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Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 4. Jul 2013, 01:24
von Dat-Emma
Gestern auf meiner Nachmittagsrunde bin ich auf Fee und ihren menschlichen Partner Gordon getroffen. Fee und Emma sind beide ein ganz klein wenig ball-verrückt und rennen gerne gemeinsam. In der Zeit quatschen wir halt:

Gordon hat von einen Ridgeback erzählt, der sich auf der Wiese nach Gerangel über einen Golden Retriever gestellt hat, sein Ohr getackert hat. Im Gegenzug hat der Goldie von unten den Ridge gepackt und eine Arterie verletzt.
Das ist nun schon der zweite Vorfall mit dem Ridgeback. Neulich hat er Scuby, einen anderen Rüden in den Vorderlauf gebissen.

So, von diesen aktuellen Vorfall habe ich halt dann laut überlegt, weshalb manche Hunde teils so prollig / aggressiv sind.
Daraufhin äußerte Gordon die These: Wenn der Halter ruhig, souverän und freundlich sei, wären das im Regelfall auch die dazu gehörigen Hunde.

In den Artikel "Die moderne Hundeerziehung: Wattebäuschchenwerfer, Wissenschaft, Shitstorms und Moral kritisch hinterfragt" wird vermerkt:
Unsichere Hundehalter haben oft unsichere Hunde.

Sind Hundehalter dagegen eher selbst ein bisschen grummelig bis aggressiv, finden Sie es oft auch eher gut wenn ihre Vierbeiner ähnliche Verhaltensweisen an den Tag legen.

So natürlich gibt es dann auch noch die "Laissez faire- Fraktion", der Hundehalter, die sich einfach nicht kümmern.

Bin im Moment noch am überlegen, ob nicht die eigene Persönlichkeit des Hundes entscheidender ist, als die Prägung durch die vom Charakter des Hundehalter geprägte Erziehung. So dass es durchaus aggressive Stänkerer an Hunden gibt, die freundliche, ruhige und souveräne Besitzer haben ???

Der oben genannte Artikel erscheint mir schon ein wenig vor dem Hintergrund "Canis - Shitstorm - M. Grewe" verfasst zu sein. Dadurch wird es mir doch ein wenig zu .... einseitig in der Argumentationsführung.

In einem Kommentar zu diesen Artikel habe ich ein Zitat gefunden:
"...genau wie die Kinder werden heute Hunde zu äußerst wichtigen Projekten, die gelingen müssen. Die Beziehung, das Miteinander geht verloren. Fatal für die Tiere, fatal für die Menschenkinder, denn wir sind soziale Wesen."

Zurück zur These:
So wie der Charakter des Hundehalters, die Erziehung / die Beziehung zum Hund prägt, spiegelt der Hund dann die Wesenszüge des Halters ???

Eine Diskussion darüber ob man erzieht stellt sich aus meiner Sicht - nicht !
Nur sind Menschen halt extrem unterschiedlich im Charakter. Der eine wirft halt mit Wattebäuschchen, während der andere halt gerne "andere Sachen" wirft.
Wenn ich an der Beziehung zu meinen Hund arbeite, und die Bindung stimmt, kann ich es mir vielleicht aber auch leisten nur Wattebäuschchen zu werfen, während andere vergebens an der Leine zuppeln oder was auch immer veranstalten.
Das die Rangordnung klar ist, setzte ich dabei einmal voraus.

Gehe jetzt schlafen und überlege morgen - ne heute - weiter.
Nacht
Alexandra + Emma

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 4. Jul 2013, 04:56
von AgilityBriards
Dat-Emma hat geschrieben: Zurück zur These:
So wie der Charakter des Hundehalters, die Erziehung / die Beziehung zum Hund prägt, spiegelt der Hund dann die Wesenszüge des Halters ???

Eine Diskussion darüber ob man erzieht stellt sich aus meiner Sicht - nicht !
Nur sind Menschen halt extrem unterschiedlich im Charakter. Der eine wirft halt mit Wattebäuschchen, während der andere halt gerne "andere Sachen" wirft.
Wenn ich an der Beziehung zu meinen Hund arbeite, und die Bindung stimmt, kann ich es mir vielleicht aber auch leisten nur Wattebäuschchen zu werfen, während andere vergebens an der Leine zuppeln oder was auch immer veranstalten.
Das die Rangordnung klar ist, setzte ich dabei einmal voraus.
Alexandra,

meine Meinung zu dem Artikel habe ich schon da gesagt.

Habe bald das Gefuehl die Wichtigkeit der Rangordnung ist so ein deutsches Ding das mit der deutschen Gruendlichkeit kommt :mrgreen:

Auch sicher kannst du oft sehr gut sehen dass viele Menschen einen zu ihrem passenden Charakter passenden Hund haben ... aber oftmals stimmt es auch gar nicht ueberein :shock:

Fuer mich ist die Beziehung wichtig, gute Beziehung und den Hund klar wissen lassen was mann/frau von ihm will ist die einfachste Erziehung. Hat ueberhaupt nichts mit Wattebaeuschchen zu tun (that's why the article is shit :twisted: ). Leine zuppeln ist ein zeichen dass keine Kommunikation besteht. Der Hund hat entweder kein vertrauen oder weiss gar nicht was sein Halter von ihm will :roll:

Dann noch ist viel in den genen der hunde. Hatte einen Briard der von kleinauf unsicher war, ein angstbeisser. Viele in der linie sind genau gleich! Dann habe ich nun einen Briard, Ozzy, der ist das komplette gegenteil und er liebt Kinder (wo ich Kinder nicht mag :lol: )

Viel mehr denke ich, dass der andere artikel (den ich im anderen thema geposted habe) viel eher die wahrheit zeigt ... Hunde die von aggressiven Personen auf aggresive Weise erzogen werden sind meistens short tempered, haben eine tiefe reizschwelle wo sie auch aggressive reagieren.

Thomas

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 4. Jul 2013, 12:12
von Dat-Emma
Hi Thomas,

hoffe Dir und deiner Familie (zwei- und vierbeinigen) geht's gut. Hier wurde in der Presse über die Brände in Arizona berichtet.
AgilityBriards hat geschrieben:Fuer mich ist die Beziehung wichtig, gute Beziehung und den Hund klar wissen lassen was mann/frau von ihm will ist die einfachste Erziehung.
Bei der wachsenden Zahl der Hundetrainer und Fachleute wird hier - aus diesen "einfach" oft "kompliziert".
Hunde sind bei manchen Leuten wirklich Projekte, die halt nach erlernten Schema des jeweiligen Hundetrainers funktionieren sollen.

Danke schön für deinen Beitrag. Hatte bisher "nur" zwei Briard-Hündinen - nach einander.
Bei den Genen von den Beiden, hatte ich wohl Glück :D
Wer ein Rudel hat, erlebt Unterschiede von Charakteren der Hunde wahrscheinlich besser.
AgilityBriards hat geschrieben:Habe bald das Gefuehl die Wichtigkeit der Rangordnung ist so ein deutsches Ding das mit der deutschen Gruendlichkeit kommt
Nö! Nix deutsche Gründlichkeit!
Wie ich Gina meine erste Briard Hündin bekommen habe, wurde mir folgender Artikel von Briard-Leuten empfohlen:
"Briard´s in Not -
Armutszeugnis für die Halter
von Dr. Gabriele Niepel" zu finden auf der Homepage von "du chateau Magic" unter der Rubrik -Erziehung und Ausbildung.

"....Über falsch verstandene Dominanzprobleme
So wichtig es ist, als Hundehalter die Rangordnung im Familienrudel stets zu beobachten und unter Kontrolle zu halten, so bedeutet dies jedoch nicht, in jedem Problem mit dem Hund gleich ein Dominanzproblem zu sehen....."

Dieser Artikel zusammen mit Sprüchen wie "Oh, ein Briard als ersten Hund ! Schwierig ! Das sind keine Anfängerhunde!" haben mir am Anfang echt Kopfzerbrechen bereitet.
Auch heute bekomme ich oft Sprüche zu hören: "Emma sei kein typischer Briard. Briards seien eher schwierig, und oft unverträglich."

Ich bin ja nach zwei Briard Hündinnen nicht wirklich "Briard-erfahren".
Denke nur manchmal, die Probleme können auch bei anderen Hunderassen auftreten.
Ein Briard ist "Gott sei Dank" nicht blöd, und hat aus meiner Sicht halt ein "paar PS mehr unter der Haube".

Liebe Grüße
Alexandra+Emma

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 4. Jul 2013, 17:32
von AgilityBriards
Muss noch hier meinen Wohnort wechseln, bin jetzt im Sueden von Utah .... aber habe immer noch viele freunde und bekannte in und um Prescott AZ !

Wer denkt erziehung mit positive verstaerken ist eine Wattebaeuschchen erziehung hat noch nicht mitbekommen um was es geht :mrgreen:

muss einmal ein Beispiel machen. Als ich aus der ausbildung kam (alles andere als wattebaeschchen) arbeitete ich weiter in der Firma. Habe das gemacht was vom Chef verlangt wurde, nicht mehr, nicht weniger !
habe mich dann weitergebildet. die weiterbildung war schon ganz anders. Nach der weiterbildung arbeitete ich in einem Team. Wir hatten keine stempeluhr, wenn notwendig waren wir noch um mitternacht am Arbeiten (ohne ueberstunden).In den zwei Jahren wo ich in der Firma arbeitete hat der Chef nicht einmal seine Dominanz oder hoehere Rangordnung zeigen muessen, er wusste dass jeder sein bestes gibt

so bei der arbeit mit Hunden ist es genau das gleiche ! Beispiel Agility. Massi und ich sind ein Team. Er ist schnell weil er spass an der sache hat und sein bestes gibt ....

Anyway zurueck zum OT. viel vom Charakter wird dem Hund in die wiege gelegt. Der eine Briard (war mein zweiter) war nicht lernwillig, hatte keinen drive. Er war eine Handvoll um nur basic erziehung zu machen. Versuchte mit ihm also Schafehueten, aber schnell erkannt dass er das nicht kann. Ozzy und Massi sind das komplette gegenteil. Beide wollen arbeiten, sehr grosse lernwilligkeit und haben einen sehr hohen drive !

so nochmals denke eher dass der charakter des halters sich eher in der art der erziehung wiederspiegelt ....

Thomas

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 4. Jul 2013, 20:11
von m Ario
Hallo ,
interessantes Thema , reizt mich , auch mal meinen "Senf" dazuzugeben Meine persönliche Meinung : Ein Hund ist immer !! das Produkt seiner
Umwelt.

Das Individuum entwickelt sich immer entsprechend der am häufigsten und am permanesten einwirkenden Reize.
Wenn der Charakter des Hundeführers
eher defensiv ist und das bei der Erziehung ,das ist enorm wichtig , auch manifestiert wird, ist die Regel : das der Hund eher nicht der hibbelige Chaot wird.
Das ist meine Erfahrung.
Es wird aber wie immer auch Ausnahmen von der Regel geben.

Grüße

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 4. Jul 2013, 22:24
von AgilityBriards
m Ario hat geschrieben: Das Individuum entwickelt sich immer entsprechend der am häufigsten und am permanesten einwirkenden Reize.
Wenn dem so waere koennte der Verhaltenstest (Zuchtzulassung in D) abgeschafft werden :roll: :mrgreen:

Thomas

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 5. Jul 2013, 13:34
von m Ario
Warum ??

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 5. Jul 2013, 16:34
von Karin
Den Spruch, das der Hund durch seine Erziehung das Produkt seiner Umwelt ist, zweifle ich doch etwas an. Das hat man ja auch immer in der Erziehung menschlicher Kinder behauptet. Inzwischen ist man auf diesem Gebiet in der Forschung schon sehr viel unsicherer geworden. Jetzt mal abgesehen von besonderen Ausreisern, die durch extreme Erziehung sowohl gut als auch böse spezielle Verhaltensweisen herausbilden, habe ich bei Menschenkindern interessante Dinge beobachten können. D.h. Kinder, die einen Elternteil nie in ihrem Leben erlebt haben, entwickeln Verhaltensweisen, die genau dieser nicht existierende Elternteil auch hatte. Das kann also keine Kopie oder Nachahmung sein. Das ist schon sichbar, wenn man sich Bewegungsabläufe der Kinder ansieht. (nicht als Kleinstkind, sondern wenn die Kinder schon älter als 10 Jahre sind.) Ich denke, wir haben sehr viele Einflüsse in unserm Erbgut, die man durch Erziehung nur wenig beeinflussen kann. Das gilt auch für Temperaremt, Bewegungsdrang, ... Warum soll dann bei unseren Hunden der Halter derjenige sein, der alle prägenden Eigenschaften des einzelnen Tieres beeinflußt. Aus diesem Grunde gibt es bei Tieren ja auch die gezielte Zucht nach bestimmten Eigenschaften (z.B. Größe, Fellbeschaffenheit, Verhaltensweisen wie Selbständigkeit, Aggresivität, ...). Bei den meisten reinen Rassetieren wurden über Jahrunderte besondere Eigenschaften weitergezüchtet und erwünscht. Heute gibt es leider aber immer mehr Menschen, die ein Tier kaufen, ohne zu wissen, was sie sich da ins Haus holen und welche Bedürfnisse und angezüchteten Verhaltensweisen dieses Tier hat. Diese manchmal unglaubliche Dummheit führt aber immer mehr dazu, das bei der heutigen Bevölkerungsdichte, als auch Arbeitszwänge der Menschen diese Dummheit zur Eskalation führt. Wenn ich also einen Hamster für die Kinder kaufe und dann merke, das dieses Tier Nachts einen ungeheuren Bewegungsdrang entwickelt und die Kinder durch den Krach nicht schlafen lässt und am Tag für die Kinder nicht zu sehen ist. Was passiert wenn ich mit gleichen Vorkenntnissen einen Briard kaufe, der unbedeutend größer ist, einen natürlichen Bewegungsdrang hat, nicht erträgt in einem engen Zwinger eingesprerrt zu sein und dann jeder Gelegenheit nutzt, sich zu wehren, wenn er wieder in diesen Zwinger muß. Wen wundert das. Da brauche ich den Hund nicht mal zu schlagen oder sonstwie zu mißhandeln.

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 5. Jul 2013, 20:49
von mücke
Ich glaube auch, dass man die vorhandenen Charaktereigenschaften nur in die für sich richtigen Bahnen lenken kann (wenn es gut läuft). Ich sehe es ähnlich wie Karin, sonst wären die Kinder einer Familie ja auch alle gleich. Meine 4 Kinder sind aber alle völlig unterschiedlich. Jeder ist ein Individuum. Wie wäre das denn, wenn der Hund in einer Familie lebt und die Chefs völlig unterschiedlich sind? Das ist z. B. bei meinem Mann und mir so. Bei uns gelten die gleichen Regeln aber vom Temperament und vom Charakter sind wir völlig verschieden. Wäre der Hund dann einmal so und einmal so? Natürlich spielt die Umwelt eine Rolle und die Erfahrungen, die der Hund macht aber ich glaube, dass ein Hund auch schon ganz viel mitbringt.

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 6. Jul 2013, 07:37
von Randy
Mein Mann und ich sind auch sehr unterschiedlich vom Temperament oder auch den "Ansprüchen" an den Hund- dann wär Randy ganz schön zwiegespalten! Er weiß aber genau, was bei wem geht und was nicht! Er macht z.B. mit meinem Mann gern Zergelspiele, mit mir ned so...bei körperlichem Spiel isses genau anders rum. In der Grunderziehung ziehn wir am selben Strang( na gut, an ein paar Kleinigkeiten muss ich meinen Göga hin und wieder erinnern ;) ), aber er geht z.B. bei mir viel besser an der Leine als bei ihm, seitdem ich bei Hundebegegnungen entspannter bin, ist er da auch ruhiger.
Ich würd eher sagen, dass man beim Hund sofort bemerkt, wie der Halter im Moment drauf ist, also gefühlsmäßig. Natürlich beeinflussen wir als Halter und auch die Umwelt zum Teil den Hund, aber er ist auch ein Individuum und grad der Briard eben auch eins mit eigenem Kopf ;).

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 6. Jul 2013, 08:44
von m Ario
Morgensen ,

Okay ..... soweit klar . Meine Aussage das ein Individuum sich entspechend der Häufigkeit und Intensität der einwirkenden Reize
enwickelt , stammt nicht von mir. Nachzulesen bei Pawlow , Forschungen zu Tierverhalten.

Kinder lernen sprechen ,wenn sie permanent auf sie einwirkenden (Sprach)reizen ausgesetzt sind ( "Nachplappern " umschreibt das wohl am besten),
unsere Hundeerziehung basiert auf den gleichen Grundlagen. Hund lernt ( entwickelt sich) wenn man häufige Wiederholungen verwendet.
Die Zeit bis Resultate zu beobachten sind , hängen vom Charakter des Individuums ab. Deshalb ja auch " Individuum"

Das setzt vom Hundeführer die Bereitschaft vorraus, seinen Hund in der Ausbildung zu beobachten und für sich die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen,
um das beste Erziehungsresultat zu erzielen. Charakterliche Eigenschaften werden dann verstärkt oder unterbunden ,je nach Ausbildungsziel.

Das setzt aber immer (An)reize vorraus , deren Intensität dann das Ergebniss präsentieren.

Aber ... wenn so einfach wäre ..... wäre Martin Rütter arbeitslos .

MANN kennt das , wenn uns Frauen nur lange genug weichkochen dann ..... ?? lässt MANN mal "zufällig" die Visacard zu Hause liegen :mrgreen:

In diesem Sinne ..... Grüße

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 6. Jul 2013, 13:34
von Karin
Ich glaube auch, dass Hunde, die eine sehr gute Beziehung zu ihrem Halter haben auf dessen Stimmung reagieren. Spiegeln würde ich nicht sagen, weil Hunde ihren Haltern auch mal aus dem Weg gehen, wenn dieser nicht gut drauf ist. Halter ohne enge Beziehung zu ihren Hunden haben sicher keinen Einfluß auf diese und deren Hunde machen was sie wollen. Sie folgen dann eher ihren Instinkten und Erfahrungen. Man kann sicher durch Erziehung Verhaltensweisen fördern oder unterdrücken und somit den Hund oder das Kind versuchen zu formen. Aber man hat ja auch herausgefunden, dass z.B. die Konzentration von Testosteron wesentliche Verhaltensweisen beeinflussen. Deshalb verrsuchen ja auch eine Menge von Haltern ihre Rüden zu kastrieren. Dabei geht es nicht immer nur um die Verhinderung der Fortpflanzung. Beim Menschen ist ja inzwischen auch nachgewiesen, dass es Straftäter gibt, die ab einem definierten Hormonspiegel besonders reagieren und damit nicht mal heilbar sind. Das ist sicher nur die Spitze vom Eisberg. Wir wissen auf diesem Gebiet sicherlich noch nicht so viel, um sagen zu können, welche chemischen Abläufe zu Reaktionen (Hund oder Mensch) führen. Wir haben ja auch herausgefunden, dass kleinste Parasiten große Tiere zu abartigen Dingen bringen. Die Grundanlagen unserer Hunde sind da und diese können wir nicht ändern. Wir können nur angemessen damit umgehen. Ein von Grund aus ängstlicher Hund, der das schon von seiner Mutter geerbt hat, wird eventuell nie ein großer Raufbold sein. Dazu muss er sicherlich nicht nur das Verhalten seiner Mutter übernehmen. Das soll keine Entschuldigung für schlechte Erziehung von Hunden sein. Es gibt aber auch unabhängig von den Charaktereigenschaften des Halters Hunde, die sich leicht (wie im Selbstlauf) oder schwer erziehen lassen Hunde. Z.B. stammen alle unsere Hunden ja von Wölfen ab, aber reine Wölfe können von Menschen nur schwer erzogen werden und behalten immer einen Teil Eigenschaften, die sie niemals ablegen werden. Das gilt auch, wenn sie schon nach der Geburt von der Mutter entfernt werden.

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 6. Jul 2013, 16:10
von AgilityBriards
Keine Ahnung was Martin Ruettner ist, so es geht scheinbar auch ohne :twisted:

Natuerlich beeinflusst der Halter den Hund! Aber der Hund bringt ein angebohrenes verhalten mit. Beispiele, ohne Jagd/Hueteinstinkt kannste so viel du willst hueten trainieren... wird nie was ! Oder "Drive" kannst du nicht antrainieren. "Angstbeisser" werden nie einen starken standfesten Charakter haben.

Hier ein guter artikel ueber die beeinflussung vom Halter (leider in english) !

http://www.usdaa.com/article.cfm?newsID=2370



Thomas

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 7. Jul 2013, 10:51
von m Ario
High Thomas,

übrigens ....
der Martin Rütter ist die letzte Instanz vor der völligen Verzweiflung mancher Hundehalter .......... mehr auf VOX- TV.
In USA zu empfangen ?

Also , ein " Angstbeisser " wird keinen Standfesten Charakter bekommen ?? .....mmh wenn ich die Angst verursachenden Reize ausschalte, was dann ?

Wenn nur lange genug darauf eingewirkt wird ,im Umfeld und Umgang, den Hund im Selbstbewusstsein zu stärken ,sollte auch das
in den Griff zu bekommen sein. Hierbei kommt wieder die Intensität der dabei aufgenommen Reize ins Spiel. Wenn der Hundehalter natürlich die Ursache nicht
erkennt und die Wirkung falsch interpretiert ( kleiner Hund wird auf den Arm genommen ,wenn sich großer Hund nähert, um dann auf Herrchens Arm von
oben zu pöbeln !! ) gehts bei häufigeren Wiederholungen, dieser Art von Begegnungen zweier Hundehalter, naturgemäß in die " Hose" . ...iss so !!

Also immer schön locker bleiben :D

P.S Über dieses Thema läst sich vortrefflich diskutieren !! Weiter so !


Grüße

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 7. Jul 2013, 16:22
von AgilityBriards
Vielleicht auf einem der 400 sender ... aber auf meinem fernseher laufen nur bluray discs, habe eine abneigung fuer normales fernsehen und auch eine abneigung gegen alle die fernseh experten :lol:
m Ario hat geschrieben:
Also , ein " Angstbeisser " wird keinen Standfesten Charakter bekommen ?? .....mmh wenn ich die Angst verursachenden Reize ausschalte, was dann ?

Wenn nur lange genug darauf eingewirkt wird ,im Umfeld und Umgang, den Hund im Selbstbewusstsein zu stärken ,sollte auch das
in den Griff zu bekommen sein. Hierbei kommt wieder die Intensität der dabei aufgenommen Reize ins Spiel. Wenn der Hundehalter natürlich die Ursache nicht
erkennt und die Wirkung falsch interpretiert ( kleiner Hund wird auf den Arm genommen ,wenn sich großer Hund nähert, um dann auf Herrchens Arm von
oben zu pöbeln !! ) gehts bei häufigeren Wiederholungen, dieser Art von Begegnungen zweier Hundehalter, naturgemäß in die " Hose" . ...iss so !!

Also immer schön locker bleiben :D

P.S Über dieses Thema läst sich vortrefflich diskutieren !! Weiter so !


Grüße
Ja du kannst es sicherlich unterdruecken , wie auch der Jagdtrieb ... aber irgendwann kann das wieder hervorkommen. SO Jagdtrieb kannste umleiten (ausnuetzen fuer hueten oder agility), aber einen angstbeisser kannst du nie im umgang mit menschen voll vertrauen....

.... und genau darum habt ihr ein verhaltenstest in der zzl (und wir hier muessen auf gute Zuechter setzen :twisted: ) ...

Thomas

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 7. Jul 2013, 19:56
von m Ario
Ja...sicher auf gute Züchter setzten ist das eine ... Aber ich denke das Verhaltenstests immer nur die momentane Situation
darstellen,deswegen sollte diese Art von Wesensdarstellungen nicht überbewertet werden. Da ich kein Züchter bin ,
kann ich in diesem Fall nur meine Meinung als " Kunde " wiedergeben .

Bei Junghundetests an denen wir bisher teilnahmen , gab es immer !! Abweichungen im Detail der Beurteilungen.
Unsere Auffassung zur Beurteilung im Wesen unterschied sich ab und an mal von der Beurteilung der Richter. Natürlich alles
subjektive Maßstäbe unsere seits. Aber .....

...... in der späteren Entwicklung und Erziehung war erkennbar , das unsere Auffassung von der Testbeurteilung nicht ganz falsch war.

Aber wie gesagt ,alles subjektiv .

und heute sind die beiden genau das was wir so lieben an ihnen ...... richtige Briard`s


Grüße

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 9. Jul 2013, 18:26
von AgilityBriards
gute Zuechter habe ich nur erwaehnt weil hier gibt es keine Zuchtzulassung, so als Kunde...

und ja Verhaltenstest ist nur eine Momentaufnahme und kann trainiert werden, aber denke auch dass es hunde mit schwachem charakter abhaelt eine Zuchtzullasung zu machen weil der aufwand doch sehr gross werden kann !

Beurteilung kann ab und zu spassig falsch rauskommen. Beispiel die Mutter meines Ozzy (Dela, Vogue of the Coastline) war vor einigen Jahren in Frankreich (wurde selektiert), anyway sie war ueberhaupt nicht trainiert fuer den verhaltenstest. so als der "Mann mit erhobenem stock" auf sie los ging, hat sie das nicht als bedrohung angeschaut, vielmehr hat sie die Schafe gesucht :roll: .... hat diesen Punkt nicht bekommen, aber trozdem den verhaltenstest klar bestanden :mrgreen:

So was ich eigendlich von beginn sagen wollte...

Es ist eine Mischung von was dem Hund in die wiege gelegt wurde und wie der Hund erzogen wurde.
Nochmals Beispiel Ozzy, habe Nie mit ihm den umgang mit Kindern trainiert (Ich bin kein Kinderfan :twisted: ), trotzdem ist er "bombproof" mit Kindern!
Anderes Beispiel wir sind einmal an einem Hundestrand von einem AmStaff angegriffen worden. Staffi hatte einen Stachelwuerger am Hals und sein besitzer hat wie ein *Gangbanger* (Tatoos und "wife beater shirt") ausgeschaut......

Thomas

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 10. Jul 2013, 07:03
von ravelblond
Verhaltenstests sind natürlich übbar...
Aber auch , wenn beide Elternteile absolut sicher und freundlich sind , wird niemals der ganze Wurf dieses Verhalten zeigen.
Ich sehe es im Moment hier gerade wieder selbst.
Meine Welpen sind jetzt 5 Wochen alt und so langsam kann man hier die verschiedenen Charaktere beobachten..
Da gibt es den freundlichen Spassmacher , der sich aber beeindruckt zeigt , wenn der Hubschrauber angeknattert kommt...
Den " hirnlosen Draufgäger " , der alles erkundet , aber auch schnell Alarm gibt.
Den ruhig dominanten .Er tritt nur in Aktion , wenn es sich lohnend erscheint...u.s.w.
Die Kunst des Züchters liegt darin , die Welpen zu den passenden Menschen zuzuordnen...
Dabei gilt nicht das Motto " gleich und gleich gesellt sich gern "

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 10. Jul 2013, 10:41
von Zazou
Mich würde mal von den Züchter interessieren, welche Welpenkäufer sie für ängstliche, unsicher Welpen aussuchen, die vielleicht mal zu Angstbeißern oder Problemhunden werden können. Selber werden sie sich solche Hunde doch bestimmt nicht behalten.

LG Ingrid

Re: Hunde spiegeln den Charakter des Halters ???

Verfasst: 10. Jul 2013, 11:14
von Pricibilla
Bei mir geht ein unsicherer, ängstlicher Welpe in erfahrene Hände. Bei richtiger Führung kann man das in den meisten Fällen in die richtigen Bahnen lenken. Das Züchter keinen unsicheren Welpen behalten, halte ich für ein Gerücht. Ich selber habe von meiner Züchterin unsere Piccina als sehr unsichere Hündin bekommen, da ich schon Erfahrungen mit einem unsicheren Briardrüden hatte. Ich habe sehr viel mit ihr gearbeitet, sie vertraut mir blind und sie ist an ihren Aufgaben gewachsen. Piccina ist heute so cool und souverän, sie führt das Rudel. Ariva habe ich aus meinem ersten Wurf als sehr unsichere Hündin behalten. Auch damit habe ich hart gearbeitet und ihr Selbstvertrauen gestärkt. Man merkt ihr heute nichs mehr an. Obwohl sie immer noch kein Held ist. Aber das muss sie auch nicht. Sie kommt zurecht und ist keine Schißbuchse mehr. Ich bezweifel allerdings,ob sie mal in Piccina's Aufgaben übernehmen kann, wenn die mal nicht mehr ist. Dann wäre da noch Dagfari, auch sie war eine sehr unsichere Hündin die ich behalten habe. Auch hier zeigt sich, das ihr Selbstbewußtsein stätig größer wird durch meine Arbeit mit ihr und ihr traue ich auch zu, mal Piccina's Aufgaben zu übernehmen. Ich möchte noch anmerken, da ich ja mit ehemals sehr unsicheren Mädel's züchte, kann ich nicht sagen, das die Würfe mit ihnen nur unsichere Welpen hervorgebracht haben. Man hat in jedem Wurf mal einen dazwischen. Aber ich denke, das man das auch in Würfen hat, wo die Hündin von Anfang sehr selbstbwußt war. Geborene Selbstbewußte oder antrainierte Selbstbewußte spielt keine Rolle. Wichtig ist, das die Hündinnen selbstbewußt ihren Wurf großzieht. Zeigt sie dabei Unsicherheiten, das färbt wohl auch auf die Welpen ab.