin » 13. Sep 2013, 14:14

Aaron war auch in einer ähnlichen Spielstunde. Wen die kleinen Racker kontrolliert spielen ist das noch in Ordnung. Allerdings sollten die Gruppen nicht so groß sein. Wenn sich einige gegenseitig jagen und dabei andere, unbeteiligte, einfach über den Haufen rennen bauen sich auch Abneigungen gegenüber einigen Hunden auf. Zusätzlich müssen sie aber unbedingt lernen, dass sie nicht zu jedem Hund hinrennen dürfen, sondern wir das entscheiden. Sonst könnten sie außerhalb der Hundeschule mal den Falschen treffen (vor allem unkastrierte Rüden). Unsere Bries werden aus meiner Sicht erst ziemlich spät im Kopf reif. D.h. sie sind schon körperlich geschlechtsreif, aber der entsprechende Verstand fehlt noch. Manche andere Rüden sehen das nicht relaxt. Wenn sie dann unsere Dummerchen anmachen, können sich ganz schnell Aggresionen gegen andere Rüden aufbauen. Aaron ist bei uns immer (schon als Welpe) von einem unerzogenen Bernhadiner angemacht worden. Das hat ihn tief geprägt. Vor ihm hat er immer Angst und ist bei ähnlich agierenden Hunden auch nicht besonders freundlich. Die meisten Rüden beschnüffelt er und geht weiter (egal ob kastriert oder nicht) , aber nicht alle. Allerdings bin ich nicht sicher woran das liegt. Herausgefordert werden will er nicht. Selbstsicherer Aggresion, die sogar ich erkenne, geht er deutlich aus dem Weg. Die will er nicht mal kennen lernen. Bei unsicher aggresiven Hunden reagiert er häufig mit deutlicher Warnung. Wenn der andere sich dann nicht zurück zieht, muss ich Aaron zurückhalten. Kommt der andere angerannt, gibt es Prügel. Ruhige Gelassenheit behandelt er auch so. Jeder Hund egal ob männlich oder weiblich, der auf ihn zustürzt, dem droht er deutlich. Spielen würde er mit fremden Hunden eigentlich nie. Er spielt nur mit seiner Freundin, die er noch aus seinen Kindertagen kennt. Das ist aber auch kein kindliches Spiel sondern eher ein Necken, Schmusen, Erzeugen von Körperkontakt, kein wildes Rennen. Wenn sie rennen will, wartet er auf der anderen Seite des Hindernisses. Sie wird schon wieder auftauchen.
Caja und Karin
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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Bruno » 13. Sep 2013, 14:29

Besser keine als eine schlechte Welpenspielstunde... habe nix dagegen, wenn viele Hunde dort sind, aber dann müssen auch mehrere Betreuer dabei sein und auch ggfls einschreiten und nicht nur dabeistehen und quatschen. Es sollte eine Mischung aus Lernen und Spielen sein.

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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Palatin Du Rhin » 14. Sep 2013, 13:36

Genau, besser keine Erfahrung als ne schlechte.!
Aber im Grunde lese ich heraus, dass Welpenspielstunde doch mehr eine Welpen- Art- gerechte Beschäftigung ist, als dass sie im Erwachsenenalter furchtbar viel für die Sozialisierung beigetragen hat.
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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von halloweenchen » 14. Sep 2013, 15:58

hätte ich bis vor kurzem noch widersprochen. doch aus Erfahrung mit Ylva sehe ich's jetzt auch so.
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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Jordy » 15. Sep 2013, 00:38

Ich hatte mit unserem Neo ja auch schon so meine Sorgen, ob er sich in der HuSchu wohl fühlt, weil er recht ängstlich und auch schon agressiv reagierte. Ab dem 3. / 4.Mal wurde er mutiger und beim letzten (5. Mal) hat er eigentlich richtig nett und angstfrei gespielt.

Da ich so meine Bedenken hatte, hab ich auch noch eine andere Hundetrainerin kontaktiert bei der ich früher schon mit 2 Hunden war, die aber bedingt durch unseren Umzug, nun etwas weiter entfernt ist. Eigentlich hatte sie keinen Platz mehr frei, bot mir aber trotzdem an sich Neos Verhalten mal anzuschauen. So waren wir also letzten Samstag dort und siehe da, unser ängstlicher Neo benahm sich wie ein Rüpel :? Keine Spur von Angst oder Unsicherheit. Auf diesem Platz, hatte er ja noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und er benahm sich so wie er es von anderen Hunden vorher selbst "gelernt" hatte und legte noch ein Schüppchen obenauf, vor Allem ein Bernhardiner-Kangal Mischling und ein Airdale Terrier (gleiche Größe wie Neo) wurden böse nieder gemacht. Durch massiven Einsatz von Wasserspritzen konnte er aber wieder runter geholt werden. Danach war er freundlich zu den Anderen und hat "normal" gespielt.
Nachdem die Hunde Trainerin Neo also ausgiebig beobachtet hatte (sie macht die Welpenstunden immer mit ihrem Bruder zusammen, kann sich also auch ausgiebig einem einzelnen Hund widmen) meinte sie, wir hätten einen ganz tollen Hund, aber eben auch einen typischen Briard der im Moment auf der Schwelle steht zwischen normalem sozialem Verhalten aber auch schon agressivem Verhalten und er noch nicht genau weiß, wie er sich gerade Verhalten soll also müsse man ihm jetzt zeigen wie normales soziales Verhalten aussieht.
Sie hat ein paar Kurse umgeschichtet und nun können wir auch weiter dabei bleiben. Heute waren wir dann wieder da und er hat sich direkt wieder auf den Berner gestürzt und ließ sich auch nicht mit Wasserspritzen aus der Situation raus holen, also hat die Trainerin sich ihn geschnappt (war nicht ganz einfach, er war richtig böse) hat ihn erstmal kurz auf den Rücken gedreht und fixiert und ihn dann normal stehend nur festgehalten und beruhigt, bis er wieder runter gekommen war. Danach war alles gut, mit dem Berner hat er nicht mehr gespielt, aber sehr nett mit dem Airdale Terrier und dem kleinen Rauhhaardackel.
Außerdem nimmt an den Welpenstunden auch immer die souveräne 8 jährige Duck Toll Retriever Hündin der Trainerin teil und greift auch schonmal ein oder zeigt den Kleinen wie man sich respektvoll erwachsenen Hunden gegenüber verhält. Heute hat Neo eine ordentliche Ansage von ihr bekommen nachdem er sie zu intensiv und respektlos beschnüffelt hatte. Während die Hunde spielen werden auch immer wieder die verschiedenen Verhaltensweisen erklärt, oder was die jeweilige Körperhaltung bedeutet und wann etwas harmlos ist (auch wenn es sich manchmal nicht so anhört) oder es Zeit ist einzugreifen.

Zu Beginn bekommt jeder eine Mappe in der die grundlegenden Dinge aufgeführt sind. Jedes Mal wird dann noch ein neues Thema besprochen und man bekommt dies auch noch schriftlich mit, für die Mappe. Hier möchte ich euch mal aufschreiben, was die Trainierin als Kapitel 1 geschrieben hat, was sehr gut zu diesem Thema passt.

Warum Welpenspielstunden?
Würde der Welpe nicht vom Züchter an den neuen Besitzer abgegeben, dann würde seine Sozialisation durch seine Artgenossen vollendet. So aber wird dieser wichtige Entwicklungsprozess unterbrochen. Da es nun keine Mutter, keine Geschwister und keine erwachsenen Rudelmitglieder gibt, ist der Welpenbesitzer dafür zuständig, dass der Welpe lernt, wie man sich angemessen verhält und verständigt. Dies erreichen Sie leider nicht mit Spaziergängen, auch wenn er dort erwachsene Hunde trifft und auch nicht durch erwachsene Hunde die evtl. in Ihrem Haus leben. Wir müssen dem Welpen einen Konakt zu Gleichaltrigen bieten, damit er spielerisch lernt, was er in seinem zukünftigem Leben so dringend braucht. Diese Möglichkeit hat er in Welpenspielstunden.
Wenn Sie ihren ersten Welpen besitzen, haben Sie sicherlich viele Fragen. Doch auch erfahrene Hundehalter stehen immer wieder vor neuen Problemen, denn jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit. In der Welpenspielstunde wollen wir versuchen, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Viele Dinge in unserer Umwelt bereiten Hunden Angst (z.B. Autos, fremde Geräusche, flatternde Textilien, Kindergeschrei). In der Welpenspielstunde werden sie umsichtig an viele Situationen heran geführt, die ihnen Stress bereiten. So lernen sie, wovor sie keine Angst haben müssen und Sie als Mensch lernen, wie Sie richtig mit der Angst Ihres Welpen umgehen. Durch Übungen an unterschiedlichen Geräten lernt der Welpe Herausforderungen zu bestehen. So kann er Erfahrungen sammeln. Er wird sicherer im Umgang mit ihm fremden Situationen, dadurch selbstbewußter und er wird in Zukunft die ihm noch bevorstehenden Schrecken eines jungen Hundlebens besser bewältigen.
Neben den verschiedenen Tipps zur Erziehung, Haltung und Ernährung Ihres Welpen flechten wir auch kleine Erziehungsübungen ein. Dies alles geschieht jedoch spielerisch. Eine Welpenspielstunde ist keine Welpen-Früh-Dressur, wir marschieren nicht im Kreis und drillen kein "Sitz" und "Platz". Mensch und Welpe sollen gemeinsam den Weg beschreiten ein harmonisches Team zu bilden, der Hund soll Vertrauen aufbauen und Sie dabei als Teamchef akzeptieren. In den ersten Monaten Ihres gemeinsamen Zusammenlebens kommt es vor allem auf folgende Dinge an:
-Entwickeln Sie eine freudige, von Vertrauen geprägte Beziehung zueinander.
-Lassen Sie den Welpen mit Artgenossen spielen und auf diese Weise Sozialverhalten erlernen.
- Helfen Sie ihm, mit unserer großen, weiten und ihm so fremden Umwelt besser umzugehen.
- Geben Sie ihm Gelegenheit, sich körperlich und geistig zu entwickeln.

(Quelle Martina Nau)

Wenn Welpenspielstunden so ablaufen, finde ich bringen sie sehr viel für den Welpen auch und vielleicht gerade für den Briard. Jede Rasse hat doch so seine Eigenarten und jeder Hund seine ganz eigene Persönlichkeit und wenn darauf eingegangen wird, kann es für seine Entwicklung doch nicht schlecht sein. Ich würde in jedem Fall immer versuchen mit einem Welpen eine vernünftige Welpenspielstunde zu besuchen.

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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Thomas » 15. Sep 2013, 01:15

-Entwickeln Sie eine freudige, von Vertrauen geprägte Beziehung zueinander.
Bindung, Bindung, Bindung. Wie ich die schaffen kann, sollen die einem erzählen. Bindung schafft dann auch Vertrauen. Wenn die Bindung an den Halter gefestigt ist, kann ich in solch Welpenspielstunden gehen. Leider wird das oft anders gemacht. Also viel zu früh, gern gleich nach dem Einzug des Welpen zu hause, wird solch Massenspielstunde besucht. Eine gute Hundeschule sollte das Thema Bindung erst Mal bei einer Einzelstunde etklären und Welpen dann erst in eine Gruppe aufnehmen, wenn entsprechende Voraussetzungen gegeben, die Bindung gefestigt ist. Leider ist es überwiegend anders. http://de.wikipedia.org/wiki/Bindung_(Hund)
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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Lottikarotti » 15. Sep 2013, 10:08

gut geführte welpenstunden halte ich für sinnvoll wenn man wie ich hier weniger möglichkeiten hat dem hund andere hunde "vorzusetzen".
was ja nicht gleichzeitig bedeutet das man einen verträglichen hund bekommt. aber man hat einen der die hundesprache beherrscht. wie wäre er/sie dann ohne welpenstunden geworden ? mh gute frage !
amy entwickelt sich erst jetzt zum rüpel, auf`m platz war sie stets nett ausser sie wurde angemacht, dann machte sie mit ! jetzt gehe ich seit 3 monaten nicht mehr auf den platz aus pers. gründen und amy wird erwachsen und mutiert zur zicke, zur unsicheren zicke.....ABER sie kennt die hundesprache und das sogar besser wie manch anderer !
sie geht einen bogen, wendet sich ab und wenn das nix nützt dann fletscht sie.......wird das auch übersehen fährt sie eine attacke ! sie will keinen kontakt mehr zu anderen hunden die zu stürmisch sind ! dieses verhalten hat sie auch auf dem hundeplatz gelernt. als welpe ist sie nämlich sofort nach vorne, jetzt beschwichtigt sie und warnt vor, das ist okay !
das stufe ich aber nicht als unsozial oder unverträglich ein, sie zeigt deutlich was geht und was eben nicht. ich glaube ohne welpen und junghundeschule wäre es nicht so gut gelaufen wie es jetzt ist. aber die war eben auch sehr gut geführt und das ist das a und o !
Petra und Amy
EIN HUND HAT IM LEBEN NUR EIN ZIEL :
SEIN HERZ ZU VERSCHENKEN !

Amy *18.06.2011
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Nikita Briard 1994-1996
Snoopy Westi 1992-2008

Jordy

Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Jordy » 15. Sep 2013, 19:35

Thomas hat geschrieben:
-Entwickeln Sie eine freudige, von Vertrauen geprägte Beziehung zueinander.
Bindung, Bindung, Bindung. Wie ich die schaffen kann, sollen die einem erzählen. Bindung schafft dann auch Vertrauen. Wenn die Bindung an den Halter gefestigt ist, kann ich in solch Welpenspielstunden gehen. Leider wird das oft anders gemacht. Also viel zu früh, gern gleich nach dem Einzug des Welpen zu hause, wird solch Massenspielstunde besucht. Eine gute Hundeschule sollte das Thema Bindung erst Mal bei einer Einzelstunde etklären und Welpen dann erst in eine Gruppe aufnehmen, wenn entsprechende Voraussetzungen gegeben, die Bindung gefestigt ist. Leider ist es überwiegend anders. http://de.wikipedia.org/wiki/Bindung_(Hund)
Ich denke, bis die Bindung an den Halter wirklich gefestigt ist, sind die meisten Hunde schon zu alt um überhaupt noch an einer "Welpenspielstunde" teilzunehmen. Du magst ja wahrscheinlich wissen, wie man eine Bindung aufbaut, aber wenn ich mir einige der Leute aus den Welpengruppen so anschaue, die haben sowas von überhaupt keine Ahnung wie sie das anstellen sollen, da finde ich es allemale besser sie bekommen eine ordentliche Anleitung.
Letzten Sonntag waren wir mit Neo bei einer Junghundebeurteilung vom niederländischen Briardclub, am Nachmittag haben wir dann auch an dem Charaktertest teil genommen. Hat alles prima geklappt und besonders betont wurde, dass Neo der erste Hund an diesem Tag gewesen wäre der zu seinem Frauchen aufgeschaut hätte und sich an ihm orientiert hätte. Wie gesagt, wir haben erst Nachmittags teilgenommen, es waren also schon etliche Hunde vor uns dran. Einige von den Briards wussten gar nicht warum sie aufeinmal mit ihrem Herrchen spielen sollten oder trauten sich nicht durch die Flatterbänder oder haben da einfach nur alleine ihr Ding durchgezogen, da muß man sich vielleicht nicht wundern wenn die später auch ihr eigenes Ding machen.

Natürlich muß ich nicht Morgens meinen Welpen beim Züchter abholen und Mittags in die erste Welpenstunde gehen, aber ich denke nach ca. 2 Wochen ist das schon ok und es ist ja auch nicht so, dass die Kleinen dann täglich dorthin gehen, in der Regel findet das ja 1x in der Woche ca. 1 Stunde lang statt, den Rest der Woche kann ich dann wieder selber an der Bindung arbeiten. Eine Theoriestunde ganz am Anfang wäre sicherlich nicht schlecht, aber wie will man zeitlich bewerkstellingen mit jedem neuen Welpenbesitzer erstmal eine Einzelstunde abzuhalten, außerdem denke ich, kann ein guter Hundetrainer einen Welpen doch viel besser beurteilen wenn er sich sein Verhalten in der Gruppe anschaut, um dann dem Welpenbesitzer gezielt zu erklären wie er speziell mit seinem Hundchen am besten umgehen sollte.

Wie viel die Welpenspielstunde letztendlich für das spätere Verhalten des Hundes gebracht hat, hängt wohl stark von der HuSchu ansich, der Zusammensetzung der Gruppe, den Erlebnissen des Welpen und dem Verhalten von Herrchen und Frauchen ab, aber ich glaube trotzdem, dass eine gute Welpenspielstunde immer positiv für das spätere Verhalten ist.
Nur generell zu sagen, ein Briard und speziell Rüde ist später sowieso schwierig daher kann ich mir die Welpenspielstunde direkt sparen, halte ich persönlich für nicht richtig. Es gibt doch auch genügend liebe Briards, der Weg dorthin ist bei dem einen bestimmt schwieriger als bei dem anderen aber lohnt sich auf jeden Fall :)

Bruno

Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Bruno » 16. Sep 2013, 08:44

Samstag waren 7 Welpen im Alter zwischen 9 und 11 Wochen bei der Briard AG in Kempen, hätte dem kleinen Mann sicherlich gut gefallen!!

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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von halloweenchen » 16. Sep 2013, 10:09

Jordy hat geschrieben:... oder haben da einfach nur alleine ihr Ding durchgezogen, da muß man sich vielleicht nicht wundern wenn die später auch ihr eigenes Ding machen.
DAS liegt aber wirklich nicht nur am Hundehalter. Wenn du einen extrem selbstbewussten Junghund dein eigen nennst, dann zieht der schon öfter einmal alleine sein Ding durch. Der braucht niemanden dazu und will genau das dann auch ab und zu unter Beweis stellen... :roll:
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Jordy

Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Jordy » 16. Sep 2013, 13:14

@ Bruno - bin leider Samstags verhindert, auch noch in den nächsten Wochen, hab schon überlegt vielleicht zur AG nach Recklinghausen zu fahren, die treffen sich doch immer Sonntags, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

@ halloweenchen - da geb ich dir Recht, ich bin mir auch nicht sicher ob unser Neo mich immer noch anhimmelt wenn er mal in die Pubertät kommt :?
aber trotzdem fand ich es doch etwas erschreckend, dass Neo an dem Tag der erste war, der auf sein Frauchen geachtet hat.

Ludovika

Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Ludovika » 17. Sep 2013, 23:34

Thomas hat geschrieben:
-Entwickeln Sie eine freudige, von Vertrauen geprägte Beziehung zueinander.
Bindung, Bindung, Bindung. Wie ich die schaffen kann, sollen die einem erzählen. Bindung schafft dann auch Vertrauen. Wenn die Bindung an den Halter gefestigt ist, kann ich in solch Welpenspielstunden gehen. Leider wird das oft anders gemacht. Also viel zu früh, gern gleich nach dem Einzug des Welpen zu hause, wird solch Massenspielstunde besucht. Eine gute Hundeschule sollte das Thema Bindung erst Mal bei einer Einzelstunde etklären und Welpen dann erst in eine Gruppe aufnehmen, wenn entsprechende Voraussetzungen gegeben, die Bindung gefestigt ist. Leider ist es überwiegend anders. http://de.wikipedia.org/wiki/Bindung_(Hund)
Aber eine positive Bindung kann doch erst durch gemeinsame Erfahrungen entwickelt werden- und ob diese Erlebnisse im Wald, zuhause oder in einer Welpenstunde stattfinden, ist erstmal egal.
Eine gut geführte Welpenstunde sehe ich da eher als Chance und geschützten Raum, in denen ich mit meinem Hund/ und mein Hund mit mir, möglichst viele positive Erfahrungen machen kann.

Eine Einzelstunde zum Thema "Bindung" als Voraussetzung für die Aufnahme in eine Gruppe- sehe ich mit gemischten Gefühlen.....
Ich bin z.B. eh sehr "kopflastig"- die Theorie ist mir oft klar, in der Praxis kann ich das eher schlecht umsetzen. Noch mehr Erklärungen hätten mir in der Welpenzeit gar nicht geholfen- da half nur praktisches Üben unter Anleitung- aber das auch "alltagsnah", mit anderen Menschen und Hunden.

Zur Ausgangsfrage von Palatin:
Eine Welpenstunde, in der nur 10 Min. gespielt wird und der Rest aus Erziehungsübungen besteht, finde ich schon ziemlich schlecht. Kein Welpe kann sich 50Min. lang konzentrieren.

Gibt es denn in der Welpenzeit (also maximal bis zur 16.Woche) überhaupt Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Aus "unserer" Welpengruppe kenne ich das nicht- es waren wohl Unterschiede auszumachen zwischen verschiedenen Rassen....

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Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Thomas » 18. Sep 2013, 00:38

Ludovika hat geschrieben: Aber eine positive Bindung kann doch erst durch gemeinsame Erfahrungen entwickelt werden- und ob diese Erlebnisse im Wald, zuhause oder in einer Welpenstunde stattfinden, ist erstmal egal.
Nein, das ist nicht egal. Bindung entsteht durch gemeinsame Erlebnisse. Das ist richtig. Aber mit Sicherheit nicht in solch unkontrollierten Welpenspielstunden, in denen die Hunde zusammengeworfen werden und der Trainer, wie in den meisten Fällen sagt, das regeln die schon alleine.
Ludovika hat geschrieben:Eine gut geführte Welpenstunde sehe ich da eher als Chance und geschützten Raum, in denen ich mit meinem Hund/ und mein Hund mit mir, möglichst viele positive Erfahrungen machen kann.
Schön, wenn du sowas findest. Mir scheint es eher, als ob die Hundeschulen Dollarzeichen in den Augen haben. Quantität statt Qualität. Immer rein mit den Hunden. Aber wenn du eine gut geführte Hundeschule hast, Glückwunsch.
Ludovika hat geschrieben:Eine Einzelstunde zum Thema "Bindung" als Voraussetzung für die Aufnahme in eine Gruppe- sehe ich mit gemischten Gefühlen.....
Ich bin z.B. eh sehr "kopflastig"- die Theorie ist mir oft klar, in der Praxis kann ich das eher schlecht umsetzen. Noch mehr Erklärungen hätten mir in der Welpenzeit gar nicht geholfen- da half nur praktisches Üben unter Anleitung- aber das auch "alltagsnah", mit anderen Menschen und Hunden.
Wenn ein Trainer einen neuen Hund aufnimmt, sollte er dem Hund zu liebe doch erst mal abklären, wie weit der Hundebesitzer in der Theorie und der Charakter des Hundes ist. Ein Großteil der Neubesitzer sind Anfänger und haben sich mit der Thematik Hund noch nicht beschäftigt. Ein anderer Teil hatte schon 15 Jahre einen Hund. Davon aber nur ein Jahr lang einen Welpen. Auch da schadet es nicht, sich wieder einzuarbeiten in das Thema Welpen. Also, der Trainer muss doch erst mal schauen, wo der Besitzer des Welpen steht.

Was wird letztlich aber gemacht: guten Tag, da ist die Kasse, stellen sich mal in Reihe auf und nun lassen sie mal sitz machen usw. Nach 10 min Parkour laufen werden dann die Hunde losgelassen. Da ist der Welpe gerade mal (vielleicht) 14 Tage beim Besitzer und weiß vor lauter Angst nicht wohin.

In solcher Umgebung schaffe ich keine Bindung. Bindung schaffe ich sicher durch gemeinsame Erlebnisse. Da reicht schon der böse neue Stock auf dem gewohnten Weg. Die Begegnung mit einem anderen Hund unterwegs. Sich mal ruhig auf eine Bank in der Fußgängerpromenade setzen, an einer belebten Straße stellen und miteinander "reden". Spielen, locken, miteinander Erfolge haben, das schafft Bindung. Aber nicht dieses Geraufe, wie das in vielen Hundeschulen abgeht.
Nicki von Lerchenau, 23. Oktober 2009 - 08. April 2021

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Jordy

Re: Welpenspielstunde

Beitrag von Jordy » 18. Sep 2013, 21:49

Womit wir wieder beim alten Problem wären: Welpenspielstunde kann wirklich sehr hilfreich sein, wenn man eine vernünftige Hundeschule gefunden hat, ansonsten kann sie, gerade in den wichtigen ersten Wochen, auch viel kaputt machen.

Ich hab das mit unserem Jordy zur Genüge erlebt, die erste HuSchu war eine Katastrophe, das merkt man dann als erst Briard Besitzer leider aber erst wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist (und der "Hunde Trainer" war damals selbst Briard Züchter) man geht ja immer erstmal davon aus, dass die wissen wovon sie reden, aber das hab ich dann erst richtig gemerkt nachdem ich einige Hundeschulen durchwandert hatte um die begangenen Fehler wieder gut zu machen. Der Typ aus der 1. HuSchu meinte nur irgendwann zu mir, auf meine Frage wie wir die Probleme denn nun lösen könnten (Jordy reagierte agressiv auf andere Hunde) damit müsste ich jetzt wohl leben, da könne man nichts machen.Weiter mit Jordy dorthin zu gehen machte keinen Sinn, das Geld für meine restlichen, bereits bezahlten Stunden hab ich aber nicht zurück bekommen. Die anderen Damen aus dem Hundekurs konnten gar nicht verstehen, dass ich den Typ blöd fand, die fanden den nämlich alle so toll, der hat ja auch immer so nett mit den Damen geflirtet *grusel*

Bei den anderen Schulen die ich mir angeschaut hatte waren wenige gute dabei und einige extreme :shock: da schlackert man echt mit den Ohren. Für die Guten bin ich aber einiges an Kilometern gefahren, wir haben einiges noch wesentlich verbessern können, Jordy hatte später sogar noch ein paar Freunde und ich hab gelernt mit seiner Art umzugehen und wie wir uns sinnvoll beschäftigen können.

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