Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Interessantes für den Briardhalter
Martin

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Martin » 1. Mär 2011, 21:48

Steine schmeißen ist kein Stil ;) lieber Sascha
Ich hab ein Problem mit dem Ohren kupieren!! Klar gibt es Rassen,bei welchen die !! KOMPLETTEN !! Ohren kupiert wurden, weil es in den Karparten Wölfe gab, und wenn der Hund keine Ohren hatte hatte der Wolf auch nix zum Zupacken. Ehrlich: ich hab letztes Jahr in Östereich einen solchen "kaukasischen..Schlagmichtot" gesehen, der keine Ohren hatte. Ich fand das einfach fürchterlich. Wenn Ruten bei jagdlicher Verwendung kupiert werden ist das OK, aber Ohren???
Meiner Meinung nach hatte das schon immer einen optischen Hintergrund, und ich hab auch noch nix gefunden, was bei der Verwendung als Hütehund das Kupieren der Ohren notwendig machen würde. Aber sei's d'rum. Wir sind wo wir sind. Wenns um Ausstellung geht bin ich froh dass mein Sully so ein Haarkleid hat, aber am Platz beim Schutz, auf der Fährte durch Wald und Wiese, könnt' ich das bei meiner Kleinen nicht gebrauchen. Aber da wird's wohl immer 2 Seiten der Medaille geben.

Viele Grüße
Martin

Xtina
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Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Xtina » 1. Mär 2011, 21:59

Ob ich einem Hund die Haare abschneide oder die Ohren ist ja wohl noch ein himmelweiter Unterschied.

Bruno hat geschrieben:Der schönste Briard hat kupierte Ohren!! Wenn es nicht verboten wäre, hätten meine Jungs Stehohren.

Na dann mal los... schmeißt die Steine!!!



Die will ich jetzt auch fliegen sehen. ;) Da wird aber noch viel Wasser durch den Rhein fließen, bis sich da in einigen Köpfen was ändert. Ein Glück, dass es verboten ist. :mrgreen:
Reicht eigentlich schon, dass Mensch sich Viecher in FORM züchtet. Aber wenn es dann mit dem Züchten nicht richtig klappt, sich das dann passend zu schneiden :shock: ...... wir sind zum Glück nicht mehr im Mittelalter 8-)

Und ich bin total froh, dass ich einen Hütehund mit Schlappohren gefunden hab. Die englischen (Bobtail, Bearded Collie) mag ich nicht. Da passt mir die Farbe und die Hautempfindlichkeit nicht.
Ein Leben ohne Briard ist möglich, aber trist,

Christina und die schwarzen Piratenstrubbbelschlammschneeschnuffelchaotenbries

Aloha

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Aloha » 1. Mär 2011, 23:33

Bruno hat geschrieben:Na dann mal los... schmeißt die Steine!!!
Bruno bekommt heute den Forentitel "Agent Provokateur" verliehen. Er steht tatsächlich auf Briards vom Planeten Vulkan. :mrgreen:
Mr. Spok wurden damals auch die Ohren kupiert und die Welt fand es lustig!

Einem Briard die Ohren kupieren? Nöö, finde ich grottenschlecht :!:

Aber da wir ja ein liebes Forum sind, werden wir keine Steine schmeißen, sondern..... ;)

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Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Thomas » 2. Mär 2011, 00:21

Das man stehende Ohren schön findet, mag ja sein. Über Geschmack lässt es sich ja köstlich streiten. Aber zu beschneiden, ob Mensch (Frau oder Mann) oder Tier (Ohren oder Rute), ist nicht zu akzeptieren.

Mich wundert auch, das solch Fellberg zum Sieger wird. Letztlich soll doch auch ein händelbarer Hund gezüchtet werden, gerade bei der Größe. Wenn der Trend zu solch Woll"scheinen" geht, dann wird solch Hund, im Alltag nicht zu bewältigen, nicht nachgefragt. Damit schaden sich die Züchter ja selber.
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Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Montbard de Bethune » 2. Mär 2011, 01:06

Bruno hat geschrieben: Ist schon interessant, das sich hier manche den ursprünglicheren Briard mit kürzerem Haar wünschen, aber gleichzeitig die kupierten Ohren verteufeln. Der Briard war ein Arbeitshund und die kupierten Ohren hatten einen Sinn. Sprich wer streng genommen würde beides dann zusammengehören. Ausserdem bezweifel ich auch, das die Haare früher viel kürzer waren, der Schäfer hat seine Hunde mit den Schafen geschoren, weil er nicht die Zeit hatte, das Fell zu pflegen und ggfls. mit allen möglichen Mitteln zu verhindern, das die Haare abbrechen, so wie es heutzutage in manchen Ausstellerkreisen üblich ist.


Da habe ich einen kleinen, aber feinen Einspruch anzumelden ;-) In der Tat hatten die Stehohren seinerzeit, als es noch reine Arbeitshunde waren, seinen tieferen Sinn, nämlich schlicht Steuerbefreiung oder -minderung....das wars auch schon, es hatte weder etwas mit der Optik noch mit irgendwelchen arbeitstechnischen Vorteilen zu tun. Alles andere, was Du bis hier hin schreibst, ist mir so auch bekannt.
Bruno hat geschrieben:Die Aussage, alle Richter wollen Haare bis zum Boden ist auch nicht richtig, hier gibt es solche und solche, manche mögen es und manchen ist zu viel und zu langes Fell ein Greuel. Wie immer im Leben gibt es hierbei nebem einem Standard auch persönliche Vorlieben. Na dann mal los... schmeißt die Steine!!!
Habe ich so hier nirgends gelesen, also wer sollte jetzt Steine schmeißen und warum? Was ich in meinem Beitrag meinte, waren Briards in ihrer Junghunde- / Entwicklungszeit, bekanntlich dauert diese ja beim Briard was länger, da hast Du mit einem Briard, der nicht so wuschelig und kuschelig, wie ein Plüschbär aussieht, eben neben den Plüschbären, eher schlechte Karten. Diese sehen früher erstmal fertiger aus, ohne dass man sicher Rückschlüsse auf spätere Endentwicklung ziehen zu können.....
Andrea + die Eifelcrew
Bild Geschichten rund ums Rudel auf dem Eifelschloss und der kleinen Farm
Objektivität: Alles hat zwei Seiten. Aber erst wenn man erkennt, dass es drei sind, erfasst man die Sache.

Bärbel

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Bärbel » 2. Mär 2011, 10:53

Nur mal kurz zu dem Thema, wie Hunde gehalten werden, die eine solche Fellmenge haben.
Dieser Hund (der von dem eingestellten Foto) hat IPO1 und und Obedience 2 bestanden, sitzt also nicht den ganzen Tag im Wohnzimmer auf dem Sofa!
Dennoch ist es uns, die wir ja viel und gerne auf Ausstellungen gehen, in letzter Zeit auch aufgefallen, daß besonders die schwarzen Hunde, ein Fell mit ungefähr einem Jahr haben, wie andere mit zwei Jahren noch nicht!! Und daß man es auf ner reinen Schönheitsschau nicht einfach hat, wenn der Hund mit anderthalb aussieht, wie ein Briard mit anderthalb Jahren nunmal aussehen kann, das glaube ich sofort.
Ich glaube allerdings, daß auch das nur ein Trend ist, der sich irgendwann totlaufen wird.
Haare gehören zum Briard und die Länge ist zwar einerseits genetisch bedingt, aber andererseits ganz sicher auch eine Frage der richtigen Pflege.

Abilou

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Abilou » 2. Mär 2011, 11:09

Aber ob man unter Pflege verstehen sollte die verschiedensten Sprays ins Fell zu hauen? Was ist daran ursprünglich? Bei den Schwarzen kann ich dir nur beipflichten. Aber die Frage ist warum haben die schwarzen längeres Fell als die fauven?

derabgesandte

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von derabgesandte » 2. Mär 2011, 12:39

Die Frage ist doch ganz einfach zu beantworten - bei der züchterischen Selektion werden Elterntiere mit entsprechender genetischer Disposition bevorzugt. Dies erhöht die Chancen bei Ausstellungenw, was wiederum dazu führt das Titel angehäuft werden können, was wiederum (scheinbar) die Verkaufschancen der Welpen des nächsten Wurfs verbessert,

Die Züchter haben es in der Hand, bei der Auswahl der Zuchttiere auf solche Elterntiere zurückzugreifen, in deren Linie Fellqualität, Felllänge etc. die Gewähr bieten, Welpen mit einem Fell hervorzubringen, was geeignet wäre, den Briard als Arbeitshund einzusetzen. Es gibt solche "Arbeitslinien", aber viele der Damen und Herren Züchter möchten sich ungerne durch ein "gut" bei der Felllänge die Gesamtbewertung ihrer Tiere "verderben" zu lassen.

Noch etwas zum Thema scheren: Würde ein Briard tatsächlich an der Herde arbeiten, also mehrere Tage draußen verbringen, würde sich das Problem Felllänge von selbst erledigen. Die Arbeit an der Herde bei Regen führt zwangsläufig zu "schmutzigem" Fell, wenn dieses Fell trocknet, ohne vorher abgeduscht zu werden, brechen Haare ab. Nach ein paar dieser Kreisläufe hat sich die Haarlänge auf ganz natürlichem Weg auf ein vernüftiges Maß reduziert.

Viel problematischer erscheint mir das Problem der Unterwolle. Wenn Züchter allerdings Deckrüden aus nordischen Ländern einsetzen, wo aufgrund der Witterverhältnisse auf Briards mit reichlich Unterwolle gezüchtet werden, dürfen sie sich eigentlich nicht wundern, wenn die Welpenerwerber mit dem Fell der von ihnen erworbenen Vierbeiner nicht zurechtkommen.

Das wird aber, vor allem durch "alte" Züchter ganz einfach dadurch als Problem beseitigt, indem erklärt wird, dass die Welpenerwerber zu faul oder zu doof sind, ihre Hunde regelmäßig und richtig zu kämmen. Irgendwann ist die Verzweiflung so groß, dass Briards geschoren werden. Folge: einmal scheren - immer scheren.

Zumindest die Briarderwerber, die ihren zweiten, dritten ..... Briard kaufen wollen, sollten mithin nicht darauf achten, ob Mama oder Papa möglichst viele Titel haben, sondern sich das Fell der Eltertiere genau anschauen. Die Gefahr einen Welpen zu erwerben, der einmal eine HD entwickelt ist minimal - von einem unkämmbaren Hund hat man viele Jahre, Woche für Woche etwas....

Bärbel

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Bärbel » 2. Mär 2011, 13:13

Das seh ich ein bißchen anders. Sicher gibt es Linien, in denen mehr Fell-Länge "drin" ist, als in anderen. Ob das allerdings ein Verkaufsargument für Welpen ist, stell ich mehr als nur in Frage. Ebenso die Tatsache, daß sich Welpen besser verkaufen, wenn die Eltern zig Titel haben, stell ich in Frage.
Ich kann ja nur von uns sprechen, aber die wenigsten Welpeninteressenten fragen doch, ob der Hund irgendwelche Titel hat. Die Leute möchten einen Briard und eigentlich interessiert doch nur die "Insider" auf welchen Ausstellungen der Hund war und aus welcher Linie der Hund kommt.
Was sind denn die Gründe, die einem die Menschen nennen: sie suchen einen aktiven Hund, der nicht ab dem dritten Lebensjahr nur noch ne Runde um den Block gehen will, der intelligent und wachsam ist, der seine Leute liebt und ausserdem noch gut aussieht.
Allerdings findet man Briards auch heute noch (zum Glück) nicht an jeder Strassenecke, also sind Rassehundausstellungen doch die Anlaufstelle für jemanden, der einen solchen Hund mal live sehen möchte und dazu dort noch die Möglichkeit hat, mit verschiedenen Menschen über ihre Hunde zu sprechen.
Kann grade nicht nachvollziehen, warum das Ausstellen hier so "verteufelt" wird und man das Gefühl hat, sich schon schämen zu müssen, einen Hund zu haben, der nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland erfolgreich auf verschiedenen Ausstellungen war und der auch dazu noch lange Haare hat!! Irgendwie läuft hier doch irgendwas schief?????
Und dazu noch mal kurz die Frage, wieviele der ganzen Briard-Welpen die so in einem Jahr verkauft werden vom BCD und vom CfH sieht man denn überhaupt auf Ausstellungen??
Ich bezweifle, daß Titel für den "Normalo-Welpenkäufer" ein wichtiges Kriterium dür die Kaufentscheidung darstellen!!!

Xtina
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Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Xtina » 2. Mär 2011, 14:25

Ich verteufele nur die kupierten Ohren. Das ist für mich barbarisch und gehört einfach nicht mehr in unser Jahrhundert. Dass ist meine persönliche Meinung und ich verteufele niemanden, der das anders findet. Steine schmeiß ich also nur verbal :P . So machen mir Steine, die verbal kommen auch in den meisten Fällen nix. :roll:

Seiddem es Ausstellungen gibt, wird eben auch seitens der Aussteller mehr getan, um den Hund möglichst in Topform zu präsentieren. Da sind denk ich schon die Richter gefragt, den ein oder anderen Trend einzuleiten und zu festigen.

Ich möchte einen Hund mit langen Haaren und ich liebe dessen Aussehen, dass für mich bei der Auswahl eines solchen Rassehundes schon eine Rolle spielt. Von Welpenerwerbern wurde ich noch nie nach Siegertiteln gefragt, Wohl aber danach, wie es denn mit der Haarpflege aussieht. Ich habe hier schon viele Briards auf dem Tisch gehabt. Und IMMER, wenn ein Briard geschoren werden musste, hatte es nur mit der Einstellung des Besitzers zu tun. Warum soll ich nicht mit Spray hantieren, wenn es dem Hund die Pflege erleichtert und für ein schöneres Haarkleid sorgt?

Auch ein Hund mit vermehrter Unterwolle kann praktisch gepflegt werden, sodass er nicht unbedingt geschoren werden muss. Nur verlange ich von den Leuten, dass sie sich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigen und den Willen haben, dazu zu lernen. Dass so ein Haar sich nicht alleine macht, sollte von Anfang an klar sein. Ich höre aber hier auch immer wieder von Züchtern, die das bagatellisieren. Zumindest wird es mir so weitergegeben. Obs stimmt, ist noch dahin gestellt.

Ich hab manchmal das Gefühl, Welpenerwerber höhren auch nur, was sie gerne höhren möchten. Dass es einem versierten Briardbesitzer nicht schwer fällt, seine Hunde zu pflegen, weil er das ja schon seid Jahren so tut, ist klar. Wenn ein verliebter Welpenkäufer in der Wurfkiste sitzt, ist es manchmal ganz schwer den Leuten klarzumachen, dass es eine erhebliche körperliche Arbeit ist, das anständig hinzubekommen. Und dass die Anfänge, die bei mir schon früh gelegt werden, auch weiterverfolgt werden müssen. Wird der Hund mit einem Jahr (übertrieben) das erste Mal zum Kämmen herangeholt, klar, dass er das ätzend findet.

Austellungen hin oder her. Ohne sie gäbe es viele Rassen nicht oder nicht mehr. Durch sie wurden regionale Rassen, wie auch der Briard überhaupt erst mal einer breiteren Masse bekannt. Und auch, wenn der Briard seid den Anfängen sein Äußeres verändert hat, so ist er im Wesen eben doch noch ein Hund mit einem recht ursprünglichen Charakter und sehr robust. Für die Haare hat man sich entschieden, als man sich für die Rasse entschieden hat. Ohne wenn und aber.
Ein Leben ohne Briard ist möglich, aber trist,

Christina und die schwarzen Piratenstrubbbelschlammschneeschnuffelchaotenbries

Schnucki

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Schnucki » 2. Mär 2011, 14:35

Bärbel und Jürgen, irgendwie habt ihr beide Recht, bloß aus unterschiedlichen Blickwinkel betrachtet, deswegen so wiedersprücklich :)
Nun, ich bin weder Züchter noch passionierter Aussteller, schaue mir aber das Ganze seit Jahren im Stillen an, dafür sehr genau. Ich liebe Briards, egal welche Farbe. Auch manche sogenannte Fellmonster sind mir besonders ans Herz gewachsen. Tatsache ist jedoch dass so manche Züchter den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen :( Man schaue sich so manche Verpaarungen an, vergleiche diese mit den Zuchtzielen und merkt dass der jeweilige Züchter längst den Weg aus den Augen verloren hat...
Noch etwas ist mir aufgefallen: die Auswahl der Deckrüden wird im großen Maße davon bestimmt wieviele Titel er besitzt und wie es mit der Sympathie gegenüber dem Besitzer/Zuchtstätte aussieht. So entwickeln sich dann die "Moderüden" die alles decken was angefragt wird. Das ist nichts Neues, mann kämpft heute noch mit dem Erbe solcher Rüden aus den 70-er und 80-er Jahre.
Titel werden auf Austellungen erworben. Da werden die Hunde von Richter gerichtet, die sind auch nur Menschen :lol: Die haben persönliche Vorlieben was Größe, Haarkleid, etc. angeht.
Man nehme ein wohlproportionierten Briard, der mit allen Maßen im Standard mittig liegt (Größe, Felllänge). Tja, wenn mann den einem Richter vorführt von dem bekannt ist dass er große Briards mit sehr langem Fell bevorzugt, dann hat man schon verloren :roll:
...so, der Gedankenfluss ist weg, muss mir Hundis raus. Hoffe ich habe kein Benzin ins Feuer geschüttet :mrgreen:

derabgesandte

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von derabgesandte » 2. Mär 2011, 14:56

Hallo Bärbel,

"Das seh ich ein bißchen anders. Sicher gibt es Linien, in denen mehr Fell-Länge "drin" ist, als in anderen. Ob das allerdings ein Verkaufsargument für Welpen ist, stell ich mehr als nur in Frage. Ebenso die Tatsache, daß sich Welpen besser verkaufen, wenn die Eltern zig Titel haben, stell ich in Frage."

Dass die Felllänge an sich ein Verkaufsargument ist, habe ich nicht behauptet, aber du stellst durch deinen Zweifel, dass Titel ein Verkaufsargument sind, ohnehin die ganze Argumentationskette in Frage.

"Kann grade nicht nachvollziehen, warum das Ausstellen hier so "verteufelt" wird und man das Gefühl hat, sich schon schämen zu müssen, einen Hund zu haben, der nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland erfolgreich auf verschiedenen Ausstellungen war und der auch dazu noch lange Haare hat!! Irgendwie läuft hier doch irgendwas schief?????"

In diesem Thread konnte ich nicht sehen, dass das Ausstellungswesen per se "verteufelt" würde. Und dass irgendetwas Schief läuft, kannst du lesen. Wie viele andere bin auch ich der Meinung, dass "der heutige typische Ausstellungsbriard in Deutschland" zur Erfüllung seiner ursprünglichen Aufgaben - tagelang bei jedem Wetter mit der Herde draußen - nicht mehr geeignet sein dürfte.

Natürlich läuft etwas schief, wenn der überwiegende Teil der Briardrüden am oberen Größenlimit liegt. Natürlich läuft etwas schief, wenn man daraf reagiert, indemm Rüden nicht mehr automatisch disqualifiziert werden, wenn sie größer als 68 cm sind. Natürlich läuft etwas schief, wenn Züchter es zulassen, dass Briards sich anfühlen wie Kuscheltiere und eben kein Fell haben, das sich anfühlt wie Ziegenhaar. Natürlich läuft etwas schief, wenn Welpenerwerber alle zwei Wochen einen Sack voll Unterwolle aus ihrem Briard kämmen müssen. Natürlich läuft etwas schief, wenn die Richterobfrau des cfh vor Publikum erklärt, dass ein Teil der vor ihr stehenden Briards deutlich vom Standard abweicht - lange schmale Fänge (in dem Zusammenhang fiel das Wort Afghane), fehlender Haken in der Rute etc.

Weißt du Bärbel, wenn mich ein Briarderstbesitzer fragt, wieso sein Hund dermaßen nach oben aus dem Standard ragt, kann man ihm das doch anhand seiner Ahnentafel erklären. Wenn ich bei einem Spaziergang einen Briardbesitzer treffe, dessen Hund von der Farbe her eher an einen Orang-Utan erinnert und ich gefragt werde, wieso der denn nicht so schön fauve ist (als Welpie war er sooooo süß, wie ein Steiff-Teddy), dann kann man doch erklären, dass der Züchter das so gewollt hat (aber als Welpie....) ja eben!!!!!!

Dass unter anderem hier die Unterschiede zwischen den früheren Briards und den heutigen so geschildert werden, dass man sehen kann, dass etwas schief läuft, liegt vielleicht auch daran, dass auch denjenigen, die (noch) keine Insider sind, beim Kämmen ihrer Briards klar wird, dass es so nicht gewollt sein kann.

Abilou

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Abilou » 2. Mär 2011, 15:15

Also ich verteufele Ausstellungen nicht, ich liebe es Auszustellen! :mrgreen: Ich konnte bisher auch nicht lesen, dass das Ausstellen an sich schlecht gemacht wurde. Mein Kurzhaarbriard bekommt trotzdem meist ein V auf die Länge auch wenn er nicht mit den anderen mithalten kann 8-)

derabgesandte

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von derabgesandte » 2. Mär 2011, 15:36

Siehste - geht doch!

Bärbel

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Bärbel » 2. Mär 2011, 18:46

Hm, da hab ich dann wohl irgendwas falsch verstanden :?: :?:

Ich finde, Abgesandter, daß Du in einigen Punkten Recht hast. Das mit den "Riesenrüden" ist wirklich nicht zu übersehen. Probleme mit der Fellqualität gab es schon vor Jahren und mal ehrlich, wieviele Briards müssen denn an einer Herde arbeiten?
Unsere Hunde rennen auch im Wald rum und durch Matsche und manchmal leider auch andere Sachen, die haben auch Stöcke und Äste und Stücke aus Brombeersträuchern im Fell und haben trotzdem lange Haare. Nicht bis zum Boden und da geb ich Dir dann auch wieder Recht, sind schliesslich Briards und keine Afghanen, aber mit der entsprechenden Pflege, kann auch ein glücklicher Hund ein schönes Fell haben. Soweit es genetisch überhaupt vorgesehen ist, denn unsere Hündin hat (für mich leider) bei weitem nicht so langes Fell, wie unsere Jungs.

Und an Schnucki, das mit den Deckrüden stimmt natürlich, wenn man möchte, daß sein Rüde deckt, dann muß man den schon zeigen, nur ne Zuchtzulassung machen, das reicht nicht. So ein Rüde entwickelt sich, und eher noch langsamer, als die Mädels, da ist es schon schlau, ihn immer mal wieder zu zeigen. Bis aus einem "Hanswurst" ein "richtiger" Rüde wird, dauert ja schon so drei, vier Jahre.
Die Problematik mit der begrenzten Anzahl der Deckrüden, die zum Einsatz kommen, ist ja nun wirklich nicht neu. Gab es vor zwanzig Jahren ja auch schon. Und ich bin mir ziemlich sicher, das wird auch in den nächsten zwanzig Jahren nicht anders sein. Es gibt immer einige, die sich Gedanken machen und einige, die das nicht (oder weniger) machen.

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Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Lottikarotti » 6. Mär 2011, 10:42

es liegt ja auch an den welpenkäufern und nicht wenige suchen sich die welpen auch nach den elterntieren aus denke ich ?!
gerade jetzt mit internet ist es ein einfaches abend für abend die internetseiten durch zu schaun und die tollen bilder der champions zu betrachtet die da miteinander verpaart werden :-)
jeh professioneller die homepage und die bilder desto ansprechender für den "kunden" !
es gibt einen züchter im vdh den namen will ich hier jetzt nicht nennen da sehen die welpen wirklich anders aus und das nur weil sie extrem hartes haar haben schon als welpe.
sie werden sicherlich total hübsche briards werden aber sie werden länger brauchen und sehen nicht mit 8-9 monaten schon aus wie nen 3 jähriger und sind auch nicht so plüschteddymässig :-)
bin total gespannt wie diese hunde mal aussehen wenn sie "fertig" sind !!!
meine zählt zu den langhaarigen und auch sehr weichen exemplaren und sie ist fauve und nicht knatschrot :-)
ich hoffe für die rasse das man nicht beim "bobtail" endet und das robuste, rustikale bewaren kann und will. dem briard sollte man schon ansehen das er keine reine beauty ist sondern ein arbeitshund durch und durch !!!
Petra und Amy
EIN HUND HAT IM LEBEN NUR EIN ZIEL :
SEIN HERZ ZU VERSCHENKEN !

Amy *18.06.2011
Scarlett Briard 1996-2011
Nikita Briard 1994-1996
Snoopy Westi 1992-2008

Schnucki

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Schnucki » 6. Mär 2011, 11:48

Lottikarotti hat geschrieben:.. und das nur weil sie extrem hartes haar haben schon als welpe.
sie werden sicherlich total hübsche briards werden aber sie werden länger brauchen und sehen nicht mit 8-9 monaten schon aus wie nen 3 jähriger und sind auch nicht so plüschteddymässig :-)
ja, und dann kommt die Frage "waas? das ist ein Briard???" :evil:
nur mal zum Vergleich, ein Foto aus der Spielstunde (der fauve Briard ist 3 Wochen jünger als unsere, auf dem Foto ist er sogar weiter entfernt von der Linse)
IMG_5299.JPG

Boomer

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Boomer » 21. Jun 2011, 12:27

Mir wird auch immer wieder die Frage gestellt, ob Bailey ein Briard ist, da sie so klein ist. Dabei finde ich sie gar nicht so klein, aber anscheint ist sie zu klein um ein Briard sein zu dürfen.
Ich habe mal irgendwo gehört, dass ein Briard ursprünglich mal "kleiner" war, als die, die heute dem "Standard" entsprechen, trifft diese Aussagen zu?
( Stockmaß von Bailey folgt, falls erwünscht).
Die Briards die wir kennen, sind alle recht groß und haben mächtig viel Unterwolle. Bailey hat ein kurzes Fell und ganz ganz wenig, bis gar keine Unterwolle.
Boomer dagegen wird sich wohl in die andere Richtung entwickeln.

Boomer

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Boomer » 21. Jun 2011, 12:34

hier mal ein Bild von Ihr. Sieht nicht aus wie'n Briard, nech :lol:
Verglichen mit dem Weltchampion, komplett anders. - nicht dem "standard" entsprechend :D :shock:
CIMG4238.JPG

Hari

Re: Ursprünglicher Briard-> jetziger Standard

Beitrag von Hari » 21. Jun 2011, 14:35

hmmm....Eure Diskussion ist schon heftig und viele Argumente find ich absolut korrekt.

Nun ist Hari zwar mein erster Briard, aber ein Fellmonster hatten wir vorher auch schon. Ich weiss nicht mehr, wer es geschrieben hat....aber man muss nicht jeden Hund bzw. jede Hunderasse mögen (tu ich auch nicht), aber man sollte nicht den Fehler begehen und alle Hunde einer Rasse über einen Kamm scheren. Denn es gibt durchaus zB Beardies mit empfindlicher Haut, aber genauso auch andere. Wir hatten nämlich solch ein Exemplar! Und unser war auch nicht auf Show gezüchtet, sondern wieder Richtung Ur-Beardie.
Und ich bin davon überzeugt, dass es hautempfindliche Hunde bei jeder Rasse gibt!!! Das zu dem Punkt ... brannte mir auf der Seele, auch wenn es gar nichts nun mit dem Briard als solches zu tun hat ;)

Obwohl......eigentlich schon!

Unsere Suche nach einem neuen Hund ist ja noch nicht so lang her und daher kann ich sagen: ich habe mir zwar einige HPs angeschaut, doch eher um überhaupt Infos zu sammeln. Und da meine ich keine Infos, was das Fell angeht, sondern Charakter, Eigenschaften und sowas!
Und ich habe keinen Welpen gesucht! Und so war die "Auswahl sowieso geringer *ggg* und bei uns kam dann gar nicht erst die Frage auf, welcher Welpe ist am weichsten oder sowas. Ich habe ganz gezielt auf der Clubseite nach älteren Hunden (bis 1 Jahr) gesucht.

Ich als "nur" Hundehalter, weder Aussteller noch Züchter muss mich doch auf die verantwortungsvollen seriösen Züchter verlassen können...oder? Ich meine...sonst bräuchte ich nicht schauen, dass der Züchter dem VDH angeschlossen ist und er nach dem Rassestandard züchtet. Könnte ich mir auch noch eine Menge Geld sparen!!! Denn auch Briards kann man mittlerweile aus dem Ausland bzw. aus dem Tierheim oder auch preiswerter im www finden!!!

Man kann nur immer wieder an die Züchter appellieren, verantwortungsvoll zu züchten!!!

Ausstellungen müssen sein, man muss ja nicht selber ausstellen.

Unseren Beardie haben wir auch mit Papieren usw. von einer Züchterin, die dem VDH angehörte. Jetzt, nach 12 Jahren, wo er über die Regenbogenbrücke gegangen ist, erfuhr ich sehr merkwürdige Dinge über diese Züchterin bzw. seine Papiere...irgendwas ist da total faul dran gewesen!
Doch leider hatte sich vorher NIEMAND dran gestört bzw. etwas vielleicht gegen ihr Züchten unternommen! Niemand wollte Ärger und hat offen ausgesprochen, welche Probleme die Hunde haben, die von dort kamen. Wie sagte mir ein anderer Züchter mit wirklich gutem Ruf? Da legen wir mal lieber den mantel des Schweigens drüber!

Sorry......aber genau dafür hab ich so gar kein Verständnis!!! Wenn doch irgendwas bekannt ist, was auch immer.......dann sollte da niemand drüber schweigen, sondern jeden Welpenkäufer "warnen" oder wenigstens dafür sorgen, dass etwaige Missstände nicht mehr vorkommen?!
Wir können auf jedenfall wohl nur von Glück sprechen, dass unser Beardie fast 12 geworden ist!

Ich kann nur hoffen, dass Hari aus einer verantwortungsvollen Zucht kommen, denn wissen kann man es nicht, wenn man nicht "aus der Szene" kommt!!!

Irgendwer hat geschrieben, dass man als Welpen- oder auch Junghundkäufer schaut, ob einem die Züchter sympathisch sind. Klar schaut man danach!

Und zu dem Thema Fell: also ich wusste nicht, dass es Kurzhaar und Langhaar Briards gibt :mrgreen: War uns auch egal, denn ein Briard ist nunmal ein LanghaarHund (wenn auch vielleicht erst heutzutage) und somit steht auch fest: Fellpflege ist wichtig!!! Bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger. Ist eben so wie bei uns menschen! Manche haben weiche Haare, manche haben Naturlocken, manche haben störrische, manche haben dicke und manche haben dünne Haare. Sucht Ihr Euch nach den Kriterien Eure Partner aus, mit denen Ihr Kinder haben wollt? :lol:

Klar...dieser Sieger, der in dem Beitrag gezeigt wurde ist auch nicht so mein Geschmack. Doch wenn ansonsten ALLES bei ihm stimmt??? Ich überlege grad :P ...was wäre, wenn sich Haris Fell mal so entwickeln würde, wie es gar nicht typisch für einen Briard wäre??? Würd ich ihn dann abgeben? Doch sicher nicht!!! :mrgreen: Es wäre immer noch mein Hari mit den lieben Augen :D

ohje...ist das nu lang geworden *soifz* .. aber musste sein ... sorry!

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