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Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 25. Apr 2018, 20:44
von Aloha
Aloha liebe Fellnasenfreunde,

ich bin traurig, so richtig traurig... :cry:

Wieder musste ich heute lesen, dass ein Briard über die Regenbogenbrücke gehen musste... 9 Jahre jung. Wieso und weshalb weiß ich bisher nicht. Aber es stimmt nachdenklich...

Auch unsere Chilli, 10 Jahre alt, fängt beständig an zu kränkeln. Durchfälle, Würgen/Erbrechen, Futterunverträglichkeit und dass in unregelmäßigen Abständen.
Ihr Vater hieß "Bruno"/ internationaler Champion, Zuchtrüde, gestorben mit gerade einmal 11 Jahren. Ihre Mutter "Lundi", Zuchthündin, gestorben mit 10 Jahren. Beides Zuchttiere eines "renommierten" Clubs und von meines Erachtens verantwortungsbewussten Züchtern. Dieses soll nur als Beispiel dienen und kann auch so belegt werden.

Dieses Forum besteht seit Anfang 2011. Seitdem beschäftigen Daniela und ich uns intensiv mit der Rasse Berger de Brie. Also quasi Anfänger zu manch anderen.
Aber trotzdem nicht ganz unwissend... ;)

Trotzdem habe ich in dieser Zeit den Eindruck gewonnen, dass unsere Fellnasen immer früher sterben. Ich hoffe, dass ich mich da richtig irre. Aber es sieht wohl nicht so aus... :cry:


Da werden viele Fragen aufgeworfen:

- Wie hoch ist die derzeitige durchschnittliche Lebenserwartung eines Briards und wie kann man das ermitteln?

- Gibt es Probleme mit dem Inzuchtkoeffizienten?

- Gibt es Beschwerden/ Erkrankungen/ ggf. Todesursachen welche belegt sind und gehäuft vorkommen?


Mal ganz ehrlich... Ist der Briard vor 150 Jahren auch schon gegen den Laternenmast oder Baum gelaufen, weil ihm der Pelz über den Augen hing??!


Diese Fragen interessieren mich brennend...

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 25. Apr 2018, 23:23
von Piroschka
In der "Netten Briardgruppe" auf Facebook mit über 1500 MItgliedern kommen ja auch regelmäßig Todesnachrichten. Dort habe ich aber den Eindruck, dass doch relativ viele Hunde ein Alter von 11-12 Jahren erreichen, in Ausnahmefällen auch älter. Natürlich gibt es mindestens genauso viele, die nur 9-10 Jahre werden und die tragischen Fälle, die schon vorher eine schwere Krankheit bekommen und viel zu früh gehen müssen. Eine Statistik führe ich natürlich nicht. Das ist nur mein persönlicher Eindruck, meine Erinnerung, in der ich mich auch täuschen kann.

Interessant finde ich, dass es unter den Schondrahunden einige Methulsalems gibt. Die Gene sind also recht wichtig. Den Inzucht-Koeffizienten kann ich nicht beurteilen - bin kein Züchter.

Dass ältere Hunde öfters mit Verdauungsproblemen zu tun haben, ist wohl keine neue Erscheinung.Die Senior-Futtersorten sind ja fest etabliert.
Ich wünsche eurer Chilli noch ein paar gesunde Jahre!

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 26. Apr 2018, 19:14
von Palatin Du Rhin
Erstmals, alles gute für Chilli
Ich kann es so eigentlich nicht bestätigen-- (aber ja-- Züchter sind manchmal Idioten.. nehmen nur Champions) da ist die Welt klein.
Wieviele Jahre erwartest du-- ich gehe von 12-13 max. aus.
Weiter glaube ich, dass das Alter vor allem von der Mutter bestimmt wird-- Mitochondrien.
Natürlich gibt es auch zwischendurch "Unfälle" wie Magendreher oder doofe Entzündungen durch Zecken usw, aber auch ja:-- einige sterben früher- an irgendeinem blöden Tumor oder sonst was.
Zu Brownie kann ich nur sagen: Papa steht nun mit fast 14 Jahren sehr gut da-- Mama?? welche mir wichtiger wäre-- leider Kontakt abgebrochen.
Allgemein-- die großen Hunde haben es etwas eiliger im Leben.
LG Gunter

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 26. Apr 2018, 19:23
von Anke
Hallo,

vor ungefähr 20 Jahren hat ein Züchter, der nicht mehr lebt eine Erhebung der Lebenserwartung (mittels Fragebogen) gemacht. Damals lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei ca 12 Jahren (wenn ich das richtig im Hinterkopf habe). Erst neulich habe ich mir überlegt (gleicher Gedanke) , das man tatsächlich wieder so eine Erhebung machen könnte. Ich beobachte so viel es geht. Die Australian Shepherds (dort habe ich mich an der Umfrage beteiligt, die sehr ausführlich war) zeigen kontinuierlich eine sinkende Lebenserwartung auf. Sie liegt bei den Shepherds inzwischen im einstelligen Bereich :-( . Hauptgrund ist der zunehmende Krebs. Das trifft nicht nur Rassehunde. Das trifft alle Hunde. Der Unterschied liegt eher in der "Kontrolle darüber" - der Möglichkeit etwas "einer Rasse" zuzuordnen. Bei Mischlingen wird fast alles immer irgendwelchen "Umständen" zugeordnet . Bei Rassen wird nach der Zucht gefragt. Der Genpool von Rassen ist ein begrenzter Raum. Je weniger eine Rasse gezüchtet wird, umso kleiner ist der Genpool . Jahrzehntelange reine (!) Linienzucht- überwiegend nach Schönheitsidealen - hat dazu geführt. Fehler sind vor 2 Jahrzehnten gemacht worden. Da wurde unnötig der eh schon nicht große Genpool weiter eingeschränkt. Da wurden Hunde nicht zugelassen weil sie dem Schönheitsideal nicht entsprochen haben. Da wurde kein Generhalt betrieben. Generhalt findet aus meiner Sicht der Dinge am besten statt, wenn man möglichst viele unterschiedliche (natürlich immer von Stammbäumen und Kontrollen und Untersuchungen ) begleitete Zuchtstrategien zulässt. Die Shepherds lassen das zu. Immer schon. Sie haben auch einen größeren Genpool. Hilft nicht, was die Lebenserwartung angeht. Das geb ich zum Denken mit.... Der Inzuchtkoeffizient ist wichtig für die Rasse, aber augenscheinlich nicht verantwortlich für die Lebenserwartung.

LG Anke

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 26. Apr 2018, 21:54
von halloweenchen
ich habe nicht das gefühl, dass briards immer kürzer leben.
für mich ist für briard, schäfer und co. 10-12 jahre üblich. und das schon seit ewig.
grad bei den bries gibts immer wieder metusalems - und dann gehen einige davon aus, dass das "üblich" ist.

und ja, überdurchschnittlich viele hunde von gaby e. (aktuell u.a. schondra-hunde) werden/wurde immer schon recht alt.
meine halloween war eine ausnahme - aber sie war immer schon "schnell unterwegs" - sie hat ihr leben in verkürzter zeit gelebt. sie hatte krebs - einen sehr bösen, der sie mir innerhalb weniger woche nahm...
ylvas mama (madeline bzw. jetzt hope) ist jahrgang 2005 und noch immer gut drauf. sie wirkte so jugendlich, dass sie zuerst viel jünger geschätzt wurde, bis man erkannt, wer sie überhaupt ist. - und so hoffe ich, dass ylva diese gene von ihrer mama mitbekommen hat. vom wesen her ist sie eine kopie ihrer mama :)

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 26. Apr 2018, 23:40
von Norbert
Die durchschnittliche Lebenserwartung des Briard wird nach meinem Wissen mit 10 -12 Jahren angegeben.
Diese Zeitspanne wird nirgendswo garantiert.
Viele Faktoren (auch eine gute Zuchtstätte) spielen sicher eine Rolle dabei.
Mein erster Briard wurde krankheitsbedingt nur 9 Jahre alt.
Hat auch mich nachdenklich gemacht.

Glaube fest daran, etwas dafür tun zu können dass „Fredo“ ein höheres Alter erreicht.
Achte bewusster auf seine Ernährung.

Er bekommt zum Beispiel... anders...
>>Reste von unserem Essenstisch, gek. Kartoffeln mit n' Löffel Öl verfeinert,
-Nudeln, -Reis, Joghurt, viel frisches Obst, Rindfleisch/-Knorpel, hochwertiges Trockenfutter,
Kauröllchen mit Muschelextrakt als Lecker, viele Sorten Trockenfisch als Lecker und >>>> nichts vom Schwein!<<

Nachteilig dabei... sein Gewicht (40 bis 43 Kg) habe ich immer noch nicht im Griff. :oops:
Und dass obwohl er täglich lange Strecken intensiv am Fahrrad bewegt wird
und auch sonst gefordert wird. (geistig/ spielerisch )
Auch seine gesamte Pflege, Medizinische Behandlung und Vorsorge nehme ich bedeutend ernster.

Norbert mit Fredo und Molli

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 8. Mai 2018, 06:33
von Lottikarotti
Uns kommt es so vor denke ich weil es einfach schneller und besser die Runde macht, von Todesfällen. Denke ich ?!
Mein Gaby Hund Lotti wurde ja auch 14,5 Jahre....Zufall ?! Keine Ahnung........

Ich würde mir wünschen das die Züchter etwas rigoroser vorgehen und Hunde aus der Zucht nehmen die nicht gesund sind !
So wird ja auch bei einem Züchter weiter gezüchtet wo die Hündin einen Dreher überlebte. Find ich scheisse !!! Gottes Glück wurde sowas auch öffentlich auf der Homepage geschrieben, somit würde der Züchter für mich hinten runter fallen !
Bei Anderen bekommt man es aber nicht mit. Wenn dann nur hintenrum........Die Quittung bekommt man dann evtl irgendwann mal ?!
Berner zb werden im Schnitt nur noch 6-7 Jahre, fast alle dort sterben früh an Krebs. Die Briard ist noch recht robust aber ich glaube wenn so weiter gemacht wird dann geht das mehr und mehr verloren ?!
Ich hoffe es nicht.......
Ich denke 11-12 Jahre wird der Briard in etwa alt und das halte ich für normal für einen großen Hund. Sicher hätten wir sie gern alle viel länger :roll:

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 8. Mai 2018, 18:30
von THW-Fan
Moin ihr Lieben!

Lange habe ich überlegt, zu diesem Thema etwas zu sagen. Es gehen mir soviele Gedanken im Kopf herum, dass mir schwindelig wird. Jasper ist unser dritter Briard und unser fünfter Hund. Keiner der ersten drei Fellnasen ist an Altersschwäche gestorben. Die Gedanken, die wir uns hierzu machen und gemacht haben sind/waren vielfältig. Hätte man eher was bemerken müssen, ab wann ist ein verändertes Verhalten/Wesen altersbedingt bzw. anderweitig ursächlich auffällig bzw. unnormal oder habe ich mit einem Rassehund den besseren/gesünderen Part, weil es Richtlinien/Auflagen gibt, erwählt?
Neben dem Briard war ich früher ein IW-Fan, da aber keiner, den wir kannten 8 Jahre oder älter wurde, ist die Wahl damals auf den Briard gefallen. Unser erster Rüde Cubby war ein megatoller Hund, passte damals perfekt zu uns und ist auf einem Spaziergang mit ca. 5 1/2-6 Jahren einfach umgefallen und über den Regenbogen gegangen. Luca ein Leohovi ist mit 9 an Krebs verstorben und unsere erste Hündin hatte vermutlich Nierenenprobleme.
Mit jedem Hund ist der Beobachtungs- und Erfahrungsschatz erweitert worden. Was hat Hedi damals in die Suche nach dem besten Futter alles im Netz durchsucht. Pros und Contras abgewogen, kein raffiniertes Futter, Barf ergründet usw.. Mit einem Megawissensschatz haben wir dann die Rasse- und Zuchtziele quergelesen und sind dann wieder beim Briard gelandet. So trat Zoe in unser Leben. Supizuhause, bestes Futter, Full-Service, das volle Programm, alles war für potentielle Babies im Hinterkopf verankert, denn wir wollten ja gesunde Hunde und endlich mal einen Methusalem. Dann hatten wir beim Röntgen der Hüfte eine zuchtausschließende Hüfte als Diagnose bekommen. Mit ihren inzwischen 8 Jahren ist Zoe ein absolut toller Hund, aber der Plan mit gesundem Nachwuchs ging halt nicht auf. Hier haben uns die Zuchtlinien auch nicht geholfen, obwohl unsere Züchter eine genotypische und keine phenotypische Zuchtauswahl betreiben. Als nächstes geisterte Jasper als potentieller Zuchtrüde im Hinterkopf herum. Er ist aber zu groß geworden und ganz ehrlich, er ist ein toller Hund aber mit nichten ein Zuchtrüde.
Wir wünschen uns sehr, dass unsere Hunde alt werden, doch die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt. Rein statistisch betrachtet, finde ich, dass wir die Quote "früher Regenbogen" übererfüllt haben.
Wenn ich im Moment das Forum quer lese, dann habe ich oft ein muliges Gefühl dabei. Gefühlt nehme ich mehr schlimme als gute Nachrichten wahr und mit jedem neuen Post gehen meine Gedanken auf die Reise, denn durch die Forentreffen kennen wir einige Hunde und Halter persönlich und ich bin dadurch noch betroffener und nachdenklicher.

Häufig denke ich in solchen Momenten an die weise Lebensgeschichte von den Zwei Engeln. Der Moment, den Augenblick dahinter zu erkennen, erfordert mit unter mehr Zeit, als gedacht.

Ich wünsche uns allen noch viele schöne Momente mit unseren Fellnasen. Es gehen mir noch viele Gedanken durch den Kopf, aber ich will nicht noch mehr abschweifen.


LG Tom mit Jasper

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 3. Okt 2018, 09:44
von Kinetixzz
Hallo an alle :),

Und mein Beileid für alle die ihren Hund verloren haben, glaubt mir mein alfi ist wie ein Kind für mich wenn er nicht mehr ist dann weiß ich auch nicht ...
vielleicht gibt es ein paar Leute denen ich mit meinem Briard Alf bisschen Hoffnung machen kann :) er ist aktuell 17,5 Jahre alt ja man mag es kaum glauben, hatte auch schon viele kritische Situationen und Zeiten.
Geboren ist er am 26.06.2001 und damit zumindest nach meiner Recherche einer der ältesten briards.
Er bekommt schon sehr lange karsivan und glucosamin und heuer auch die luposan pellets.
Ernährung kein Schwein und 50% roh bzw. Gemüse.
Ich bin felsenfest davon überzeugt das zumindest die Ernährung bei so einem stolzen alter ein Anteil hat.

Dennoch rechne ich (31) (hab ihn noch zu Schulzeiten von meinen Eltern bekommen), eigentlich täglich damit das er geht und bin somit auch noch aller 2 Tage bei ihm und meinen Eltern.
Sein alter sieht man ihm aber soo nicht an :)

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 3. Okt 2018, 21:04
von KimbaBatida
Hallo,

wow!!!!! 17,5 ist ja wahnsinn. Ein tolles Alter für einen Briard!!!
Kinetixzz hat geschrieben:Ich bin felsenfest davon überzeugt das zumindest die Ernährung bei so einem stolzen alter ein Anteil hat.
Davon bin ich auch absolut überzeugt und versuche auch meine beiden so gesund wie möglich zu ernähren. Ich wünsche Deinem Alf noch viele weitere schöne und gesunde Jahre!!!

Re: Warum sterben unsere Briards so früh...

Verfasst: 4. Okt 2018, 00:17
von Thomas
Heftig! Methusalem, also vom Alter her. Wirklich bemerkenswertes Alter für einen großen Hund. Das wird wohl nicht jedem von uns gegeben sein. Alles Gute für deinen Hundi!