Das Briard Forum

Manchmal muß ich schmunzeln, wenn ich an das erste Jahr mit Chilli denke. War eine sehr schöne Zeit, aber natürlich auch sehr anstrengend.
Stubenreinheit, Bindung aufbauen, dem kleinen Welpen die Außenwelt bekannt machen usw.
Gerade der letzte Punkt kann manchmal schwierig sein, weil man auch nicht immer weiß, was einem Briard im Laufe seines Leben noch so begegnen kann.
Was mich am meisten erstaunt hat, war eine böse Mülltonne Wir waren mit Wohnwagen unterwegs nach Bayern und hatten eine Zwischenübernachtung in Schwäbisch Hall geplant.
Schönes Städtchen Irgendwann machte ich mich mit Chilli auf den Weg. Ich fragte Passanten wo man denn gut mit Hund spazieren kann. Es wurde der Park empfohlen.
Also auf zum Park. Ja, das erste was uns da begrüste war eine sehr, sehr gefährliche Mülltonne. Chilli hat dieser Mülltonne ganz schön was erzählt Aber die Parkbank, einige Meter weiter, war noch viel schlimmer, die war so schlimm, dass wir einen riesen Bogen laufen mußten
Jetzt kann ich lachen, damals fand ich das gar nicht so lustig Warum hat Chilli so reagiert? Ganz einfach: Mülltonne und Parkbank sahen völlig anders aus als bei uns
Also Leute, fahrt weit, sehr weit durch´s Land und lasst den kleinen Welpen alle Arten von Parkbänken und Mülltonnen kennenlernen

Aber es gibt auch noch andere Sachen. Ich durfte mal 25kg Hund an einem riesen Strohballen vorbeitragen. Warum mußte der Bauer auch ausgerechnet auf unserer Gassirunde den Strohballen auf dem Feld liegen lassen Chilli hat sich geweigert daran vorbeizulaufen. Selbst 500g Tartar, 10 Scheiben Leberkäse und 6 Ochsenziemer hätten sie nicht locken können. Also hab ich sie getragen
Als wir daran vorbei waren hab ich Chilli auf den Boden gesetzt und bin selbst zu dem Strohballen zurück gegangen. Oh, dann hab ich gaaaanz viele tolle Sachen da gefunden, oh, wie super. Schau mal Chilli, mmmhhh, lecker usw... gaaaanz langsam kam sie dann auch mal und siehe da, dieses Ding kann ja Leckerlies spucken na sowas, ist wohl doch nicht so schlecht

Sind andere Rassen auch so sensibel? Habt ihr mit Euren Wuscheln mal was ähnliches erlebt?

Hallo,
ja andere Briards sind auch so sensibel.
Was habe ich mich am Anfanng über diese merkwürdige Mischung aus Schiss...und nach "vorne gehen" gewundert.
Ich war ja Molosserartige Brocken gewöhnt , also Hunderassen die du soooo schnell nicht beeindrucken kannst , die nicht so sensibel sind , die blubbern und grummeln wenn denen etwas unbekannt ist , bzw. Angst bereitet.
Ich schimpfte und verdächtigte und gab allem und jedem die Schuld , nur nicht dieser Rasse Briard. Friedas Züchterin haben bestimmt so einige Male die Ohren geklingelt , was habe ich nicht alles auf mangelde Sozialisierung , auf mangelde Außenreize geschoben.
In einem ur-uralten Bericht schrieb ich mal , wie wir mit Frieda unterwegs waren , wie viele verschiedene Verkehrsmittel die Frieda kennen lernen musste
Viel genützt hats eigentlich nicht , denn zu 99% ist sie im Auto unterwegs , aber zutrauen würde ich ihr bis auf Helikopter doch schon eine Menge an STRESS , an BELASTUNG.
Jetzt nach über 3 Jahren kommt es nur noch selten vor , dass Madame Frieda vor einem Gegenstand nicht vorbei will. Na klar würde sie immernoch zögern wie früher , aber doch interessierter und selbstsicherer vorbei laufen.

Gruß Jassac

Ja, kenn ich auch. Obwohl Nicki jetzt ihren zweiten Winter mitmacht, musste ich im Dezember, nach dem ersten Schnee, jedem nun neu und plötzlich in der Gegend stehenden Schneemann auf die Schulter klopfen, bevor Püppi - unangeleint - an diesem Kerl vorbei ging. Sind die Rüden eigentlich auch solch Sensibelchen?

Yep, also zumindest unser Rüde mutiert bei den genannten Dingen gern mal zum Mädchen . Heuballen, die plötzlich da stehn, wo gestern gar nix war, alte Schubkarren, ein Stempen mitten im Wald, Schneemänner...huibu, da bleiben wir erst mal stocksteif stehn, wenn Fraule weiter drauf zu geht, schleichen wir uns ganz langsam an und wenn dann das Unbekannte plötzlich Leckerli ausspuckt und gesucht werden darf, ist die Vorsicht meist gleich vergessen.

Cubby hat auch mal fast einen Schneemann gefressen. Der stand einfach auf dem Weg, wo er doch bitte schön nicht stehen durfte - einfach dort wo sonst der freie Weg ist

Bin ja ganz froh, dass Chilli nicht der einzige Briard ist, der so tickt
Es wurde übrigens besser, wenn sie heute neue Dinge sieht reagiert sie besser, nicht so ängstlich.

Mit der Zeit werden sie auch selbstbewusster. Ist bei Nicki auch zu merken.

Zoe (11 Monate) hat heute die Wäschespinne beim Nachbarn angebellt. Die war ihr ja nun gar nicht geheuer

ach ist das lange her............

woran ich mich aber noch sehr sehr gut erinnere ist das sie sich mit eineinhalb plötzlich in eine ganz andere richtung entwickelte.
sie war bis zu ihrer ersten läufigkeit so wahnsinnig selbstbewusst das es schon manchmal ungeheuerlich war. bei ihrer junghundebeurteilung hat sie die volle punktzahl damals bekommen.
sie war durch nix aus der ruhe zu bringen !!!
nach ihrer ersten hitze änderte sich das für mich völlig unerwartet und plötzlich. sie war auf einmal total sensibel und achtete so extrem auf mich. machte ich nen fehler, zeigte ich unsicherheiten, erschrak ich mich vor etwas.....bummms hatte sie sich die situation gemerkt und reagierte ab dann ängstlich !
ich habe mit sicherheit auch das ein oder andere mal verkehrt reagiert habe sie aber nie betüttelt wenn sie angst zeigte.
sie wurde sehr geräuschempfindlich aber wirklich erst mit dem erwachsen werden !
hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht ?