Thomas hat geschrieben:Die Schafe in einer großen Herde, gerade auch die Hammel oder die Schafe mit Lämmer in der Herde sind entschieden selbstbewusster wie die Tiere bei den Shows.
Denke schon, dass die Herden für Shows aus verschiedensten Gründen (Tierschutz etc.) anders zusammengestellt werden, als die Großherde in Wirklichkeit aussieht. Doch weder die Arbeit an der "Showherde", noch der eigentlichen Herde ist möglich ohne das entsprechende "Arbeitsverhältnis zwischen Hund-Schaf, Hund-Schäfer, Schaf-Schäfer. Ein Verhältnis was durch entsprechende Auswahl der Hunde durch den Schäfer und der "Sozialisierung" in der Herde, der jahrelangen "Ausbildung" gar nicht möglich wäre.
Also wie ich es verstanden habe, wäre dann schon was bei der Auswahl des Hundes nicht richtig gelaufen. Diesen Griff, das Zupacken muss instinktiv schon vorhanden sein, wird aber nur im äußersten Notfall angewandt, das wiederrum ist in der Ausbildung enthalten, da lernt der Hund vom "Alten" und vom Schäfer richtig zu dosieren, er darf gar nicht dauernd stören und eingreifen oder gar grundlos zupacken. Bei einem Angriff durch einen Bock zum Beispiel ist es ihm erlaubt, diesen in die Schranken zu weisen. Meist jedoch ist der Respekt der Schafe dem Hund gegenüber beiderseits instinktiv gegeben und ergibt eben das soziale Arbeitsverhältnis dieser Gruppe. Lautes und nur wildes an der Herde herumhopsen, gar ständiges Stören beim Weiden oder bei kleinster Abweichung Zupacken ist eigentlich nicht erwünscht, nach alter Schule. Doch auch Manfred Heyne (die Beiträge hatte ich eingestellt) musste schon vor Jahren feststellen, dass es vielen Jungschäfern nicht mehr recht gelingt richtig auszuwählen und auszubilden.Thomas hat geschrieben:Wenn da der Hund nicht entschieden zupackt, tanzen ihn die Schafe auf der Nase rum.
Und dieses Zupacken muss der Hund auch erst lernen. Der hat Schiss, wenn solch graue Masse auf ihn zukommt. Die Schafe stehen in Reihe und schauen den Hund starr an, stampfen dabei mit den Vorderpfoten auf. Nicht wie die bei den Shows. Mögen da Einjährige sein. Die laufen eh jedem nach. Aber keine ausgewachsenen.
Da haben wir ganz andere Erfahrungen gemacht. Eine große Wanderherde zog von Dorf zu Dorf und wir hatten sie hinter dem Wäldchen noch gar nicht gehört oder gesehen unsere beiden Briards wohl aber irgendwie schon (gehört, nehme ich an) und es passierte folgendes. Die Hunde der Schäfer, es waren zwei Schäfer und drei Hunde...sie schlugen nur kurz an, so dass die Schäfer und die Schafe gewarnt waren. Die gesamte Herde blieb aufmerksam stehen, die Hunde verteilten sich relativ ruhig um, ihre Herde, näherten sich den unsrigen aber nicht wirklich. Die Schäfer baten uns ganz ruhig unsere Hunde anzuleinen und auf Nachfrage meines Mannes durften wir sogar zu den Schäfern die etwa mittig neben der Herde waren. Für deren Hunde war sofort klar, dass die Schäfer das regelten! Sicher waren sie auf halb Acht und ließen uns auch nie aus den Augen, aber ihre Schafe ebensowenig. Die Schafe grasten dann gemütlich weiter an Ort und Stelle, die Hunde blieben auf ihren Positionen. Sicher wäre es etwas anderes, wenn fremde Hunde einfach in die Herde platzen und diese auseinander treiben würde...bin mir aber nicht sicher, ob die Hunde nicht eher versuchen würde, die Herde beieinander zu halten, als sich auf einen Kampf einzulassen und möglicherweise dennoch einige Schafe zu verlieren....ich denke eher sie würden versuchen die meisten entsprechend einzugrenzen, den Verlust möglichst gering zu halten. Dies ist aber nur meine Laienhafte MeinungThomas hat geschrieben:"Mein" Schäfer hatte auch mal einen Briard. Das war so ziemlich der gefürchtetste unter seinen Hunden. Die Hunde haben nicht nur die Aufgabe die Schafe wieder zusammen zu holen, sondern auch andere Hunde davon abzuhalten, in die Herde zu gehen. Von daher kann ich nur jedem raten, seinen Hund ran zu nehmen, wenn er sieht, dass der Hund des Schäfers an der Herde ist.
Das deckt sich ja schon mit den Berichten und den Erfahrungen, die wir bisher machen durften!Thomas hat geschrieben:Wenn "mein" Schäfer loszieht, läuft er vor, die Herde hinter ihm her und die Hunde wissen selbständig was sie wie zu tun haben. Die brauchen keine Kommandos. Die halten die Herde zusammen. Die Schafe haben vor dem Hund soviel Respekt, der Schäfer brauchte nur den Namen des Hundes rufen, schon sind die Schafe zu ihm gerannt. Da brauchte der Hund nicht mal aufstehen.