Lange Haare oder kurze Haare, Arbeitslinie oder...??

[KimbaBatida]

Hallo,

also ich bin leider nicht ganz im Zuchtthema drin, habe mir vieles durchgelesen (Geschichte des Briards und co) aber trotzdem fehlt mir noch viel Wissen das ich gerne hätte. Es gibt ja eher kurzhaarige Briards wie meine und langhaarige wie z. B. Beppo den ich vor kurzem kennenlernen durfte. Ich persönlich finde ja die langhaarigen super und es schade das Kimba keine keinen langen Haare bekommen hat. Nicht das sie mir nicht ungemein gut gefällt, aber bisschen länger hätten die Haare schon sein können.

Hab gehört das die langhaarigen wohl eher die Arbeitslinien sind......hmmmm, dann wird der nächste auf jeden Fall so sein. Der Briard ist zum Glück kein Modehund geworden und ich steh total auf die alten Linien, nicht nur beim Briard, auch ganz besonders bei den Pferden. Möchte immer Briards haben die den alten Arbeitslinien entsprechen, nicht nach der Mode gehen. Wonach muss ich da gucken??? Habt Ihr da Tips für mich???

MIr ist es auch wichtig das die alten Verhaltensweisen erhalten bleiben wie hüten, aufpassen, Fremden gegenüber misstrauisch sein usw.

[Hedi]

Ich bin zwar auch nicht im Thema Zucht bewandert, kann mir allerdings vorstellen, dass eher die Kürzerhaarigen aus Arbeitslinien kommen. Die langen Haare kamen ja erst durch gezielte Zucht - die ja leider immer häufiger nur auf Äußerlichkeiten ausgerichtet ist
Was würde es auch einem Schäfer nützen, wenn er seinem Hund täglich fünf Filzknoten und zwanzig Kletten rausbürsten muss - also so ein Jasperfell
Ist aber wie gesagt nur Theorie, ich lass mich gern eines Besseren belehren.

[KimbaBatida]

Ja das hatte ich mir eigentlich auch so gedacht, bis mir jemand was anderes erzählt hat, also der war der Meinung die langhaarigen Briards stammen von den alten Arbeitslinien ab. Klar, früher hat sicher keiner Bock aufs Bürsten gehabt, da mussten die Wuffels funktionieren und das Fell musste sie vor der Kälte, Wärme, dem Wind und co schützen. Lang ist da m. E. eher hinderlich. hmmmmm.

Weiss jemand was genaueres???

[Lottikarotti]

Also ich kann das so nicht bestätigen. Arbeitslinien in dem Sinne gibt es bei den Briards garnicht, wenn man das mit Gebrauchshunderassen vergleicht. Man kann mit nahezu jedem Briard arbeiten, manche sind eben triebiger wie Andere und das ganz unabhängig vom Fell.
Sicher gibt es ein paar Züchter die mit ihren Hunden "arbeiten", ob die meissten davon langhaarig sind ?! Mh.....
Der Trend geht auf der Ausstellung mehr zum vielfelligen Briard finde, von daher wirst du bestimmt das passende finden
Ich hatte Glück......Kurzhaarbriard

st.peter ording 2012 088.JPG

[Enie]

ich hatte es auch so in Erinnerung, dass der "ursprüngliche" Briard kurzhaarig ist. Hätte es mir ebenso erklärt, dass es ziemlich ungünstig ist, dass die Hunde mehrmals in der Woche gekämmt werden müssen. Und eigentlich ist das typische Fell doch eher hart und "ziegenähnlich" ohne viel Unterwolle.

Betty hat auch ziemlich kurzes Fell (ähnlich wie Amy) und wir sind da ebenfalls sehr froh drüber abgesehen von der Arbeit beim Kämmen (1 mal alle 4-6 Wochen ohne starke Filzbildung) finde ich es optisch sehr ansprechend.
Aber da sind Geschmäcker ja zum Glück verschieden. Und wenn es mal ein langhaariger Briard wird, wird es trotzdem der schönste Hund der Welt sein

[halloweenchen]

ganz sicher sind die langhaarigeren vertreter nicht die, die nach arbeitslinien gezüchtet wurden, sondern für ausstellungen und schönheit.

ich glaube schon, dass es in der brie-zucht unterschiedliche "zuchtansätze" gibt:
gesunde/freundliche "allewelts-briards"
ausstellungsbriards (je nach aktueller mode, mit kürzeren schnauzen, längeren haaren, weniger "langen" körpern (vom rechteck in richtung quadrat)
besondere farben-briards - in europa war da die "grau(blau)welle" einige zeit recht stark, in USA gibt es die bries "fauve mit schwarzem sattel"/zweifärbige bries
...

ob's im moment noch immer so ist weiß ich nicht. ich habe mich in den letzten jahren immer weniger mit dem thema beschäftigt. aber grad wenn's um die optik ging, wurde weniger auf die genvielfalt und mehr auf enge zuchtlinien erfolgreicher hunde geschaut. DAS ist der teil, mit dem ich am wenigsten kann. so groß ist der genpool beim briard eh nicht und dann versteh ich nicht, dass es jahre gibt, in denen ein handvoll rüden sich das "deckgeschäft" unter einander aufteilten, nur weil sie grad im modetrend lagen.

[Ness]

Huhu,

ich glaube, dass das primär am Züchter liegt, worauf er Wert legt. Einen gewissen Einfluss haben Züchter schon was Temperament und Felllänge betrifft. Bei der Auswahl der Deckpartner könnte man schon darauf schauen, könnte ich mir vorstellen. Insofern gibt es glaub schon ruhigere und weniger ruhigere Linien. Die einen fokussieren bei der Zucht vielleicht einen umgänglichen Familienhund und die anderen einen mit großem Arbeitswillen, überspitzt formuliert. Ich kann nur sagen, Beppo ist ausreichend mit Temperament gesegnet und er will was tun. Er hat so viel Freude, zu lernen und mit uns zu arbeiten. Während die weniger temperamentvollen Briards, die ich kenne, vom Wesen her viel ruhiger sind. Ich kenne aber jetzt auch nur einen begrenzten Ausschnitt aus der Briardszene. Letztlich ist ein sehr temperamentvoller Hund etwas herausfordernder als vielleicht ein Hund mit weniger Temperament und vielleicht gibt es deswegen beim Ziel "umgänglicher" Familienhund Abstriche beim Temperament? Keine Ahnung, ist nur eine Vermutung. Beppo ist ja trotz Temperament ein super umgänglicher Familienhund, der aber definitiv arbeiten will. Er hat jedenfalls viel Fell und von seinen Vorfahren sind viele "arbeiten" gewesen, Personenschutzhund, Flächenschutzhund, Schafe hüten, Therapiehund etc. Ich hätte Fellllänge und Arbeitswilligkeit in der Familie eher dem Zufall zugeschrieben oder soll der umgängliche Familienhund mit weniger Temperament auch pflegeleichter beim Fell sein? Ebenfalls nur eine Vermutung.

[Enie]

Ich hätte Fellllänge und Arbeitswilligkeit in der Familie eher dem Zufall zugeschrieben oder soll der umgängliche Familienhund mit weniger Temperament auch pflegeleichter beim Fell sein? Ebenfalls nur eine Vermutung.

ich hatte das mit den Arbeitslinien eher so verstanden, dass die "typischen" Hüte- und Herdenschutzaufgaben gemeint sind und es praktischer ist, ein robustes Fell zu haben als ein pflegeintensives, wenn der Hund auf der Weide ist bei den Tieren

[Ness]

Sollte man meinen. Klingt auf jedenfall logisch. Ich kenn es aktuell in unserem Fall nur eben andersrum. Ich kenne zwei Züchter, die einen mit temperamentvollen, arbeitswilligen, langfelligen Briards und die anderen mit dem Ziel felltechnisch unaufwändige, ruhige Familienbriards zu züchten.

[halloweenchen]

Sollte man meinen. Klingt auf jedenfall logisch. Ich kenn es aktuell in unserem Fall nur eben andersrum. Ich kenne zwei Züchter, die einen mit temperamentvollen, arbeitswilligen, langfelligen Briards und die anderen mit dem Ziel felltechnisch unaufwändige, ruhige Familienbriards zu züchten.

so habe ich das noch nie gehört/gelesen. wofür sollte man bei arbeitsbriards "langes fell" dran züchten??? ich kenne keinen hundesport und keine schaf-arbeit und keine hunde-hilfsarbeit (rettung-, such-, therapie-hunde) bei denen langes fell von vorteil wäre. ganz im gegenteil - wenn man viel mit ihnen arbeitet, stoßen sie sich ihr fell ab und verfilzen es (durch suchgeschirr, geländesuche, ...), dass es niemals gleichmäßig lang und "schön" wird.

als bries noch an der herde arbeiteten, wurden sie - wenn das fell zu lang und zu filz war, mit den schafen mitgeschoren...

[Ness]

Das war vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass das Ziel langes Fell ist, aber dass diese besagten Hunde eben langes Fell haben. Ob das in dem Fall absichtlich so gezüchtet wurde oder nicht weiß ich nicht.

[halloweenchen]

Ich kenn es aktuell in unserem Fall nur eben andersrum. Ich kenne zwei Züchter, die einen mit temperamentvollen, arbeitswilligen, langfelligen Briards und die anderen mit dem Ziel felltechnisch unaufwändige, ruhige Familienbriards zu züchten.

welche züchter meinst du? vor allem den mit den ruhingen bries? solche linien suche ich immer wieder, da für den eher städtischen bereich (zu dem unser dorf immer mehr wird) ruhige bries von vorteil sind ;-)
züchtet der züchter mit den tempramentvollen langhaarigen eher schwarze? da würden mich die linien interessieren, die dahinter stehen. die verfolge ich nämlich gerne zurück

[Ness]

Ich habe dir eine PN geschickt mit den Zuchtstätten

[Thomas]

Gerade auf FB gesehen. Müsste ohne Registrierung zu sehen sein.

https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =3&theater

https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =3&theater

[halloweenchen]

Gerade auf FB gesehen. Müsste ohne Registrierung zu sehen sein.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =3&theater
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kurzum - der alte Briard hatte deutlich kürzere Haare als unsere heutigen Fellnasen.
Danke, dass du uns auf die Bilder aufmerksam gemacht hast. Finde so alte Rassefotos immer wieder spannend - und teilweise erschreckend, was aus Hunderassen über die Jahre wird.

[KimbaBatida]

Ja leider passen sich die Züchter der Nachfrage an, alte Rassen mit all ihren Macken, also wenn man es denn so nennen kann (also kurzes Fell weil praktisch für Arbeit im Freien, Fremden gegenüber misstrauisch usw, geht gar ned, braucht heut keiner mehr usw) Ich steh ja mehr auf die ursprünglichen Briards, aber nur vom Charakter her, ich hätte dazu gern längeres Fell. Tja, so ist es, die Menschen wollen sich ihre Lieblingstiere so formen wie sie es gerne hätten. Eine Schande, aber ich kann mich da nicht ausschliessen .

Aber mir ist der Charakter wichtiger als die Länge der Haare, also das ursprüngliche, so wie Kimba, die mag keinen anderen ausser ihrem Rudel, der Rest der Welt könnte sofort untergehen wenn es nach ihr ginge, die Hauptsache ist, das wir da sind. Das finde ich toll!!! Leider wollen die meisten einen Familienhund der mit allem und jedem gut Freund ist. Die alten Briards werden auf kurz oder lang aussterben fürchte ich.

[halloweenchen]

Leider wollen die meisten einen Familienhund der mit allem und jedem gut Freund ist. Die alten Briards werden auf kurz oder lang aussterben fürchte ich.

ja, so habe ich das bis vor ein paar Jahren auch gesehen. Aber diese Sicht der Dinge ist nur sinnvoll, wenn du am Land wohnst und viel platz um dich herum hast. Je enger die Siedlungsgebiete werden, desto schwieriger wird es, mit "alten Briard-Charakteren" dort zu leben. Ich wollte es auch nicht wahr haben, aber es ist leider so...
Meine Erfahrung zeigt auch, dass "Blondies" überhaupt ein Magnet für Mitmenschen sind. Da ist's ganz schlecht, wenn sie nicht friedlich sind. Bei meinen Schwärzlingen hielten die meisten von sich aus Abstand ... trotzdem ist das Leben mit Ihnen bei höherer Bevölkerungsdichte einfacher, wenn sie Menschen mögen und nicht jeden als Feind und Eindringlich betrachten.

[Lottikarotti]

Leider wollen die meisten einen Familienhund der mit allem und jedem gut Freund ist. Die alten Briards werden auf kurz oder lang aussterben fürchte ich.

Ich finde es eigentlich schade das es so ist. Es gibt doch genügend Rassen die besser passen als Familienhund. Warum muss an einer einst so robusten und charakterstarken Rasse so lang rumgezüchtet werden, bis sie in unsere Welt passt ?! Warum können es keine Spezialisten bleiben, die nur in wenige Haushalte wirklich gut passen !? Bis zu einem gewissen Grad kann man das ja auch tun, aber einen Beardie aus einem Briard zu machen das finde ich echt mehr wie Schade !
Ich habe auch so eine Maus hier deren Welt nur toll ist wenn sie in Ruhe gelassen wird und bei ihrer Familie sein darf. Mehr braucht sie nicht um glücklich zu sein ! Wenn man selbst damit umgehen kann, Hundeverstand hat und ihr klare Regeln gibt, dann sind das die tollsten Hunde ever !
Sie braucht keinem Fremden auf den Schoss kriechen........Und sie hat auch noch beim Fell nicht so oft hier geschrien PERFEKT

[halloweenchen]

Warum können es keine Spezialisten bleiben, die nur in wenige Haushalte wirklich gut passen !?

dann würden aber kaum mehr welche gezüchtet und der genpool würde wieder gegen null gehen.

auch zu bedenken, wieviele menschen mit dem "ur-briard" in unserer heutigen welt nicht zu recht kommen.

Sie braucht keinem Fremden auf den Schoss kriechen........

zum glück gibt's ja auch noch was dazwischen

[Lottikarotti]

Natürlich gibts dazwischen auch noch was, war ja auch extra überspitzt formuliert.
Wenn ich bedenke wieviele Züchter es gab als ich den ersten Züchter suchte......
Ich finde die Entwicklung des Briards nicht so gut. Das ist aber meine persönliche Meinung.